Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 43, Bd. 2, 1883)

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Bautechnische Notizen. — Marktbericht. 
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Berlier's pneumatisches System. Ein Beitrag zur 
Städtedeinigungs-Frage. Von E. O. Schubarth, Landrath a. D. 
Deite3. Tafeln Abbildungen. Berlin 1883. Polytechnische Buch— 
handlung, A. Sendel. Preis 1,50 Mk. 
Dsese 31 Seiten umfassende und mit 3 Tafeln, Abbildungen 
ausgestattete Schrijt enthält außer einer sehr belehrenden und 
haher lesenswerthen Einleitung des Herrn Verf. die Uebersetzungen 
1. eincs vom Erfinder des pnenmatischen Systems zur Ab⸗ 
ührung der Fäkalien vermittelst Röhrenleitungen, Mr. 
Berlier, in der Gesellschaft zur Beförderung der nationalen 
Industrie zu Paris am 12. Mai v. J. gehaltenen Vor— 
rages;: 
des Berichtes des Generalinspektors des Bauten- und 
Straßenbaues, Rousselle, über das Berlier'sche pneumatische 
Räumungssystem, erstattet an die Gesellschaft zur Beför— 
derung der nationalen Industrie zu Paris in der Sitzung 
»om 28. Juli 1882; 
eine Uebersetzung des Berichtes über dasselbe System an 
den Vorstand des nationalen Vereins der Architekten Frank— 
reichs (conseil de la socièté nationale des architectes 
de France) zu Paris, endlich 
eine Besprechung des Berlier'schen Verfahrens zur Ab— 
ührung der Fäkalien vermittelst Röhrenleitungen auf 
»nenmatischem Wege. (Abdruck aus der Illustr. Zeitung 
Nr. 2065, vom 27. Januar 1883.) 
Der sehr interessante, vielfach mit sachgemäßen Aumerkungen 
des Herrn Uebersetzers versehene und durch Zeichnungen erläuterte 
Inhalt der betr. Broschüre liefert einen wesentlichen Beitrag zur 
Auffindung der richtigen, besten Methode zur Wegschaffung und 
NRutzbarmächung menschlicher Auswurfstoffe in Städten und ver— 
dient, Technikern sowohl als Laien, auf das Dringendste zum 
dauf und zur Benutzung empfohlen zu werden. —8 — 
New⸗Rorker Riesenbauten. In New-Nork wird das eng. 
ische Eystem der Einfamilienhäuser immer mehr verlassen und man ver—⸗ 
l in das andere Extrem: Häufer, welche die Bevölkerung einer kleinen 
Zladt beherbergen und wie Gasthöfe besondere Namen tragen, zu bauen. 
zo zahlt z. B.“ Dakota“ zehn Stockwerke, von denen die beiden obersten 
frodenbben u. Gefindestuben bergen. Vier Aufzüge befördern die Miether 
ach den verschiedenen Stockwerken, von denen jeder acht Wohnungen 
enthält. Im Ganzen finden also 64 Familien im „Dakota“ Obdach. 
Hoch riesiger ist der sogenannte Novarro-Block mit 400 Fuß Front 
ind 200 Fuß Tiefe. Das Haus hat vorn 9, hinten 12 Stockwerke und 
Jenießt den Vorzug eines Mittelhofes mit Gartenanlagen. Der Ban ist 
zuf 12 Millionen Mark veranschlagt. — Endlich ist ein Riesenquartier 
nit lauter Junggefellenwohnungen aus zwei Stuben und zwei Kammern 
u erwaͤhnen. Sie Miethe für die kleinen Räume ist sehr theuer, denn 
ie schwankt zwischen 18100 und 3600 Mark. — Die Riesenbauten sind 
ammtlich mit Aufzügen, Telephonen, elektrischer Beleuchtung und der— 
zleichen versehen. 
Dichtungsmittel bei Verlegung von Thonröhren zu 
Wafsferleitungen. Es besteht aus einer Mischung von gleichen 
Theilen Rinderfeit und Harz, welche beide zusammengeschmolzen werden. 
dus Ende eines Wasserleitungerohres wird hiernach. mit Hanf oder 
Flachs in einer solchen Länge und Dicke umwickelt, daß die Muffe des 
inderen Rohres ziemlich dicht paßt, und gieße man die erwärmte Masse 
dis zur vollständigen Tränkung der Umwicklung zu. Bei Reparaturen ist 
ur“ nöthig, die Verbindungsstelle zu erwärmen, und man kann dann 
die Röhren wieder auseinander nehmen. 
