Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 43, Bd. 2, 1883)

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Literaturbericht. — Bautechnische Notizen. 
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Beruf derartig auszubilden, daß dieselben die Fähigkeit erlangen, 
mnter Hinzunahme der nöthigen praktischen Erfahruag, selbstständig 
m Baufache im Allgemeinen oder in einem bestimmten Zweige 
esselben wirken zu können. Um dieses Ziel voll und ganz, selbst 
Jei weniger befühigten Schülern, erreichen zu können, wird der 
Unterricht' an jeden einzelnen Schüler seinen Fähigkeiten und 
einer Individualität entsprechend ertheilt und wird deshalb nur 
ine sehr beschränkte Anzahl von Schülern —, bis zu 20 — auf⸗ 
jenommen. Die Anstalt, welche eine reine Privatanstalt ist, giebt 
hren Zöglingen, welche ohne irgend welche theoretische Fachbil⸗ 
zung elutreten, in der Regel eine abgeschlossene Ausbildung iu 
ier' Semestern von je sechs Monaten. Das Winter-Semester 
ndigt Ende März: das Sommer-Semester beginut Anfang April 
ind endigt Ende September. Ausführliche Programme nebst Lehr— 
lan sind durch den Inhaber kostenlos und franko zu erhalten. 
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elnen Artikeln und die damit verbundenen tausendfachen für die 
Praxis verwerthbaren Belehrungen, Aufklärungen, Winke und 
Kathschläge, die zahlreichen verdeutlichenden Abbildungen, die be— 
— —— 
ind der billige Preis werden diesem werthvollen Nachschlagebuch 
icherlich zu aroßer Verbreitung verhelfen. 
Bautechnische Notizen. 
Ein Normal-Wohnhaus — d. h. der Zukunft! Eine be— 
ekannte Berliner Architekten-Firma hat kürzlich in der Kurfürstenstraße 
in Grundstück angekauft, auf welchem noch in diesem Sommer ein eigen- 
hümlicher Bau, ein deutsches Normalhaus, zur Ausführung ge— 
angen soll. Es soll damit der Versuch gemacht werden, einigen Neue— 
ungen den Boden zu erobern, obgleich die allgemeine Einführung, selbst 
venn sich die Reformen bewähren noch lange Jahrzehnte auf sich warten 
assen dürfte. Das Normalhaus soll zunächst natürlich mit elektrischen 
Beleuchtungs- und Luftheizungsanlagen versehen werden; die Holz und 
dohlenfrage soll dadurch beseitigt werden. Die Bodenräume werden 
»ann entbehrlich, dagegen wird das Souterrain zu Küchen verwendet, da 
ie Projektanten von dem Grurdsatz ausgehen, daß besonders bei kleinen 
Wohnungen die Küche eine Raumbverschwendung darbietet, (7) daß die 
Nähe der Küche für die Wohnräume überhaupt unangenehm ist. Der 
Kerkehr mit den unterirdischen Küchen wird durch Aufzuͤge bewerkfstelligt, 
om Flur aus führt ein Fahrstuhl nach den projektirten — sechs Stock 
verken. Daß auch das Telephon Verwendung hder wird, ist selbstver— 
tändlich; zunächst wird in jeder Wohnung ein Signalapparat für Feuer— 
vehr und Polizei angebracht werden. Es ist natürlich, daß nach jeder 
Richtung hin auf bewährte Neuerungen in der Ausstattung und Ein— 
ichtung der Wohnungen Rücksicht genommen werden wird. Und, was 
das Wichtigste ist, die Miethen im „Normalhaus“ sollen den pekuniären 
Verhältnissen der Durchschnittsbürgerklasse angepaßt werden! 
Literaturbericht. 
