Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 43, Bd. 2, 1883)

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Literaturbericht. — Bautechnische Notizen. — Marktbericht. 
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und Weherei ꝛc., bei der Fabrikation und Verarbeitung des Papiers 
Buchdruckerei, Buchbinderei ꝛc.), des Leders und von Erzeugnissen 
Aer“ Art Anwendung finden., Die Illustrirung verspricht eine 
noch weit reichere zu werden, als die des ersten Theils. 
Wiederholt und gern empfehlen wir die durch die Ausgabe 
n wochentlichen Lieferungen so leicht gemachte Anschaffung dieses 
chönen und praktischen Werks — . 
ingeren Höhenlage noch in verschiedenen anderen, nicht unwesentlichen 
unkten.“ Der Sitzungssaal selbst hat die alte Größe von 22 Xx 28 m 
ehalten, wie dies die Zugrundelegung der ursprünglichen Kuppel bedingte. 
Die bedeutendste Abweichung besteht in dem Wegfall der von vornherein 
o großartig geplanten Festtreppe an der Seite des Königplatzes, die der 
rdbitekt bei der geringen Höhe des Untergelasses leider ganz aufzugeben 
sezwungen war. Hierin nähert sich sein Entwurf nunmehr denjenigen 
Projekten, die, wie derjenige von Kaiser und von Großheim, an dieser 
Seite den Unterbau ganz geschlossen halten wollten. Im Hauptgeschoß 
iber erwäͤchst nun der große Vortheil, daß die Restaurationshalle direkt 
is an das neben dem Sitzungssaal liegende Foyer herangezogen werden 
ann, wodurch ein auch zu Festen geeigneter Erfrischungsraum von der 
Hröße des Sitzungssaales entsteht. An der Südseite (Brandenburger 
khot) ist ein Kraktioussitzungssaal aufgegeben und ein durch, zwei Etagen 
urchgehends stattliches Vestibül für den Hauptzugang der Abgeordneten 
nit ner vornehmen bequemen Treppe geplant worden. Es würde dies, 
em Anscheine nach, der einzige bedeutsame Zugang der ganzen Anlage 
ein, da das Vestibül an der Nordseite den Charakter eines Nebenein— 
jangs trägt. Die Bibliothek ist, gleichwie in dem preisgekrönten Ent— 
durf, wieder in die Hauptaxe der Nordseite verlegt, während die ganze 
Flucht an dem Königsplatze den Zwecken der Erholung dienstbar gemacht 
verden kann. Die von der Akademie bereits bemerkte Verkleinerung der 
dier Innenhöfe ergab sich aus dem Wunsche, die Garderobenräume aus 
em den Sitzungssaal flankirenden Korridor an eine ruhigere Stelle zu ver⸗ 
egen und dadurch die tragende Masse des Kuppelunterbaues im Sinne 
»er Stabilität zu vermehren. Gleichzeitig ist die Lage der Toiletten da— 
»urch eiue ungleich bequemere geworden. Auch die Treppenanlagen im 
vestlichen Theile sind um mehrere durchgehende Aufgänge vermehrt wor— 
»en. — Die Außenarchitektur ist fast noch reicher gestattet, wie früher, 
ndem nunmehr das Hauptgeschoß mit dem darüberliegenden durch eine 
Hilasterstellung zusammengefaßt ist, in welcher die mächtige Fenster— 
rchitektur des Hauptgeschosses die Oeffnungen der zweiten Etage etwas 
inichränkt. Einzelne Mängel, die in den Verhältnissen und in der 
dürze der Zeit ihre Erklärung finden, werden die Gesammtstimmung 
nicht beeintrachtigen, daß einem so gewandten und gereiften Talente, wie 
Wallot, die fernere Bearbeitung vertrauensvoll überlassen werden kann 
Eine Brücke über die Meerenge von Messing. Die 
inmittelbare Verbindung des Eisenbahnnetzes der Insel Sizilien mit 
»em des italienischen Festlandes würde in politischer und wirthschaftlicher 
Beziehung für Italien von großem Vortheile sein, und es sind deshalb 
uch schon mehrfach Pläne fuͤr die Herstellung eines unter der Meerenge 
on Messina durchgeführten Eisenbahntunnels aufgestellt worden. An 
Stelle der Untertunnelung ist nun von dem OberIngenieur für den 
Zau der italienischen Zufährtsbahnen zum Gotthard, A. Giambastiani, 
belcher sich in Verbindung mit anderen Ingenieuren vielfach mit Stu— 
ien über die Konstruktion von Brücken für große Spannweiten be— 
chäftigt hat, die Ueberbrückung der Meerenge von Messina in Vorschlag 
zebracht worden. Nach dem von Giambastiani aufgestellten Entwurfe 
oll die Brücke über die Meerenge fünf Oeffnungen erhalten, von denen 
die drei mittleren je 1000 und die beiden Seitenöffnungen je 500 m 
Weite haben würden. Die Pfeiler sollen aus Granit hergestellt und die 
Deffnungen mit Bodenträgern aus Stahl überspannt werden. 
