Die New-VYork-Broöklyn-Brücke.
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der Militärbehörde, 202 593 Quadratmeter Baufläche verkauft,
vährend augenblicklich nur etwa noch der vierte Theil des ganzeu
erworbenen Platzes übrig ist.
Die Preise des Grund und Bodens haben vielfach geschwankt,
fie betragen durchschnittlich gerechnet jetzt etwas über 60 Mark für
inen Quadratmeter, so daß die Stadtverwaltung ein geradezu
Jlänzendes Geschäft durch den Verkauf gemacht hat. In den letzten
Ferknufsterminen sind an den besseren Straßen und Plätzen sogar
ber 100 Mark für den Quadratmeter bezahlt worden.
Daß nun dieses ungeahnte Wachsthum der Stadt — hat
sich doch in den 10 Jahren seit der Stadterweiterung die Einwohner—
zahl um über 20000 vermehrt — auf das gesammte Bauwesen
bon der günstigsten Wirkung sein mußte, ist wohl selbstverständlich,
hatte schon in den Jahren 1860 und 1870 der sehr thätige Stadt—
„aumeister Maroks, der jetzige Direktor der Magdeburger Bau—
ind Kredit-Bank, einen guten, anregenden Einfluß auf die hiesige
Bauthätigkeit gehabt, und wurden schon viele, wenn auch einfachere
ind noch immer kasernenartig stilisirte Gebäude nach seinen Plänen
»on den hiesigen Gewerksmeistern aufgeführt, so trat doch jetzt,
ramentlich durch die Gründung zweier großer Baugesellschaften ver—
inlaßt, von denen die eine eine Vereinigung von Kapitalisten unter
zer Direktion jenes schon erwähnten Herrn Maroks und die andere
ine sehr zeitgemäße Vereinigung fast sämmtlicher größerer Baugewerks—
neister bildet, ein ganz enormer Aufschwung, und dadurch eine
leichzeitig bedingte große Steigerung sämmtlicher Baumaterialien
in. Fast jeder größere Gewerbtreibende, jeder größere Kaufmann
wollte ein eigenes Hans haben. Betreffs der Materialienpreise
Twähnen wir nur beispielsweise, daß in den Jahren 1872 und
.473 die Mauersteine bis auf 72 Mark stiegen, während sie bis
dahin höchstens zwischen 30 bis 39 Mark geschwankt hatten.
In der nachfolgenden kurzen Uebersicht wollen wir zunächst
die öffentlichen Gebäude betrachten und dann unseren Blick der
Privatbauthätigkeit zuwenden.
Wenn wir mit den kirchlichen Bauten beginnen, sind zunächst
die Kirchen in den Vorstädten Sudenburg und Friedrichstadt
u erwähnen, von denen die erstere, mit zwei schlanken Thürmen
jeschmückt, 1200 Sitzplätze enthält und aus Grönger Bruchsteinen
inter Verwendung von Sandstein für Gesimse, Säulen ꝛc. in ein—
achem frühgothischen Style für etwa 220000 Maark erbaut ist.
die Kirche in der Friedrichstadt dagegen weit einfacher mit nur
inigen Hundert Sitzplätzen präsentirt sich in rothem Backstein—
zjewände und mit einem leider etwas kurz gerathenen unschönen
Thurme.
Auf Kosten der Regierung ist ferner noch ein neues Gebäude
ür das Dom-Gymnasium erbaut worden, ebenfalls in Back—
teinrohbau unter Verwendung von sächsischem Sandstein für die
Zaupt⸗ Architektur⸗Glieder. Die Farben beider Materialien passen
uicht gut zu einander und will uns die Fagçade des technisch sehr
jut ausgeführten Baues etwas langweilig und nüchtern erscheinen.
Die vorhin erwähnten Eisenbahnverwaltungen haben sich
zurch Errichtung zweier sehr schöner Bahnhöfe ausgezeichnet,
velche allen Luxus des modernen Eisenbahnbaues aufweisen und
on denen der Magdeburg-Leipziger in einem sehr schönen festen
zrünlichen Sandstein, wenn wir nicht irren, bei Lutter am Baren—
erge gebrochen, der andere, für die Madgeburg-Halberstädter und
die Berlin-Potsdam-Magdeburger Gesellschaft gemeinschaftlich, in
othem Sandstein, wohl aus der Gegend von Alvensleben herstam—
nend, erbaut oder vielmehr verblendet ist.
Die übrigen Eisenbahngebäude, Wohnhäuser, Lokomotiv—
Maschinen- und Güterschuppen sind sämmtlich mit Greppiner Ver—
blendziegeln in schönem warmen Ton aufgeführt, und zeichnet sich
non diesen Gebäuden namentlich der Wasserthurm durch seine
chlanken Verhältnisse aus. Durch die Ueberführung der Geleise
iber die Straßen ist es nothwendig geworden, die neue Wilhelms—
traße mit etwa einem Dutzend leichtgeschwungenen schmiedeeisernen
Bogenbrücken zu überspannen, wodurch ein ganz interessantes
5traßenbild erzeugt ist.
(Fortf. folat.
Die New Nork Brooklyn Brücke.“)
Von F. Rud. Vogel.
Hierzu 13 Fig.)
Am 24. Maisd. J. fand die feierliche Uebergabe der East—
River-Brücke, dieses großartigen Bauwerkes, an die Städte New—
Hork und Brooklyn statt. — Dies seit achtzehn Jahren geplante
Wunder der Ingenieurkunst, dessen Durchführung selbst in den
Lereinigten Staalen, dem Lande der kühnsten Ingenieurbauten, für
unmöglich gehalten und dessen Zustandekommen so oft zu scheitern
)rohte, es ist fertig! Die Technik hat einen neuen Triumph gefeiert
ind aber mals bewiesen. daß ihr keine noch so phantastisch scheinende
Das auf der langgestreckten Manhatten-Insel zusammen—
jedrängte Handelscentrum New-Hork (Fig. 1), mußte sich nothge—
rungen nach der Breite ausdehnen, und, eingeengt durch die schmale
Insellage, die Flüsse überspringen und mit den Städten Hoboken, Jersey
Fity, Staaten Island und Brooklyn, obwohl dieselben in verschiedenen
Staaten belegen, ein zusammenhängendes Ganze bilden; sind sie
doch beide die Villen- und Fabrikvorstädte der großen Metropole.
Der Verkehr**) über die meeresarmartigen Flußmündungen
des Hudson- und East-River wird in den verschiedensten Richtungen
»urch Hunderte von Dampffähren im Anschluß an die Perdebahn-,
Dmnibus- und Pfeilereisenbahn-Linien vermittelt, ist aber bei dem
großartigen Leben und Treiben von Schiffen aller Art in diesen
—
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2*
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Jufgabe, kein noch so hoch gestecktes Ziel unausführbar ist. Welche
Fülle der geistreichsten Konstruktionen und Anordnungen verbinden
ich mit dem einen Namen „East-Riper-Rrücke
* 7 Verfass.
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zroßen Handelshäfen, wobei Kollisionen nichts Seltenes, und durch
Rebel und Treibeis im Winter großen Störungen und Einengun⸗
gen unterworfen. Was Wunder, wenn bei solch unzureichenden
) Der Jahresverkehr über den East-River auf den Dampffähren betrug
1860 33 Millionen und 1872 60 Millionen und stieg in progressivem Ner—
sältniß weiter.