Die gesammte Hochbaukunst, Lehr- und Handbuch für 
Architekten, Bauschüler und Bauhandwerker, herausgegeben unter 
orgfältigster Beruͤcksichtigung des heutigen Standes der Technik 
on Dr. V. A. Menzei, Kgl. Universitätsbauinspektor, E. Nowak, 
Ingenieur, J. Promnitz Kaiserl. Postbaurath, C. Schwatlo, 
Regierungsbaurath, Dr. Heinzerling, Professor, Selin, Ju— 
Jenieur, Leipzig 1883. G. Knapp, Verlagsbuchhandlung, E. No— 
hak. Von diesem Werke liegt uns die erste Lieferung der zweiten 
Auflage vor, in der im J. Übschnitt die Lehre von der Festigkeit 
der Materialien begonnen wird. Es wird zunächst ein allgemeiner 
Begriff von Elastizität und Festigkeit gegeben und werden dann 
zie verschiedenen Arten der Festigkeit äbgehandelt und zwar in 
eicht verständlicher Art, welche noch durch die überall eingefügten 
Beispiele erhöht wird— s— 
Kosten der besonderen Einrichtungen für Gas⸗- oder 
lektrische Beleuchtung eines Landsitzes. Englische Landhäuser 
saben nicht selten kleine, besondere Gasanstalten für eigenen Bedarf. 
ẽkine in der Rähe von Colchester wohnender Mr. Coope hat neuerdings 
efunden, daß sich entschieden sparen läßt, wenn man sich seine eigene 
Flektrizität anstatt Gas fabrizirt, und daß die Elektrizität überdies an— 
ere Vortheile bietet. Erst nachdem das Landhaus vollkommen fertig 
var, ließ sich Coope von einem Ingenieur einen genauen Kostenanschlag 
ür eine vorzügliche elektrische Beleuchtung mit sorgfältiger Isolirung, 
esonderen eee für jedes Zimmer, oft fuͤr einzelne Lampen 
u. s. w., machen; die Gasgesellschaft machte ihren Anschlag, und auf 
Hrund der folgenden Zahlen wurde für Elektrizität entschieden. 1. An— 
age. Die Gasgesellschaft berechnete: Anlage und Gebäude fl. 7400 
Gold), Hauptleitung zum Haufe fl. 750, im Hause fl. 2000, für Be— 
chädigung dort durch Legung der Röhren fl. 500, Kandelaber, Glocken 
i. s. w. 2679, zusammen fl. 13329. Die Einrichtung für Elektrizität 
ostete: vier Bürgin-Dynamomaschinen fl. 4550, 220 Swanlampen zu 
ð Kerzen fl. 5560, deren Träger fl. 100, Leiter, Schlüssel u. s. w. fl. 660, 
Zeschädigungen, Ersatz fl. 600, Motor (12 Pferdekräfte) mit besonderem 
Schwungrade fl. 3250, Fundament für Maschine fl. 400, Gebäude fl. 1500, 
dauptleitung und deren Legung fl. 900, Kandelaber (wie oben) fl. 2689 
usammen fl. 14759; also Anlagekosten für Elektrizität etwanfl. 1500 
öher. 2. Betrieb für ein Jahr Elektrizität: 220 Lampen fuͤr 1150 
?tunden das Jahr fl. 380, 153 neue Lampen fl. 380, Abnützung der 
Maschinen 10 pCt. fl. 740, der Leiter 5 pCt. fl. 40, Maschinenwärter 
J. 15, in der Woche fl. 780, zusammen fl. 2327. Für weniger als die 
hdälfte Licht betrug die Rechnung für Gasbetrieb in einem anderen Land— 
itze fl. 2000. Andere Vortheile sind, daß man keinen unförmigen Gaso— 
neter, sondern eine Maschine hat, die sägen, pumpen u. s. w. kann, 
eine lästigen Gasnebenprodukte, wie Theer, fortschaffen muß, und ein 
uhiges, weder bleichendes, noch die Wände schwärzendes und die Zimmer 
eiß —— Licht besitzt. Die Anlage hat sich in ieder Beziehuna 
ewährt 
Breymann's Bau-Konstruktionslehre. II. Holz. 
J. M. Gebhardt's Verlag, Leipzig. 
Der Inhalt der in diesem als klassisch anerkannten Werke 
rschienenen 6. Lieferung bespricht die statischen Momente des ein— 
zachen Kehlbalkendaches und der stehenden und liegenden Pfetten— 
achstühle, ferner die Konstruktion der verschiedenen Dachgerüste, 
»eigegeben sind dieser Lieserung die Tafeln 53 bis inkl. 63 in 
aubersten Lithographien. 
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Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur⸗ 
Vereins zu Hannover, redigirt von Prof. Keck. Bd. XXIX. 
Defte 3 u. 4. Hannover, Schmorl « v. Seefeld, 1883. 
