35
GBattersägen von Goede.
536
nutzung nur sehr geringfügig ist, demnach die sichere und genaue
Führung des Rahmens nicht geschädigt wird.
Die große und kräftige Aufstellung des Gatters bedingt für
diesen Zweck die Anordnung der Fuͤhrungsmaschinen für die
Stammwagen über dem Antriebsmechanismus, welcher dann, wenn
das Gaͤtter nicht in einem Etagenbau aufgestellt wird, in einen
mäßig tiefen Schacht zu liegen kommt, sodaß alle Theile stets leicht
zuguͤnglich sind.
Der Vorschub des in gewöhnlicher Weise auf Wagen mittels
Klauen festgelegten Blockes erfolgt durch gezahnte Walzen, welche
ruckweise wuͤhrend des Aufganges — also des Leerganges — der
Sägen den Block um ein der Schnitttiefe entsprechendes Stück
vorkücken, beim Niedergang oder Schnitt der Sägen aber stillstehen.
Das Freilaufen der Sägen während, des Vorschubes wird durch
den eingestellten Ueberhang derselben bewirkt. Es wird der Vor⸗
schub in der aus der Zeichnung sichtbaren Weise von der Kurbel—
welle aus abgeleitet und zwar so, daß ein auf genanuter Welle
sitzendes Exzenter seine Bewegung durch Gestänge und Hebel dem
auf das große Reibungsrad wirkenden Reibungskegel mittheilt und
somit das Reibungsrad selbst und durch weitere Zahnradübersetzung
die gezahnten Vorschubwalzen umdreht. Der Vorschub ist sicher
und einfach, auch leicht während des Betriebes verstellbar. Der
Wagen wird durch die Vorschubwalzen auf seinen Laufschienen mit
vorgezogen. Belastete Druckwalzen halten den Block auf der Vor—
ubwäahze nieder; ihr Druck ist durch die Hebelgewichte einstell bar
Oben hatten wir auf das Bestreben hingewiesen, die Gatter—
ägen auch für wechselnden Betrieb im Walde verwendbar zu
nachen, wie dies für Kreis⸗ und Bandsägen bereits erreicht ist.
Dieser Zweck war aus dem Grunde schwer zu erreichen, weil die
Battersuͤge ihrer eigenthümlichen Bewegung wegen ein starkes
Fundament nicht entbehren kann. Die in den Handel gebrachten,
zuf Rädern fahrbar montirten Gatter scheinen uns deshalb nicht
weckmäßig zu sein, da sie entweder die Erschütterungen der Gatter—
eweqgungen nicht aufzuheben vermögen und dann unsauber ar—⸗
eiten, oder aber sehr bedeutende Versteifungen erfordern, welche
hre Aufstellung schwierig, umständlich und kostspielig machen.
Es will“ uns deshalb scheinen, daß die sogenaunten halb—
ranusportablen Sägegatter für die Arbeit im Walde am besten
geeignet seien. Dieselben haben ein Fundament, welches mit dem
Hatlerständer solide verbunden ist und eine genügend breite und
ichere Grundlage für die Maschine selbst bietet. Soll das Gatter
deu Ort verändern, so wird es mittels einer Windevorrichtung
Jehoben und auf einen Wagen, geladen. Besondere Verstrebungen
Jaben sich für diese Gatter meist als unnöthig erwiesen.
Ein solches halbtransportables Sägewerk von der Firma
A. Goede 'in Berlin erbaut, zeigt Fig. 3. Das Gattergestell ist
ruf einem fest verstrebten Holzgerüst montirt, welches im Walde
ein sicheres Fundament bietet, wenn es mit einigen Erdschrauben
derankert wird.
Die Kurbelwelle ist in 4 langen Lagern auf großer gemein—
Fia
Die Gatter sind nicht auf bestimmte Schnittlängen einge—
richtet, sondern es werden den festgesetzten Preisen entsprechend
bestimmte Schienenlängen mitgeliefert, sodaß nach dieser Konstruk⸗
ion jede vorkommende Schnittlänge einfach durch die Länge des
Schienenstranges ohne sonstige Aenderung zu erreichen ist.
Häufig hat man den Wunsch, nicht gerade, sondern krumme
Hölzer zu schneiden. Für diesen Zweck wird der Block nicht direkt
auf dem Wagen befestigt, sondern auf einem quer zu demselben
verstellbaren Schlitten. Waͤhrend des selbstthätig erfolgenden Vor—
schubes wird dann dieser Schlitten seitwärts bewegt, sodaß der
Stamm nicht mehr gerade, sondern allmälig schief in die Sägen läuft.
Dieses Goede'sche Gatter, welches auf 10 m Schnittlänge
eingerichtet ist, aber in leichter Weise durch angehängte Wagen
beliebig größere Längen schneiden kann, wird in 2 Größen gebaut,
deren eine, bei 820 mi lichter Rahmenweite und 520 m Sägen-—
hub, Stämme bis zu 780 min Durchmesser verarbeitet, während
die andere bei 1000 mm lichter Rahmenweite und 630 nm
Sägenhub für Stämme bis zu 9500 win Durchmesser verwendbar
ist. Die Gatter sollen änßerst ruhig geben und vorzüglich sauberen
Schnift liefern
chaftlicher Grundplatte solide gelagert. Die Antriebsriemenscheiben
itzen seitlich von den Ständern auf der Kurbelwelle; ebenda sind
rzuͤch die Kurbelzapfen für die Pleuelstangen zum Antrieb des
Hatterrahmens angeordnet. Hierdurch ist eine gedrängte Anord—
zung der gesammten Maschinen ermöglicht, und eine zu hohe
tonftruktion vermieden, da das Gatter bis dicht auf die Kurhel—
welle niedergeführt wird.
Die feste Riemenscheibe wird gleichzeitig als Schwungrad
benntzt und ist mit einem Gegengewicht zum Ausgleich für das
Battergewicht resp. zur besseren Ueberwindung von dessen Todt—
age versehen. Der Antrieb kann, da die Scheiben frei liegen,
von einem beliebigen Vorgelege oder einer Lokomobile erfolgen.
Der Block ist auf Wagen in bekannter Weise eingespaunt; der
Vorschub ist der gleiche wie bei dem oben beschriebenen feststehenden
BHatter.
Die lichte Rahmenweite dieses Gatters beträgt 700 mun bei
einem Sägenhub von 420 mm. Die Antriebscheiben haben einen
Durchmesser bon 940 mm und machen in der Minute 200 Um—
drehuugen. Das gesammte Gewicht der Measchine beträat rirca
3750 4