Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 43, Bd. 2, 1883)

897 Ueber neuere Verwendung des Asphalts im Bauwesen. — Zum Preisausschreiben betr. die Bebauung der Museumsinsel in Berlin. 698 
500 mm, der Sägenhub von 520 mu bis 950 mm und die 
Sägehube pro Minute von 340 mun bis 200 mu. Das Gewicht 
incl. Verpackung differirt zwischen ca. 2650 bis 6300 kg. 
Wir glauben unseren Lesern in vorstehendem Artikel, wenn 
aicht die beste, so doch jedenfalls eine der besseren zur Zeit bekann⸗ 
en Konstruktionen für 3— vorgeführt zu haben, und 
verden auch in Zukunft unser Augenmerk stets auf die Verbesse— 
rungen an sämmtlichen Holzbearbeitungsmaschinen, sowie an allen 
äbrigen den Zwecken der Baugewerbe dienenden Maschinen richten. 
Die Fortsetzung des Artikels: „Das Wohnhaus der Renaissance und Gegen⸗ 
vart“ mukte aus räumlichen Gründen bis zur nächsten Nummer verschoben 
werden Die Red— 
Ueber neuere Verwendungsweisen des 
Asphalts im Bauwesen. 
Schluß.) 
Schließlich sei noch einer weiteren Anordnung Erwähnung gethan. 
Wie oben bemerkt, gewinnt Wellblech, sobald es bombirt ver— 
vendet wird, in ganz erheblicher Weise an Tragfähigkeit. In 
Folge dessen werden unter sonst normalen Verhältnissen die schwäch— 
ten (1mm starken) Bleche zur Herstellung von Abdeckungen ver— 
vendet. Im Hinblick darauf, daß dieselben durch Aufschüttung 
»em Auge und damit der Kontrolle vollständig entzogen werden, 
nuß die Anwendung so wenig starker Unterlagen ebenso bedenklich 
erscheinen, wie die von unzuverlässigem Balkenholz in Deckenkon— 
truktionen, zumal wenn, wie üblich, zur Auffüllung und Her— 
tellung der ebenen Oberflächen Beton, Mauerwerk und dergl. un— 
nittelbar verwendet werden. Denn diese Füllmaterialien. welche 
des festen Anschlusses wegen an und zwischen das Blech festgedrückt 
ind festgestampft werden, zerstören, weil hart und scharfkantig, 
den schüßenden Ueberzug, gleichviel ob derselbe durch Anstrich oder 
)urch Verzinkung hergestellt wurde, öffnen damit dem im Mörtel 
nthaltenen Wasser den Weg zum Eisen und fördern somit die Zer— 
störung desselben durch Rostbildung von vornherein. 
In der Holzasphaltmasse ist auch hier ein vorzügliches und 
zweifellos sicheres Mittel geboten, derartige Zerstörungen unmög— 
lich zu machen, da aus ihr absolut dichte Schutzlagen für schwache 
Wellenbleche hergestellt werden können. Das Verfahren hierbei 
st das in Fig. 2angegebene, nur daß sowohl die Dechkholzlage, 
als auch die oberste Asphaltschicht, statt jie Zcm. in nur ie J cm 
Stärke aufgebracht werden. 
Der Anschluß des Asphaltes an das Eisen ist ein durchaus 
nniger, die Elastizität der verwendeten Materialien schließt auch 
die spätere Bildung von Rissen, durch welche der Luft und dem 
Wasser der Zutritt zur Unterlage gestattet werden würde, aus. 
Oberhalb der event. wie das Welleublech gekrümmten Schutzlage 
vnneu zur Bildung der ebenen Oberfläche scharfkantige und nasse 
Materialien ohne Sorge verwendet werden, da durch die Holz— 
Asphaltmasse das Wellenblech isolirt und mechanisch wie chemisch 
erstoͤrenden Einflüssen ein für allemal entzogen ist. 
Zu den Vorzügen, welche so hergestellte Decken- bezw. Fuß⸗ 
»odenkonftruktionen vom technischen Standpunkte aus aufweisen, 
zesellen sich auch gesundheitliche. 