Anustrich für Zink. Um ein besseres Haften der Oelfarben 
in Zinkblech zu ermöglichen, empfiehlt Böttger den Gebrauch einer 
Beize, bestehend aus einer Lösung von 1 Quart Chlorkupfer und eben— 
opiel Ammoniaksalz in 64 Theilen Wasser und 1Th. käuflicher Chlor— 
vasserstoffsäure. Wird das Zinkblech mit dieser Flüssigkeit angestrichen, 
o nimmt es eine schwarze Färbung an. Im Verlauf von 12 bis 24 
Ztunden wird dieser Anstrich trocken und auf der nun schmutziggrau 
ussebenden Fläche bleibt jede beliebige Oelfarbe dauernd haften. 
„Gläserne Fourniere“ werden, wie der „Patent-Anwalt“ mit— 
heilt, von einer Fabrik in Boston hergestellt. Die Unterseite dieser 
dourniere wird zur Nachahmung irgend einer Holzart, wie Eichen-, Ma— 
sagony-, Rosen- Ahornholz ꝛc. oder auch des Marmors mit einem ent— 
prechenden Anstriche versehen. Der dadurch erzielte Effekt soll über— 
saschend sein, und es zeigt sich irgend eine Politur, ein Anstrich oder 
»as Geäder des natürlichen Holzes und Marmors auf's Schönste. Diese 
Hlas-Fourniere eignen sich zu einer mannigfaltigen Anwendung, z. B 
zu Geltäfel, Mosgikarbeit, zu Tischblättern, Kaminaufsätzen. Möbeltheilen 
Das Veranschlagen von Hochbauten nach der vom 
agl. Preuß. Ministerium für öffentliche Ärbeiten erlassenen Anweisung 
iir VBaunbeamte, Architekten, Manrer- und Zimmermeister, sowie 
AUs Lehrbuch sür Bau- und Handwerkerschulen, bearbeitet von 
H. Beukwitz, Baumeister. Mit einer lithographirten Tafel und 
inem Anschlagsbeispiel. Berlin, Julius Springer, 1883. 
Die neue, vom Miinisterium der öffentlichen Arbeiten im Jahre 
1881 angeordnete Methode der Veranschlagung von Hochbauten 
schafft durch den in ihr waltenden strengen Schematismus 
cht nur dem Verfasser eines Anschlages, sondern auch jedem 
anderen Techniker Gelegenheit zur leichten, sicheren Uebersichtlich— 
eit und schnellen Orientirung: sie gewährt durch ihre Anwendung, 
ohne an Zuverlässigkeit einzubüßen, eine nicht unwesentliche Erspar— 
niß an Zeit und Arbeitskraft. J 
Der Herr Verfasser des vorliegendenden Buches liefert in 
demselben neben einem auf die hauptsächlichsten Titel sich beziehenden 
Beispiel jener Anschlagsmethode eine Aufstellung des Materialien⸗ 
hedarfs und der wesentlichsten Preisangaben. 
Die Gediegenheit der Arbeit des Verf. voll anerkennend, 
mpfehlen wir seine Schrift nicht nur Baubcamten und Bautech— 
nikern, sondern auch Baugewerks- und anderen Fachschulen als Lehr— 
uch angelegentlichst. - 8- 
Die Baukunst des Mittelalters in Italien, von 
der ersten Entwickelung bis zu ihrer höchsten Bluͤthe, von Dr. 
