Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 43, Bd. 2, 1883)

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Berichte aus verschiedenen Städten. 
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nicht programmwidrig sei; über ihre Zweckmäßigkeit werde jedoch 
selbstverständlich die Jury zu entscheiden haben. 
5. Wie groß sind die jetzigen Räume für das Kupferstich 
kabinet, die Bibliothek, das Antiquarium und das Münzkabinet? 
Der Varsitzende theilt mit, daß der soeben in vierter Auflage 
erschienene „Führer durch die königlichen Museen“ Berlin. Weid— 
mannsche Buchhandlung, 50 Pf.) alle wünschenswerthen Angaben 
uthalte und durch Grundrißfkizzen erläutere. 
. Soll eine streng historische Reihenfolge der Raäume als 
oberster Grundsatz festgehalten werden? 
Es wird erklärt, daß für die Sammlung der Gipsabgüsse 
eine solche Reiheufolge gefordert sei, damit das Publikum die 
Sammlung in der historischen Abfolge betrachten könne, ohne 
einzelne Räume überspringen zu müssen; für die Original-Skulp— 
turen dagegen sei eine solche historische Reihenfolge nicht her— 
zustellen. 
Auf die Bemerkung eines der anwesenden Herren, daß, wie 
inks die beiden großen Höfe (S. 6 II No. 10, 11) aus der 
historischen Reihensolge heraustreten, so ein gleiches für den soge— 
nannten Parthenon-Saal unvermeidlich sein werde, wurde erwidert, 
daß das Programm den Versuch der Einglicderung des Parthenon— 
Saales an der richtigen Stelle fordere; ob dieselbe wie überhaupt 
die Einhaltung der historischen Reihenfolge sich als unausführbar 
herausstelle, werde seinerzeit die Jury zu entscheiden haben. 
7. Die Frage, ob die Verwaltungsräume, falls sie in einem 
besondern Gebäude untergebracht werden, mit den Museumsräumeu 
in Verbindung zu bringen sind, wird bejaht. 
(Schluß folgt.) 
Wie ein sich gerettet Habender mir persönlich mittheilte, ist 
iber nach dem Lösen der Keile der Lehrbogen nicht frei, sondern 
jest gewesen und gewaltsam losgeschlagen von den Maurern Matzke 
ind Geyer, während der Arbeiter Benk oben seinen Sack Cement 
nit Vehemenz in den Bottich geschüttet hat. Durch beide Erschütte— 
zungen ist der Einsturz veranlaßt, 
Indirekt mag eine bei beschleunigter Fertigstellung der Ar— 
veiten in Aussicht gestellte Gratifikation seitens des Bauherrn 
Reuter für die Arbeiter eine oberflächlichere Behandlung der Arbeit 
zach sich gezogen haben. 
Ich habe 1u/, Jahre sowohl Meister Hillbrecht, wie Polier 
Biene am RNeubau der Steinbecker Kirche kennen zu lernen Gelegen— 
Jeit gehabt und kann sie nicht anders als vorsichtig und gewissenhaft 
zis ins Kleinste nennen. H. O. 
New-Nork. Ueber Zentral-Heizungsanlagen. Es 
ist bekannt, daß in Amerika das Zentralheizungswesen sich auf 
ängere Strecken, ganze Distrikte und Städte ausgedehnt hat und 
ich immer mehr ausdehnen wird. So haben sich in New-York 
wei Gesellschaften, die New-York Steam Co. und die American 
deating and Power Co. gebildet, die bezwecken, Dampf zum Heizen 
her einzelnen Gebäude, zum Kochen und zum Betriebe von kleinen 
Maschinen zu liefern. Dieselben sind augenblicklich beschäftigt, die 
Straßenrohrleitungen zu legen. Bei diesen Arbeiten haben sich 
zroße Mißstände ergeben, welche bis jetzt nicht zu Gunsten dieser 
Anlage sprechen. Jedoch liegt das daran, daß die Arbeiten oft 
nicht mit der nöthigen Sorgfalt ausgeführt werden, und daß ein— 
elne der zur Verwendung kommenden Einrichtungen nicht die 
nöthige Haltbarkeit besitzen, auch weiter daran, daß die zwei Kom— 
jagnien sich nicht in die Stadt getheilt haben, sondern oft in der— 
elben Straße sich Konkurrenz machen. Die praktischen Schwierig— 
eiten, deren Ueberwindung noch nicht ganz gelungen ist, bestehen 
nn der Ausführung einer dichten Verbindung der Röhren, in der 
Vorsorge, daß die durch die Temperaturänderungen entstehende 
lusdehnung und Verkürzung der Rohrlängen ungehindert eintreten 
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Zondensation des Dampfes möglichst zu verhüten, und in der 
zweckmäßigen Entwässerung der Rohrleitungen, in Verbindung 
mit der Zurückleitung des Kondensationswassers. Die beiden ge— 
naunten Gesellschaften verfolgen fast gleiche Generalpläne. Die 
Detailanordnungen sind jedoch bei beiden verschieden. und gerade 
diese werden von größter Wichtigkeit. 
