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stonkurrenzwesen. — Mittheilungen über Schulen. — Bautechnische Notizen.
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mündet. Die Entwässerung der Straßenleitung wird so bewerk—
stelligt, daß aus den von der Expansionsverbindung abgehenden,
nach den Gebäuden führenden Röhren vertikale Abzweige nach je
einem Kondensationstopf führen. Beide Töpfe scheiden also das
Wasser von dem Dampf, und letzterer drückt ersteres in die neben
der Haupt-Dampfleitung liegende Rückleitung. Sämmtliches Kon—
densationswasser wird wieder nach der Station zurückgeleitet, in
einem Reservoir gesammelt und mittelst Dampfzungen? wieder in
die Kessel gedrückt; es ist also zum Ersatz des verlotenen Wassers
nur eine geringe Quantität nothwendig. Die Kessel sind in den
Stockwerken der Station so angeordnet, daß sie in zwei Reihen
stehen und von einem durch das Gebände längs laufenden Gang
aus von Hand befeuert werden. Das Brennmaterial wird durch
Elevatoren nach den einzelnen Stockwerken gehoben, zur Zug—
erzeugung sind zwei riesige Kamine errichtet und weiter noch Ven—
tilatoren angeordnet.
Bautechnische Notizen.
Es ist sehr erfreulich, zu sehen, wie die deutschen Glas—
malereien im Aufschwunge begriffen sind und eine ziemlich hohe Stufe
der Vollkommenheit erklommen haben. Es gereicht uns zur besonderen
Henugthuung, berichten zu können, daß die —** im besten Renommée
tehende Glasmalerei⸗Anstalt des Herrn Anton von der Forst in
Nünster i. W. welche, wie uns bekannt, schon viele künstlerische Sachen,
estehend in religiösen Werken für Kirchen und Ausführungen profaner
Natur für Privatbauten, zur größten Zufriedenheit der Auftraggeber ge—
liefert hat, bon der internationalen Jury der Weltausstellung in Amster—
»am mit einer Preismedaille gekrönt worden ist. Es diese Aus—
eichnung ein Beweis für eaeh obige Behauptung und gereicht dem
derrn von der Forst zur besonderen Ehre. Eine Bestaͤtigung der außer⸗
ordentlichen Leistungsfähigkeit dieser Firma liegt ferner darin, daß die—
elbe in letzter Zeit mehrere hervorragende Arbeilen, wie u. a5 Chor⸗
enster in Marianischer Darstellung und die Verglasung der Schifffenster
nit Teppichmustern für die neuerbaute katholischhe Kirche zu Vortmund
—
die Gymnafialkirche dortselbst 3 Hauptfenster mit bildlicher Darstellung
im Renaifssance-Stil und zwar:
„Lasset die Kindlein zu mir kommen“,
„Jesus hilft seinem Vater bei der Arbeit“,
3 einzelne Figuren,
Auferweckung des Jünglings von Nain“,
„Christus als Knabe lehrt im Tempel“,
wieder 3 einzelne Figuren und
„Die Geburt Christi“
zur Ausführung bekommen, hat. Die ohnedem bei dieser Firma von
hervorragender Seite vorliegenden Aufträge der Reihe nach namhaft
aufzuführen, würde zu weit führen. Indem wir im Interesse des kunst—
iebenden Publikums dessen Aufmerksamkeit auf Herrn von der Forst
lenken, fügen wir noch hinzu, daß das Atelier desselben stets sehenswerthe
in der Arbeit begriffene Gegenstände aufweist, zu welchem Herr von der
Forst, in liebenswürdigster Weise den Zutritt gestattet. — Wer Gelegen—
Jeit hat, versäume deshalb nicht, diese künstlerische Werkstatt zu besucheu
and aus eigener Anschauung die Ueberzengung von der Wabrbeit unserer
Mittheilung zu gewinnen.