Diese bestehen darin, daß die Ansammlung und Entwickelung 
don der Gesundheit schädlichen und Krankheit erzeugenden Stoffen 
wegen der absoluten Dichtigkeit und Undurchdringlichkeit der ver— 
dendeten Masse unmöglich ist. Sie befinden sich daher in direktem 
Begensatze zu den seither üblichen Zwischendecken, welche in neuerer 
Zeuͤ geradezu als Krankheitsherde bezeichnet werden. 
Die Slaubentwickelung bei Benutzung der Holz-⸗Asphalt⸗Fuß- 
höden ist eine äußerst geriüge, auch wird die Erkältung der Füße, 
welche sonst dichten Abdeckungen eigen ist, durch die Wahl und 
Zusammenstellung der Materialien vermieden. 
Als Vorzüge vom technischen Gesichtspunkte aus können folgende 
— 
Sehr geringes Gewicht und demzufolge leichterer Unterbau, 
geringe Konstruktionshöhe — 43 weniger als die üblichen Holz— 
ecken — große Stützweiten — ca. !/, mehr als bei normalen 
Balkendecken —, vollkommene Dichtigkeit und Unveränderlichkeit, 
ãndurchdringlichteit und nahezu unbegrenzte Dauer. 
Diese Vorzüge dürften die etwas höheren Anlagekosten, wie 
dei gewöhnlichen Balkendecken, als ziemlich geringe erscheinen lassen. 
Die Holz-⸗Asphaltdecken eignen sich für Gebäude aller Art, 
insbesondere für Fabriken, Fürbereien, Lagerräume, Waschan⸗ 
stalten, Gefängnisse, Krankenhäuser etc. W 
MPit der Ausführung der Holz-Asphalt⸗Arbeiten ist die Asphalt⸗ 
Fabrik des Herrn Carl Züllich in Leipzig, Sebastian-Bachstraße 
Nr. 63, durch den Patent-Inhaber betraut. Diese Firma ver— 
endet auf Wunsch Prospekte mit Tabellen, aus denen die Stärken 
der Wellenbleche, Belageisen ꝛc. und die Preise für die ganze An⸗ 
age pro am zu ersehen sind. I1l 
Zum Preisausschreiben betreffend die 
Bebauung der Museums-⸗Insel in Berlin.“ 
In dem von dem Herrn Minister der geistlichen, Unterrichts— 
ind Medizinal-Angelegenheiten unterm 12. Juli d. J. erlassenen 
konkurrenz Ausschreiben behufs Erlangung von Plänen für die 
tebauung der sogenannten Museums-Insel in Berlin zur Er— 
veiterung der vorhandenen Museumsräume, war denjenigen, welche 
iähere mündliche Auskunft über die Bedürfnisse der königlichen 
Sammlungen und die jetzt von denselben eingenommenen Räum— 
ichkeiten wünschen, anheimgestellt worden, sich unter Angabe der 
Punkte, deren Erörterung sie begehren, schriftlich bis zum 31. August 
). J. bei der General-Verwaltung der königlichen Museen zu 
nelden, Gleichzeitig war in Aussicht gestellt, daß die betreffenden 
Architekten demnächst zu einer Konferenz würden eingeladen werden, 
n welcher die von ihnen zu stellenden Fragen von den Beamten 
der königlichen Museen thunlichst beantwortet werden sollten. 
Nachdem von einer größeren Anzahl von Architekten An— 
neldungen eingegangen waren, hatte die General-Verwaltung der 
öniglichen Museen die in Aussicht gestellte Konferenz auf Sonn— 
ibend, den 22. September abends 6 Uhr, im Sitzungssaale des 
Ministeriums der geistlichen u. s. w. Angelegenheiten anberaumt 
ind diejenigen Architekten, welche sich gemeldet hatten, eingeladen, 
luch die Mitglieder der Jury benachrichtigt. An der unter dem 
Korsitz des General-Direktors der königlichen Museen abgehaltenen 
zersammlung nahmen von seiten der königlichen Museen und dem 
öniglichen Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal— 
ngelegenheiten die Herren Geheimer Ober-Regierungsrath Spieker, 
veheimer Regierungsrath Dr. Jordan, Direktor Dr. Conze, 
Ddirektor Dr. Bode, Direktor Dr. Lippmann, sowie von den 
ibrigen Mitgliedern der Jury die Herren Geheimer Ober-Baurath 
Adler, Stadtbaurath Blankenstein, Geheimer Baurath Endell, 
Professor Jacobsthal und Geheimer Regierunasrath von Dehn— 
stotfelser Theil. 
