Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 43, Bd. 2, 1883)

121 Repräsentirt der Verband Deutscher Baugewerksmeister eine Majorität ꝛxc. — Berechnung eines zweisäuligen Hängewerkes. 422 
Repräsentirt der Verband Deutscher Baugewerksmeister eine Majorität oder Minorität sämmtlicher Baugewerbe— 
treibenden des Deutschen Reiches) 
Das Organ des Verbandes Deutscher Baugewerksmeister 
giebt in seiner Nummer 46 vom 9. Juni dieses Jahres einen 
Auszug aus der Berufszählung für das Baugewerbe. Danach 
betreiben im Deutschen Reiche als selbstständige Geschäfts— 
Inhaber, bezw. Leiter als ihren ausschließlichen oder hauptsäch— 
achsten Beruf erwerbsthätig: 
Das Maurergewerbe . .. 
das Zimmergewerbe. . 
als Bauunternehmer 
. 49059 Personen, 
32536 J 
1533838 
Summa 86831 Personen. 
Als Nebenberuf wird das Baugewerbe selbstständig be— 
rieben: 
Im Maurergewerbe von . ..81383 Personen, 
im Zimmergewerbe 7335 
als Bauunternehmer „. 1242 
Summa 17060 Personen. 
Es sind also im Baugewerbe selbstständig thätig im 
Ganzen 113991 Personen. 
Der Verband Deutscher Baugewerksmeister zählt nach seinen 
von ihm veröffentlichten Listen 3400 bis 3500 Mitglieder. Wir 
erlauben uns nun die Frage: mit welchem Rechte kann der Vor— 
stand jenes Verbandes es in Anspruch nehmen, als Vertreter des 
Berechnung eines zweisäuligen Hängewerkes. 
Von 
H. Diesener, Architekt. 
In der Dachbalkenlage eines Wohnhauses sollen 7 Balken, 
welche1,0 m von Mitte zu Mäeitte von einander entfernt sind, 
durch ein zweisäuliges Hängewerk von 12,0 m Spannweite gestützt 
werden; der mittelste Balken dient als Hängebalken und sind die 
Träger unter den Balken anzuordnen. Die Säulen sollen den 
Hängebalken in 3 gleich große Felder theilen und die Streben 
anen Neigungswinkel gegen den Horizont von 40 erhalten. Es 
find die Dimensionen des Hängewerks, der, Balken und der Träger 
zu berechnen, wobei die durch das Dach herbeigeführte Belastung 
nücht direkt das Hängewerk belastend anzunehmen ist, sondern als 
mittelbar durch die Balkenlage übertragen. (Fig. 1.) 
Die Last, welche das Hängewerk zu tragen hat, besteht aus 
der Balkenlage und dem auf diese übertragenen Dachdrucke. 
Fia 
Die Belastung durch die Balkenlage ift: 
GO-2. )7. LO. 0OO 8.0. 7. 10. bOO - 28000 k. 
Die Belastung durch das Dach ist: 
-12,0. 8,0. 23085æ.....24000, 
Die Gesammtlast ist demnach L* 3000 . 
Von der Gesammtlast L 52000 k wirken auf die Stütz— 
punkte c und d die Lasten 
3L3. 522000 600 
P * 6500 k 
und auf die Punkte b und bi die Lasten 
9L9. 52000 
p—5 ⸗ 19500 k 
gesammten Deutschen Baugewerbes betrachtet zu werden? Sähen 
die dem Verbande nicht angehörenden 110500 selbstständigen Ge— 
werbetreibenden des Baugewerbes ihr Heil im Prüfungszwang, 
Innungszwang ꝛc., dann wären sie dem Verbande vielleicht schon 
beigetreten, sie haben dies aber unterlassen, weil sie weder ihr 
eigenes Heil noch das Heil des bauenden Publikums in der Rück— 
kehr zu veralteten, den heutigen Verhältnissen nicht angemessenen 
Zuständen finden können. 
Gehört erst einmal die Majorität aller selbstständigen Ge— 
werbetreibenden des Baugewerbes dem Verbande an, dann wollen 
wir dem Vorstande desselben wenigstens das Recht zugestehen, im 
Namen der Majorität der selbstständigen Baugewerbetreibenden zu 
prechen, aber immer noch nicht im Namen des bauenden Pu— 
blikums. Wir unsererseits halten es für unsere Pflicht, auch die 
Interessen des bauenden Publikums, nicht minder als die des 
Baugewerbes wahrzunehmen, dessen Interessen ja mit denen der 
Baugewerksmeister Hand in Hand gehen. 
So lange also noch die Mitgliederzahl des Verbandes Deut⸗ 
cher Baugewerksmeister eine so bescheidene Minorität sämmt— 
icher Deutscher Baugewerksmeister repräsentirt, können wir uns 
nicht dazu verstehen, dem Verbande das Recht zuzuerkennen, im 
Ramen des Deutschen Baugewerksmeisterstandes zu sprechen und 
zu handeln. — b 
Die Hängesäulen werden durch die Last PS 19500 k in 
Anspruch genommen und zwar auf absolute Festigkeit. Es ist 
demnach ein Querschnitt der Säulen erforderlich von 
500 
pIοαAι3 α[— 244 Dem. 
Bei quadratischem Querschnitt würde nun die Säule 15,66 * 
16 em Seite erhalten müssen. Für die Breite der Säule kommt 
iber für die beiden Versatzungen 2 3,5 cw 7 cm und wenn 
Spannriegel und Streben Zapfen mit Versatzungen erhalten sollen 
2918'em hinzu, so daß für letzteren Fall die Breite der 
dängesäulen 16 4 18 * 34 cm betragen müßte, während die 
Stärke mit 16 em genügend ist. 
Die Hängestreben werden durch die Last K— in a 
gzegen Zerknicken und Zerdrücken in Anspruch genommen. Es ist nun 
19500 19500 178 6 
X* In Mo 04388 ⸗30285,1 - 30290 k. 
Die Länge der Strebe ist: 
40 4— 
α αyον ,ιεαοε 68α m ertl. Zapfen. 
Das gegen Zerknicken erforderliche Trägheitsmoment ist 
demnach: 
KIl 30290 522 522 55 
Ioooẽ sooDä3gä 
Gegen Zerdrücken ist ein Querschnitt erforderlich mit 
3029 
* * * o -549,83 * 550 Dem. 
Nimmt man die Breite der Streben 28 em an, dann muß 
die Höhe derselben 42 em betragen. Dieser Querschnitt hat 
J172872, - 76832 und FSII7TG M. 
genügt demnach also
	        

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