Außer den Mittheilungen über im Vereine gehaltene Vor— 
räge, enthalten die Hefte die banwissenschaftlichen Mittheilungen 
des Regierungs-Baumeisters C. Boettger zu Köslin: den Schluß 
»er Besprechung des Post- und Telegraphen-Gebäudes 
zu Hannover, mit Zeichnungen auf den Blättern 5—7, ferner 
den Vortrag des Bauraths Prof. Dolezalck: Ueber neuere 
Querschwellen Oberbau-Systeme in Eisen, mit Zeich— 
nungen auf den Blättern 8—10. Den Schluß der Hefte bilden 
Auszüge aus technischen Zeitschriften und Ankündigungen und 
Beurtheilungen technischer Werke, sowie ein, dem verstorbenen 
— 33 O. H. Wilsdorf in Hannover, gewidmeter 
Nachruf — 8 — 
Technologisches Lexikon. Handbuch für Gewerbtrei⸗ 
ende und Industtielle von Doz. G. Brelow, Dr. O. Dammer 
ind Prof. E. Hoyer. In zwei Bänden oder 30 Lieferungen 
50 Pf. mit ca. 800 Abbildungen. Leipzig, Bibliographisches 
Institut, 1883. 
Wiederholt verweisen wir unsere Leser auf dieses populäre 
dandbuch, dessen Zweck es nicht ist, den Industriellen und Ge— 
verbetreibenden Belehrungen über das zu geben, was sie besser 
ius der Praxis kennen, sondern in bequemer alphabetischer Än— 
»rdnung und leicht verständlicher Sprache über alles das, was sie 
richt wissen und doch wissen sollten, nämlich zunächst über alle 
hrem eigenen Beruf verwandten und sodann überhaupt über alle 
hemischen und mechanischen Industriezweige. Wie wichtig und 
iothwendig aber heutzutage tuͤchtige Kenntnisse anf diesem ge— 
ammten Gebiet, wo eins immer in's andere greift, nicht nur für 
eden Industriellen und Handwerker, sondern auch für den Kauf— 
nann und Landwirth uͤnd vor allem auch für den angehenden 
Techniker und die Besucher der technischen Bildungsanstalten sein 
nüfssen, brauchen wir wohl nicht erst auszuführen. 
Die jüngst erschienenen Lieferungen zeigen auf's neue, daß 
das obige Werk der als Autoritäten bekannten Verfasser seine Auf⸗ 
zabe in vortrefflicher Weise erfüllt. Die Reichhaltigkeit an ein— 
Planhobel mit Habeleisen von winkelförmigem Quer— 
schnitt. Einen eigenthümlichen Gedanken bringt die Konstruktion von 
Vilhelm Großmann in Pforzheim R.eP. Kl. 38 Nr 21215 vom 
8. Juli 1882) g Tage. Von dem Erfahrungssatze ausgehend, daß ein 
chrägliegendes esser bei schrägem Schnitt (vergl. Fournierschneide— 
e mit besserem Erfolge sowohl in der Arbeitsleistung wie auch 
em Kraftverbrauch arbeitet, als ein gerades, gestaltet Großmann die 
dobeleisen für Planhobel winke förmig, so daß die Schnittfläche zur 
'orizontalen keilförmig wird. Der Schnitt wird erzielt, indem das Eisen 
nntweder wie das bisherige unter 450 geneigt in den Hobel eingepaßt 
vird, mit Schlifffläche auf der hinteren Seite des Eisens oder geneigt 
iach ganz kleinem Winkel mit Schlifffläche auf der vorderen Seite; bei 
hbeiden kann die Svitze des Winkels scharf oder rund sein. 
Feuerfestes Holz. Um Holz mit einem feuerfesten Ueberzuge 
u versehen, bedient man sich eines Gemisches von 40 Theilen Kalk, 
30 Theilen Harz und 4 Theilen Leinsamenöl, die gut durchgemischt 
verden. Hierzu kommt ein Theil Kupferoxyd und ein Theil Schwefel- 
äure, wobei besonders bei letzterem Zusatze große Vorsicht nöthig ist. 
Das Gemisch wird in heißem Zustande mittelst einer Bürste auf das zu 
onservirende Holz aufgetragen.
	        
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