Oskar Mothes, K.'S. Baurath ꝛc. Vierter Theil. Jena, 
Hermann Costenoble, 1883. 
Der Herr Verfasser dieses so verdienstvollen Werkes sah sich 
bei der großen Fülle des ihm zu Gebote stehenden, werthvollen 
Haterials genöthigt, die Kapitel II. IIId, IV.A und, B des Werkes 
bedeutend du erweitern und damit den Umfang des Werkes zu 
ergrößern, wodurch zwar eine Preiserhöhung des letzeren herbei— 
geführt, dieser entsprechend aber auch volles Aequievalent durch 
)en an Text und bisher unedirten Abbildungen von Baudenk⸗ 
mälern vermehrten Inhalt des Buches geboten wird. 
Die vorliegende Lieferung bespricht in Kapitel III die mittel- 
alterlichen Bauten in der Lombardei: Vicenza, Parma, Cremona, 
Padua, Mailand, Bologna, Servi, S. Petronio ꝛc 
Das IV. Kapitel beginnt mit einer vorbereitenden Besprechung 
des Normannischen im Allgemeinen, bespricht dann A, Norman— 
nisches auf Sicilien; B, in Apulien und Calabrien, dessen Schluß 
in nächster Lieferung folgen wird. 
Auch diese Lieferung ist reich an schönen Illustrationen durch 
authentische Darstellung von Baudenkmälern und enthält in der 
tritischen Besprechung der letzten eine Fülle von für Archäologen 
und Architekten interessantem Stoff. Möchte der Schluß des allge— 
nein als gediegen anerkannten und höchst elegant ausgestatteten 
Werkes uns recht bald in den Stand setzen. letzteres eingehend zu 
hesyrechen 2— 
Zeitschrift für Baukunde. Organ der Architekten- 
ind Jugenienr-Vereine in Bayern, Württemberg, Baden, Elsaß-— 
Lothringen, Frankfurt a. M., Mittel- und Niederrhein, Westphalen, 
Oldenbürg. Redakteur Dr. W. Wilmann. München. Verlag von 
Theodor Ackermann. 
Heft 4 des Bandes VI enthält J. an Original-Abhandlungen: 
Restaurirung eines Schlösschens in der Umgegend von Nürnberg, 
nit Zeichnungen, von Architekt Eyrich in Nürnberg; die Banan— 
agen der Lagerhäuser und des Getreide Elevators zu Budapest, mit 
Zeichnungen, von Oberingenieur Seefehlner in Budapest, und die 
Frage der Wiederherstellung des Heidelberger Schlosses von Ober— 
ingenieur F. Seidel in München; II. Sonstige Miittheilungen: 
die Inventarisirung der Bau-Denkmäler in der Pfalz, ferner III. 
Referate aus technischen Zeitschrijten und IV. Beurtheilungen 
iterarischer Werfke — 
Marktbericht 
des Berliner Baumarkt vom 22. Juni 1883. 
Bei sämmtlichen Preisen ist Zahlung per Kasse vorausgesetzt)) 
Die Preise für Hintermauerungssteine und die anderen Baumaterialien 
haben seit unserem letzten Bericht eine Aenderung nicht erfahren, jedoch ist 
infolge des niedrigen Wasserstandes, und desbalb erhöhter Frachten die Ten— 
denz eine festere geworden. 
Die bezüalichen Notirungen finden unsere Leser in Nr. 24. 
Bautechnische Notizen. 
Zum Reichstagsbau. Das der Akademie des Bauwesens 
orgelegte neueste Projetit zum Reichstagsgebäude unterscheidet fich 
»on dem vor fuͤnf Monaten zur Beratbung gestellten auter in der ge— 
derausgeber: D. Ostmann, Maurermeister in Halberstadt — Verlag von Julius Engelmann in Berlin. — Druck von H. S. Hermann in Berlin 
Unter Verantwortlichkeit des Verlegers.)
	        

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