Marktbericht 
des Berliner Baumarkt vom 11. Mai 18883. 
Bei sämmtlichen Preisen ist Zahlung per Kassa vorausgesetzt.) 
Gruppe J. Steine ꝛc. 
In den letzten Wochen sind reichliche Zufuhren von Hintermauerungs— 
teinen zum Theil schon in neuer Waare eingetroffen und gingen deshalb die 
breise erheblich zurück. 
Notirungen. 
Die Preise verstehen sich loco Berlin ab Platz oder ab Bahnwagen in Reichs- 
nark' per Mille gegen netto Kasse, bei Mauersteinen für Normalformat 
(25: 12, 6,5 cm). von Mk. bis Mk. 
Von der Oberspree: Herzfelde, Mittenwalde zꝛc. 25,00 26.00 
Von der unteren Havel: Brandenburg, Ketzin, Lehnin ꝛ)c. . 24,00 265,00 
Zom Finowkanal und der Oder: Bralitz, Eberswalde, Freien⸗ 
walde, Hegermühle ꝛc.. .5 27090 30,00 
Mit der Anhalter Bahn: Bitterfeld, Torgau, Wittenberg ꝛc. 35,00 388,00 
MNit der Görlitzer Bahn: Zschipkau, Senftenberg ꝛc. .. 33,00 88,00 
stathenower.... 38,00 40,00 
Verblendtlinker. . .. 60,00 75,00 
dlinker J. Qual.. 18,00 54,00 
sewöhnliche Klinker II. Qual. (Hinterme 26,60. 30,00 
Poröse Steine.. 34,00 36,00 
Lhamottesteine. . . 80,00 120,00 
Dachfalzziegee. I00,00 120,00 
Rathenower Dachsteine .30,00 31,00 
dalkbausteine. .— pro kbm. 8,00 9,00 
dalk franko Bau... pro Hektol. 2,50 3,00 
hewöhnl. Kalkmörtel franko Baun. . pro kbn. 6,50 8,00 
Putzmörtel do. do. 7,50 8,50 
ydraulischer Mörtel do. »o0. . 10,00 11,00 
Hyps pro 75 Kilo .... 2700 2,50 
dement (200 Kilo Brutto) franko Bau (Preise für mindestens 
100 7)...... 30 10,00 
Cement (1060 Kilo Brutto) do. .. 7775 9,00 
Ptaurerrohr pro Bund à 60 Halmee 0415 0,20 
kohrgewebe, dichtes, pro Im.J gz — 0,27 
weites, ) Patent . 2 0,22 
Gruppvpe III. Metalle und Metallwaaren. 
Hiesiger Preis per 100 Kilo 
Plark 
6. 50 
Bautechnische Notizen. 
Trinkwasser in Pumpbrunnen zu reinigen. Ferd. 
Fdelmann in Walpo theilt folgendes Verfahren als ein von ihm mehr— 
ach erprobtes mit: Man nimmt gut gebrannte, recht blätterige, poröse 
Holzkohle, bindet mittelst Bindfaden ca. 20 größere Stücke in ein Bündel 
usammen, macht drei solche Bündel, beschwert jedes mit einem 2 kg 
chweren, natürlichen genießbaren Stück Salz (nicht Sudsalz) und ver— 
enkt die Bündel an 'drei verschiedenen Stellen des Brunnenkreises des 
Wassers bis auf den Grund. Nach drei Tagen soll das Wasser krystall— 
hell und von bester Qualität sein. Dieses Verfahren wiederhole man 
bas Jahr hindurch 324 Mal, besonders aber im Frühjahr. Das Salz 
hraucht nicht jedesmal, sondern nur einmal, höchstens zweimal im Jahre 
ingewendet zu werden. Tie Kohlenbündel beschwert man mit Kiesel— 
teinen oder perösen Ziegeln. Die Kohlenstücke, welche sich so voll 
Schmutz, Kalk, Gips ꝛc saugen sollen, daß sie das Gewicht der Stein— 
ohle erhalten, sollen immerhin einige Jahre im Brunnen bleiben können, 
za sie stets mehr oder weniger als Filter dienen, wenigstens das Auf— 
teigen des Brüunenkodensatzes beim Saugen der Pumpe verhindern. 