Es kamen folgende Fragen zur Sprache: 
1. Wie erklärt sich der scheinbare Widerspruch zwischen der 
inter Al des Programms geforderten Sonderung der ganzen 
Anlage in einzelne zugängliche Gebäude, und dem unter A G des 
Krogtamms verlangten unmittelbaren Zusammenhang derselben 
nit den vorhandenen Bauten und der, Seite 11 Abs. 3 des Pro— 
zramms angedeuteten Möglichkeit, bei Vereinigung des Zuewen— 
jehörigen neue Räume an die älteren anzuschließen? 
Die Frage wurde dahin beantwortet, daß die Trennung der 
inzelnen Gebaͤude bezw. Gebäude-Komplexe von einander, wie 
chon im Programm angedeutet, im Interesse der Feuersicherheit 
»es Ganzen, sowie deswegen nothwendig erscheine, damit das 
Publikum abgehalten werde, alle Abtheilungen der Museen zu 
urchwandern, wodurch eine eingehende Benutzung der Samm— 
ungen verloren gehe. Dagegen sei es im Interesse der Verwal— 
ung erforderlich, zwischen den einzelnen Gebäuden in irgend einem 
ztockwerke Verbindungen zu schaffen. J 
2. Soll das unter BeIebis VIII angegebene Bedürfniß zu— 
rächst nur durch die neuen Gebäude gedeckt werden, oder ist es 
iothwendig, auch auf die Mittheilung der alten Räume Rücksicht 
u nehmen, beziehungsweise wie sollen etwa leer werdende alte 
käume benutzt werden? 
Von seiten der Verwaltung wurde dazu bemerkt, daß die in 
ieser Beziehung nothwendig erscheinenden Erläuterungen im Pro— 
zramm auf Seite 11 gegeben seien; hiernach erscheine es nicht un— 
'ulässig, für die Unterbringung zusammengehöriger Sammlungen 
stäume der alten und neuen Gebäude, welche unmittelbaren Zu— 
ammenhang haben, in Aussicht zu nehmen, wenn die übrigen Be⸗ 
timmungen des Programms dabei erfüllt werden. Dagegen sei 
arau festzuhalten, daß die Sammlung der Original-Skulpturen 
ind die Sammlung der Abgüsse vollständig getrennte Sammlungen 
iusmachten und auch entsprechend aufzustellen seien. 
Z3.Wie löst sich der scheinbare Widerspruch zwischen der 
Forderung zweier großer Höfe (B II 10 und 11d, Pr.), sowie 
er hierdurch bedingten Annahme eines großen Gebäudes, und 
zer allgemeinen Bestimmung, wonach mehrere selbständige Gehäude 
—0— 
Das Programm wurde dahin erläutert, daß dabei nicht als 
rothwendig angenommen sei, beide Höfe in einem Gebäude anzu—⸗ 
xringen, dieselben könnten vielmehr auch zwischen zwei Gebäuden 
iegen; sofern nur der nothwendige Abschluß der Räume eines 
Sammlungs-⸗Komplexes nicht verloren gehe. 
Genügt es, zu den drei alten Gebäude-Komplexen nur 
noch einen vierten (südlich der Stadtbahn) und einem fünften 
nördlich der Stadtbahn) anzunehmen? 
Die Frage wird insofern bejaht, als eine solche Anordnung 
) Bei der Wichtigkeit dieses großartigen Konkurrenzausschreibens glauben 
vir obige amtliche Kundgebung nach dem Wortlaut des „Centralbl. der Bau⸗ 
erwöltüng; unfern Lesern nicht vorenthalten au dürfen D. Red.
	        

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