Verschiebt man wieder, um die dem Maximum des
Angriffsmomentes entsprechende ungünstigste Last
stellung zu finden, die Lasten P, Q und T, welche ihren
gegenseitigen Abstand nicht ändern, um dl nach rechts,
so wachsen p und Ai um dl und nehmen q und A 2 um — dl
ab, mithin erhält man, nach Einführung der Werthe R
und S aus Gleichung 8, durch Differentiation der Glei
chung 9
dPM
dl '
P — T-.
Q~ T i
Je nachdem dieser Ausdruck, nach Einführung der
Zahlenwerthe, positiv oder negativ, also
10) . . . Pb — Qa + j{s.a — r.b)^o
wird, müssen die Lasten beziehungsweise nach rechts oder
nach links verschoben werden, um die Gurtspannung bezie
hungsweise zu vermehren oder zu vermindern. Dieser
Ausdruck ändert sich aber nicht, so lange P, Q und T
sich nicht ändern. Das relativ grösste Angriffsmoment ent
steht daher, so lange P, Q und T dieselben bleiben, für
diejenige Stellung derselben, bei welcher jener positive in
den negativen Werth übergeht, insbesondere also die Last
T über einem der "Knotenpunkte E oder F des durchschnit
tenen Feldes steht. Das Maximum des Angriffsmomentes
wird mithin erhalten, wenn
11)
P-P-J
a
6’
¥ S
d. h. wenn die Lasten P— T-j und Q — T-j der zu
beiden Seiten des Drehpunktes befindlichen
Strecken diesen letzteren proportional oder jene,
auf die Längeneinheit vertheilten Lasten beider
Strecken einander gleich werden.
Stellen P, Q, R und S statt einzelner Lasten Resul
tanten von Einzellasten dar und bezeichnet z. B.
P die Resultante der n Einzellasten PiP 2 ... P u mit den
Abständen p x p 2 .. ,p n vom linken Stützpunkte, so ist
PlPl + P2P2 + • • • • PitPn _ -Pp
l ~ l "
12)
Haben die Bezeichnungen
SQq 2Rr
und
2Ss
die ana-
l ' l — l
löge Bedeutung für Q, E und S, so erhält man, wenn sie
in Gleichung 5 und 9 eingeführt werden, für innerhalb
der Stützen wirkende Lastencomplexe bezw. das Angriffs
moment
13)
dessen Maximum sich aus Gleichung 7
AP_«
2Q~b
14)
und
15)
•x= Sl+JSl. b + ±2« +„.
i L
dessen Maximum sich aus Gleichung 11
IQ — ITj
A
a
b
ergeben wird.
Graphische Behandlung. Wirken zwischen
den beiden Stützen die beliebig von einander entfernten
Kräfte P, Q, E, S, s. Textfig. 3 und 4, so ergiebt sich aus
dem mit Hülfe einer willkürlich gewählten Poldistanz
oO = H abgeleiteten Kräftepolygone der letzteren Figur
bekanntlich das in Textfig. 5 dargestellte Seilpolygon, indem
man gh, hi, ik, kl, Im bezw. parallel zu aO, dO, eO, fO,
bO und die Schlusslinie gm zieht, worauf die zu letzterer
Parallele cO die Auflagerdrucke A und B bestimmt. Da
nun das Angriffsmoment für einen, in dem beliebigen Ab
stand x vom linken Auflager gelegenen, lothrechten Schnitt
bekanntlich dem Product aus der Resultante E l aller links
von demselben thätigen, äusseren Kräfte in deren normalen
Fi*. 3.
4 P Q R AB
Abstand r von dem Schnitte gleich, also a M=E'r ist,
R' durch den Schnittpunkt der durchschnittenen Polygon
seiten nm und hi geht und hier gleich A — P, also der
Grösse cd gleich ist, so erhält man — weil hi zu dO und
mn zu cO parallel ist — mit Bezug auf die Figuren 4 und 5
die Proportion
woraus folgt
18) a M — E l r — H.y .
Das Angriffsmoment für einen beliebigen, lothrechten
Schnitt ist mithin der in demselben enthaltenen Ordinat e
des Seilpolygons proportional und, wenn die Pol
distanz oder constante Horizontalspannung H als Kraft
einheit gilt, derselben gleich. Das grösste Angriffsmo
ment für den untersuchten Querschnitt ergiebt sich, wenn
zuvor die ungünstigste Stellung der Lasten P, Q, E und
S für denselben ermittelt ist.
ß. Gleiche und gleichförmig auf Knotenpunkte
vertheilte Lasten.
Analytische Behandlung. Erhält der Träger n
gleiche Felder mit der Weite l, also n — 1 Knotenpunkte
und hat in jedem Knotenpunkte die grösste Last k zu
tragen, so wird für den beliebigen, mten Knotenpunkt
P=bn. e = =
mithin ergiebt sich, wenn nl = l gesetzt wird und a, b
dieselbe Bedeutung behalten, für einen beliebigen, zwischen
die Stützen fallenden Drehpunkt aus Gleichung 5 das
reducirte Angriffsmoment
k
19) a Jf m rnax = 2 w [w(m + l)b + (w—m){n—1—m)a\ .
*
Fällt der Drehpunkt mit dem mten Knotenpunkte zu
sammen oder in eine, durch ihn geführte, Lothrechte, so
wird noch a = ml und b = (n — m)l, mithin, wenn diese
Werthe in Gleichung 19 eingeführt werden,
7,2
20) ... . a J/ m max = — m(n—m).
Fällt der Drehpunkt in die Mitte des Trägers, in
Yl •
welchem Fall m — -^, so erreicht dieses Angriffsmoment
sein absolutes Maximum
21) a Afmax = U.§.
O
Graphische Behandlung. Wirken zwischen den
beiden Stützen die beliebigen, aber unter sich gleichen
Kräfte P, s. Textfig. 7 und 8, so ergiebt sich mit Hülfe der
willkürlich gewählten Poldistanz oO = H bekanntlich das
in Textfig. 7 dargestellte Seilpolygon, indem man OiL, li2,,
2i3i... parallel zu 10, 2 0, 3 0 .... und die Schlusslinie
I Oi 81 zieht, worauf die zu letzterer Parallele oO die glei-