Berichte aus verschiedenen Städten. 
Berlin. Offizieller Kanalisations-Bericht. Wir 
erhalten die beachtenswerthe Mittheilung, daß der Magistrat sich 
etzt entschlossen hat, zur Bexichtigung und Beruhigung der öffent— 
lichen Meinung demnächst eine Denkschrift ausarbeiten zu lassen, 
welche alle Verhältnisse der Kanalisation und Rieselgüter erschöpfend 
darstellen soll. Die Deukschrift soll dem Jahresbericht über die 
Kanalisation pro 1852,83 beigelegt werden. Wir sehen dieser 
Arbeit mit Spaunung entgegen und werden sie jedenfalls mit der 
unbefsangenen Aufmerksamkeit aufnehmen, welche die verschiedenen 
in Frage kommenden Interessen erheischen. 
Berlin. Obligatorische Rauchverbrennung. Das Kgl. 
Polizeipräsidium hat den unerträglichen Uebelständen der Rauch— 
ind Ruß-Ausströmungen der industriellen Feuerungen neuerdings 
wieder eine dankenswerthe Aufmerksamkeit zugewandt und die 
Reviervorstände zu Observationen und Berichten aufgefordert. 
Wir erfahren noch, daß das Polizeipräsidium in der That mit 
dem Plane umgeht, ein ihm vorgelegtes System der Rauchver— 
brennung zwangsweise einzuführen, wenu dasselbe auch für Kessel— 
euerungen aptirt sein wird. Für kleinere Feuerungen hat sich 
dasselbe, es ist das sog. Müller'sche, durchaus beioährt, und werden 
Baukonsense für Bäcker- und Konditoröfen nur noch ertheilt, wenn 
letztere mit dem Verbrennungsapparat versehen sind. Im Auf— 
trage des Polizeipräsidiums ist das System jetzt bei einer Dampf— 
kesselanlage in Ausführung gebracht, und wird von der demnächst 
bevorstehenden Probe die Lösung der Frage wesentlich abhängen. 
Wir erhalten von zuverlässiger und wohlinformirter Seite 
nachstehende Berichtigungen bezüglich unserer in Nr. 41 dieses 
Blattes aus Schleswig gebrachten Korrespondenz, welche sich 
mit den Unfällen auf einem von Herrn Maurermeister Hill— 
brecht daselbst geleiteten Bau beschäftigte. 
Unser Gewährsmann schreibt uns: Ich muß bemerken, daß 
don den 4 sogenannten Schwerverwundeten im hies. Kraukenhaus 
weder der Zimmermann Jürgens gestorben ist, noch der Arbeiter 
Benk; im Gegeutheil geht es allen 4 so gut, daß sie, mit Aus— 
nahme, von Jürgens, wohl innerhalb 8 Tage entlassen werden, 
J. wohl nach einigen Wochen. Perjönlich habe ich mich gestern 
hiervon überzeugt. Die 3 Leichtverwundeten sind bereits seit 
— 0 
nicht, wie Sie mittheilten, in Haft genommen, dazu fanden die 
Behörden bei der Voruntersuchung durchaus keine Veranlassung 
vorliegend, er leitet vielmehr den Bau nach wie vor dort. Der 
Keller ist jetzt fast fertig eingewolbt, wird aber erst nach gehöriger 
Hinterfüllung mit Erde ausgeschaalt werden. 