Im Stuttgarter Musterlager ist gegenwärtig eine von Lampen-
abrikant C. Lilienfein in Stuttgart für Petroleumäther konstruirte
Oelgaslampe ausgestellt, welche als Koch:, Glüh-, Schmelz⸗, Glas—
bläserlampe benützt werden kann, und in chemischen Laboratorien, wo
dein Leuchtgas zur Verfügung steht, als Ersatz von Gasöfen, Bunsen“
chen Brennern und der Gebläselampe dienen soll. — Versuche, welche
nit dieser Lampe im chemischen Laboratorium der Centralstelle für Ge—
verbe und Handel angestellt wurden, haben gezeigt, daß dieselbe sowohl
ur Bearbeitung des Glases. als auch zum Aufschließen von Silikaten
zeeignet ist. d-
Der Bau des Hof⸗Postamtsgebäudes Berlins in der
Königsstraße schreitet Dank des in den letzten Tagen sehr guͤnstigen Wetters
iußerst rüstig weiter. Augenblicklich geht bereits der letzte Bauabschnitt
einer Vollendung entgegen. Auch an dem inneren Ausbau wird so fleißig
searbeitet, daß man die Räume auf jeden Fall am 1. April nächsten
dahres ihrer Bestimmung wird übergeben können. Nach den nunmehr
eststehenden Anordnungen ist die eine Hälfte der Parterre-Etage für das
tabinets-Postamt bestimmt, während die andere Hälfte die Diensträume
für die postlagernden Sachen enthält. In der ersten Etage befindet sich
die Dienstwohnung des Chefs der Ober-Postdirektion, Herrn Ober-Post⸗
direktor Geheimrath Schiffmann, und in der — diejenigen für den
Vorsteher des Hof-Postamtes, Herrn Postdirektor Johannesson und für
den Rendanten der General-VPostkasse, Herrn Geheimen Rechnungasrath
Hielecke.
Die elektrische Beleuchtung und die deutschen Feuer⸗
vpersicherungs⸗Gesellschaften. Die deutschen Feuerversicherungs—
Hesellschaften haben für die Benützung der elektrischen Beleuchtung fol-
ende Sicherheitsvorschriften festgestellt: 1. Bogenlampen dürfen in
Räumen, in welchen entzündliche oder explosible gasförmige oder feste
Körper vorhanden sind, respektive durch den Betrieb der Luft beigemischt
verden können, nicht angebracht werden. Für alle sonstigen Räume ist
»ie Anwendung der Bogenlichter gestattet, doch sind dieselben in Räumen,
n denen unter den Lampen leicht feuerfangende Gegenstände lagern oder
»erarbeitet werden, mit Glocken oder Laternen zu umgeben, die nach
inten durch einen Aschenteller vollkommen abgeschlossen sind. Wo hier—
nach offene Bogenlichter gestattet sind, ist doch darauf zu bestehen, daß
interhalb der Lampe ein Aschenbehälter von mindestens 20 Cm Durch-
nesser angebracht wird. 2. Glühlichtlampen sind in allen Räumen ge—
tattet, doch müssen sie überall da, wo entzündliche oder explosible gas—
örmige oder feste Körper vorhanden sind, respektive durch den Betrieb
»er Luft zugeführt werden können, mit Glasglocken umgeben werden,
nnerhalb deren auch die Kontakte zwischen Leitung und Glühlichtfuß
inzubringen sind.
Dreikantige Drahtstifte. Von Gebrüder Schmidt in
Schwelm werden seit Kurzem Drahtstifte aus dreikantig kannelirtem
Fisendraht, hergestellt, welche vor den runden und quadratischen verschie—
»ene Vorzüge besitzen sollen: sie sind nach den Angaben bei gleicher
Ztärke um 25 bis 35 pCt. leichter, beim Einschlagen weniger leicht dem
drümmen unterworfen, leichter in's Holz einzuschlagen, da sie weniger
Material verdrängen und sich vermittelst ihrer scharfen Kanten in's Holz
zewissermaßen einschneiden, weshalb auch beim Einschlagen der Stifte in
chmaͤle Flächen das Spalten des Holzes vermieden wird; endlich sitzen
ie auch noch fester wegen der größeren Berübrungsflächen
—— —
Die Betheiligung an der Konkurrenz für die
Bebauung der Museumsinsel in Berlin verspricht eine
sehr rege zu werden. Wie das „Centralbl. d. Bauverw.“ erfährt,
sind bis jetzt nicht weniger als Z60 Programme abgehoben und versandt
worden. Die Conferenz, welche in dem Preisausschreiben in Aussicht
gestellt war, um die einzelnen Punkte, über welche die Architekten
noch näheren Aufschluß wünschten, seitens der Museumsverwal—
tung klar stellen zu können, hat am 22. September d. J. statt—
gefunden. Das Ergebniß dieser Konferenz, in der 30 verschiedene
Fragen zur Erörterung kamen, ist in einem Protokoll, welches im
amtlichen Theile der heutigen Nummer abgedruckt ist, niedergelegt.