(Gesundheits-Ingenieur.) 
Cement und Kalk gegen Witterungseinflüsse wider— 
staundsfähig zu machen. Nach Mittheilungen von E. Puscher in 
„Kunst und Gewerbe“ legt man zu diesem Zwecke die betreffenden Ge— 
zjenstaände 24 Stunden in eine kalte Lösung von 1Theil Eisenvitriol in 
3Th. Wasser und trocknet sie dann an der Luft. Die hierdurch ent— 
tandene Eisenoxydhydratverbindung macht nicht nur den Cement dichter 
und stärker, sondern auch ena gegen Witterungseinflüsse 
Die Cementmasse wird dabei ohne Formveränderung um 10 pCt. schwerer. 
Sementverputze sichert man gegen Witterungseinflüsse durch wiederholte 
Anstriche mit obiger Lösung. Zeigt sich beim vierten Anstrich keine 
dunkle, grünlich-schwarze Färbung mehr, so ist die Oberfläche des Cement— 
erputzes mit der Lösung gesättigt. Nach dem Trocknen hat sich der 
Sement mit einer ockerfarbigen, dem Wasser widerstehenden Schicht über— 
ogen, auf welcher sich Wasserfarben haltbar zeigen. Es genügt jetzt ein 
weimaliger Anstrich mit 5proz. Seifenwasser, um den Cementverputz 
vasserdicht und nach dem Trocknen und Rieiben mit einem Tuche oder 
eiiner Bürste glänzend wie Oelanstrich zu machen. Völlig widerstands— 
ähig werden die mit Eisenvitriol behandelten Cementgegeüstände, wenn 
nman sie, erwärmt, in eine heiße Mischung von gleichen Theilen Varaffin 
und Erdöl taucht. 
Brand des Londoner Freimaurertempels. Am 4. Mai c. 
ist in London der Prachtvolle Tempel der englischen Freimaurer vollständig 
niedergebrannt Der großartig angelegte und mit dem Reichsten und 
Kostbarsten in seinem Innern geschmückte Bau dürfte kaum von einem 
inderen Tempel der Welt an Glanz und Prunk erreicht, geschweige denn 
ibertreffen worden sein. Leider konnte von all den kunstvollen, vielleicht 
einzigen Schätzen, welche in demselben aufgespeichert waren, nichts ge— 
rettet werden. Geradezu unersetzlich aber ist die Golerie lebensgroßer, 
on den ersten Künstlern Englands angefertigter Bilder der bisherigen 
Broßmeister des englischen Freimaureroͤrdens welche, ein Hauptschmuck 
des Tempels, durch den Brand gleichfalls gänzlich vernichtet wurde 
Stabeisen, Grundpreis 
Schmiedeeiserne J Träger, 
Höhe bis incl. 225 m,m. 6 m. lang 
17,50 
8,50 
19,50 
20,50 
21,50 
Grubenschienen, neuueee 16,00 
rFisenbahnschienen, alte, auf Länge geschlagen. 11,00 
Bußwaaren: Unterlagsplatten. 18,00 
Träger 21,00 
Säulen 8 7 
Nach vorhandenen Modellen glatt. 22,50 
Nach anzufertigenden Modellen 
a) bei geringerer Anzahhl... 24,600 
b) bei größerer Anzahl.. .« 23,00 
Nach vorh Modell kannellirt 2400 
Nach anzuf. Modellen , 
a) bei geringer Anzahs... 277060 
b) bei größerer Anzahl...... 2855,00 
Nach anzufert. reich ornament. Rodellen..3300 
Bei reich ornamentirten Modellen u. komplizirten Konstruk⸗ 
tionen nach besonderem Kostenanschlage von Mk. bis Mt. 
Balken-Zug und Bogenanker...7 pr. Kilogr. 0,25 035 
vewöhnliche eiserne Fabrikfenster 9,60 0.90 
Schraubenbolzen zum Dachverband. .. .. 0,„60 0,765 
Alle übriagen Baumaterialien-Notirungen bleiben, wie in Nr. 18 angegeben. 
derausgeber: O. Ostmann, Wiaurermeister in Kalterstadt. — Verlag von Julsius Engelmann in Berlin. — Druck von H. S. Hermann in Berlin 
Unter Verantwortlichkeit des Verlegers.)
	        

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