Den, Maurermeister H. trifft, so weit sich übersehen läßt, 
keine Schuld, er hat anderweitig größere Bauten, die ihn viel 
unterwegs zu sein zwingen; er reiste fort, wie man mit der Wöl— 
hung beginuen wollte nud hatte dem Polier gesagt, nicht eher beim 
Ausrüsten zu beginnen, als bis die Erdschüttungen, mindestens 1/, der 
Gewöl behöhe erreicht hätten, dann 2 Tage das mit Cement abge— 
deckte Gewölbe exrhärten lassen und allmählig mit dem Lösen der 
Keile zu beginnen. Die au. Erdschüttung besprate der Bauherr 
RNeuter selbst 
Die New-York Steam Compagnie ist ihrer Konkurrentin mit 
den Arbeiten weit voran, sie erbaut 12 -14 große Dampfstationen, 
wovon eine, die Station „B“ genannt, fast vollendet ist. Diese 
»esteht aus einem fünf Stockwerk hohen Gebäude, in welches 
30 Dampfkessel, je 15 Stück in einem Stockwerk, eingebaut sind. 
diese Kessel sind von gleicher Größe und nach dem System Babcock 
ind Wilcox als Röhrenkessel mit einem Dampfsammelrohr ausge— 
ührt. Sämmtliche Kessel repräsentiren die Dampfkraft von 
6 000 Pferdestärken. In jedem Stockwerk steht ein Cylinder von 
ingefähr 1m Durchmesser, in welchen der Dampf aus den ein— 
zelnen Dampfsammlern geleitet wird; von diesem Dampfreservoir 
ius werden die Haupt-Dampfleitungen gespeist. Letztere haben 
»inen Durchmesser von 20 bis 38 cm und sind als schmiedeiserne, 
geschweißte (lap welded) Röhren gefertigt. Sie werden mittelst 
zlanschen verbünden, in welche das abgefräste Rohrende eingepreßt 
ind verstemmt wird, so wie bei Röhrenkessein die Verbindung der 
Rauchröhren mit den Kesselwandungen hergestellt wird. Zur Dich— 
ung werden geriefte Kupferringe zwischen die Flanschen gelegt, 
vas sich sehr gut bewährt hat. Es laufen stets zwei Leitungen 
ieben einander, die eine für die Dampfzuführung, die andere zur 
sückführung des kondensirten Wassers bestimmt. Bei größerem 
Durchmesser werden beide Leitungen in einen gemeinschaftlichen 
jsemauerten Kanal gelegt, der in geringer Entfernung unter der 
Straßenfläche angeordnet wird; bei kleinem Durchmesser wird 
edes Rohr in ausgebohrte Baumstämme gelegt, in beiden Fällen 
verden die Zwischenräume zwischen Rohr und Ummantelung mit 
Schlackenwolle ausgefüllt. In Entfernungen von je 25 m werden 
in die Dampfleitungen Expansionsverbindungen eingeschaltet, welche 
die im Maximum auf 25 mentstehende Ausdehnung der Röhren 
»on 2 bis 3 em aufnehmen. Von dem Mittelstück dieser Ver— 
»indung aus gehi nach jeder Richtung eine Rohrleitung ab, welche 
e drei Bauplätze (lots) von der üblichen Breite von 8,30 m mit 
Dampf zu versorgen hat, sich also in drei nach den einzelnen 
däusern gehende Abzweige theilt. Der Dampfdruck in der Haupt-— 
Dampfleitung beträgt 3,5 bis 4 Atmosphären Ueberdruck. Da 
ür die Heizüng nur ein Druck von 0,7 Atmosphären angewendet 
vird, so ist in der Hauszuleitung ein Reduzirventil nach dem 
Zystem Curtis neben dem Absperrventil eingeschaltet. Die Haus— 
uleitung versorgt also die einzelnen Heizapparate mit Dampf, 
ind alles sich bildende Kondensationswasser wird in einer Leitung 
uigammengeführt die in einen Kondensafionstonf System Nason
	        

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