Es dürften nunmehr alle auswärtigen ebenso gut wie die in Berlin
ansässigen Architekten genau über die Absichten der Museumsver—
waltung und über die maßgebenden Gesichtspunkte, welche das
Preisgericht bei der Beürtheilung leiten wird, in dankenswerthester
Weise unterrichtet sein.
Konkurrenzen im Architektenverein in Berlin.
Der Magistrat von Breslau beabsichtigt auf öffentlichen Plätzen
der Stadt elektropneumatische Normaluhren aufzustellen. Die frei—
stehenden Gehäuse dieser Uhren sollen architektonisch durchgebildet
werden, um eine Zierde der Plätze zu bilden. Zur Erlangung
geeigneter Entwürfe für diese eigenartige und dankbare Aufgabe,
welche unseres Wissens in künstlerisch befriedigender Weise bisher
noch nicht gelöst ist, hat auf Antrag des Magistrats von Breslau
der Architektenverein in Berlin unter seinen Mitgliedern eine
außerordentliche Konkurrenz ansgeschrieben. Für die Herstellung
se eines Uhrengehäufes, welches im wesentlichen aus Sandstein
ausgeführt werden soll, ist der namhafte Betrag von 6000 M. in
Aussicht genommen. Für die zwei besten Entwürfe sind 500 Me.
als Preise ausgesetzt. Die Einlieferung der Konkurreuzarbeiten
soll bis zum 19. November dieses Jahres erfolgen.
Eine fernere ebenfalls unter den Mitgliedern des Archi—
tekten-Vereins ausgeschriebene Konkurrenz bezweckt die Erlangung
von Entwürfen für ein villenartiges Wohnhaus in der Stadt
Lüdenscheid in Westfalen. Der Bauherr hat hiefür den Betrag
von 500 M. zur Verfügung gestellt, welcher in zwei Preisen den
beiden besten Arbeiten zuerkannt werden soll. Als Zeitpunkt für
die Einlieferung der Entwürfe ist nach dem oben genannten Blatt
der 29. Dezember dieses Jahres festgesetzt.
Mittheilungen über Schulen.
Für die Berliner Baugewerkschule, welche Staat
und Stadt vom Handwerker-Verein in ihre gemeinsame Verwal—
tung übernommen haben, und die jetzt an die Handwerkerschule
angelehnt ist, haben sich bis jetzt schon 84 Maurer und Zimmerer
angemeldet. Für den ersten Winter-Kursus sind 3 Klassen vorge—
sehen, die mit diesen Meldungen schon nahezu voll besetzt sind.
In späteren Wintersemestern soll zu den drei vorhandenen Klassen
noch eine vierte, oberste, hinzutreten. Daß für eine derartige
Tages-Winterschule ein Bedürfniß vorlag, hat diese rasch erfolgte
Anmeldung einer ausreichenden Schülerzahl bestätigt. Wie zu er—
warten steht, wird sich auch der Auschluß der Schule an die Hand—
werkerschule bewähren. Letztere wird bereits von nahezu 1100
Gehülsen und Lehrlingen in den Abend- und Sonntagsstunden
besucht. Die am 7. Oktober eröffnete Tagesklasse für Tischler
zählt 11 Schüler, die Tagesklasse für Maler wird am 1. November
eröffnet. Ebenfalls am 1. November beginnt der Unterricht der
Baugewerkschule in den Räumen Kurstraße 52 und Werderschen
Markt. Wie man sieht, hat sich aus diesen städtischen Fach—
schulen rasch ein bedeutendes Institut entwickelt, welches den Auf—
schwung unseres Handwerks und unserer Industrie mächtig för—
dern wird