Ausgeführte Wohnhäuser aus verschiedenen Städten II. — Erfindungen im Hochbauwesen 
Ausgeführte Wohnhäuser aus verschiedenen Städten 1JI 
Villa des Banquier Siegheim in Wildemann. 
(Hierzu 3 Figuren.) 
Dieselbe, in un— 
mittelbarer Nähe der 
Wildemann-⸗-Lauten⸗ 
haler Chaussee am Ab⸗ 
hange erbaut, gewährt 
Hezüglich ihrer vortreff⸗ 
ich gewaählten Lage eine 
rächtige Fernsicht in 
as mit Naturreizen 
reich ausgestattete Thal. 
Im Prinzip hat 
das Gebäude den Cha— 
rakter eines Sommer— 
wohnsitzes, und bietet 
die praktische Dispo— 
ition des Grundrisses 
Motive genug, um die 
bezügliche Zeichnung 
unsern Lesern zu un— 
terbreiten. Das Ge— 
häude ist im Souter⸗ 
rain von bossirten 
Grauwacke-⸗Bruch⸗ 
teinen mit innerer 
Mauersteinverblendung 
Im Souterrain 
sind die Räume für 
die Bedienung ange— 
ordnet, von wo aus 
auch der Aufgang zum 
Hochparterre statt⸗ 
findet. Im Parterre 
sind die Wohn- und 
Gesellschaftsränme dis— 
ponirt, im Dachgeschoß 
dagegen einige Frem— 
denzimmer und Neben— 
räume. Die Dach— 
flächen sind mit engl. 
Schiefer auf Schaalung 
eingedeckt. Der innere 
Ausbau ist ein reich 
gehaltener und bezieht 
sich auf reich gemalte 
Stuckdecken, Kamiu— 
öfen, Parquetböden ꝛc. 
Ein besonderes Pferde 
stall- und Remisenge— 
bäude ist dicht an der 
Chaussee errichtet wor 
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Z artevre 
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zrrichtet, das Parterre hat massive Mauersteinumfassungen, äußerlich 
mit gelben Steinen veblendet, das Dachgeschoß ist aus Fachwerk 
rTbaut. 
den. Die Kosten des ganzen Baues werden sich auf 60000 Mark 
stellen und ist der Bau durch den Maurermeister C. Mügge in Oste— 
rode a/H. zur Ausführung gebracht worden. — — m. 
Erfindungen im Hochbauwesen und ver— 
wandten Zweigen. 
FoancIastit“. (Allesbrecher.) 
Als ein neues Sprengmittel dürfte künftig der Panklastit 
dem Dynamit Konkurrenz machen. Vor Kurzem wurden in Cher— 
bourg vergleichende Experimente zwischen diesen beiden Spreng— 
toffen veranstaltet, wobei sich, fachlicher Berichte nach, die Explo— 
fionskraft des neuen Mittels größer, als die des Dynamits, er 
wiesen haben soll. In jenen Berichten ist übrigens angeführt, 
daß kompetente Ingenieure gefunden hätten, „daß Dynamit schon 
plodirt, wenn man ein Gewicht von kaum 6 kg aus einer, Höhe 
von blos m auf denselben fallen lasse, (7) während Panklastit dem 
Stoße eines gleichschweren Gewichts aus einer Fallhoöhe von 4m 
noch wiederstehe, ohne zu explodiren. Nun das wird die Praxis 
lehren, in wie weit diese Experimental-Resultate zuverlässig sind; 
wir haben in Nr. 2 dieser Ztg. übrigens angeführt, daß der Dy— 
namit gegen Stoß und Schlag in hohem Maße unempfindlich ist; 
xplodirt der Panklastit schon bei einer Fallhöhe von 4 m, so 
wird man nicht annehmen können, daß das Sprengmittel leicht zu 
handhaben sei! — g. 
Bei unseren gewöhnlichen Hohlkarren ist die Last auf 
zwei Stützpunkte und zwar vermittelst der beiden Arme auf die 
Welle des Karrenrades vertheilt. Bei der Fortsetzung ist daher 
eine große Reibung zu überwinden und, was namentlich in's 
Gewicht fällt, die fortbewegende Last muß zum Theil getragen 
werdeu. 
Herr Architekt und Maurermeister Liebke in Harburg 
hat nun zur Beseitigung dieser Uebelstände bei der von ihm pa— 
entirten Karre die Anordnung getroffen, daß das Rad nicht vor 
der Karre, sondern ziemlich in der Mitte des Karrenkastens an— 
gelegt ist. 
Das Rad bildet die einzige Unterstützung des ersteren, die 
Last wird also auf die Axe des Rades konzentrirt, so daß zur 
Fortbewegung eine bedentend geriugere Kraft erforderlich ist. 
Die Karren werden vom Patentinhaber in Holz und Eisen 
in verschiedenen Größen ausgeführt. 
Wir machen unsere geehrten Leser auf die Nützlichkeit dieser 
neuen Erfindung aufmerksam. — nm. 
Neue Art Holzpflasterung. 
Vor Kurzem sind in der nach den Champs Elisces führenden 
Straße zu Paris umfangreiche Holzpflaster⸗Arbeiten ausgeführt 
worden, die in zwei Richtungen der Beachtung werth sind. Das