Veittheilungen aus der Praxis.
ine 3 pferd. Ramme mit endloser Kette 4 Mann, eine S pferd.
Ramme 5 Mann und eine 8 pferd. Ramme 6 Mann.
Demgemäß stellen sich die Betriebskosten pro Tag den ein—
elneun Systemen nach:
) bei der gewöhnlichen Handkunstramme auf 20 Mk.,
») bei der 3 pferd. Dampfkfunstramme auf 19 Mk.,
5) bei der Zpferd. Dampframme mit endloser Kette auf 22 Mk.,
H bei der 5 pferd. Dampframme desgl. anf 30 Mk.,
es bei der 8 pferd. Dampframme desgl. auf 40 Mk.,
vobei 1 Arbeitertagelohn mit 4 Mk. und pro Pferdekraft der
Maschinen 2 Mk. angenommen ist.
Nimmt man an, daß man mit der gewöhnlichen Handknnst-—
ramme 1 Pjfahl pro Tag einschlägt, so stellen sich die Kosten
oro Pfahl:
a) bei der Handkunstramme auf 20 Mk.,
hei der 3 pferd. Dampfkunstramme auf 9,50 Mk.,
) dei der 3pferd. Dampframme mit endloser Kette auf 7,30 Mk.,
i) hei der ß, F ..„5 Mk.,
e) bei der , * F „„4,45 Mk.,
vährend man den Systemen nach pro Tag 1 bez. 2, 3, 6 und 9
Pfähle einschlagen kann.
Nach diesen Resultaten ergiebt sich, daß die Kosten pro ein—
zuschlagenden Pfahl sich verringern, je größer die Ramme ist und
die Anwendung größerer derartiger Hilfsmaschinen namentlich bei
Fundirungen größerer Brücken und Pfahlbauten angezeigt erscheint,
venn wir betrachten, daß bei einer Fallhöhe des Bär's von 1,5 m
a) bei einer Zpferd. Dampframme mit endloser Kette 10Schläge
oro Minute bei 850 k Bärgewicht,
b) bei einer 5 pferd. Dampframme mit endloser Kette
12 Schläge pro Minute bei 1200 k Bärgewicht und
c) bei einer 8pferd. Dampframme mit endloser Kette
14 Schläge pro Minute bei 1600 k Bärgewicht
uusgeführt werden.
Auf die Benutzung von Dampfwinden für Handkunstrammen
werden wir später in einem besonderen Artikel zurückkoöowmmen. — n.
Mittheilungen aus der Praris.
Die Wellbleche im Bauwesen.
Von geschätzter Seite wird uns geschrieben: Gegen die
Wellbleche herrijcht noch im Ganzen eine gewisse Abneigung, die
Neist ihren Grund darin hat, daß man denselben zu „wenig
daltbarkeit“ vorwirft.
Erst jüngst noch wurde z. B. das Dach der Perronhalle
auf dem Bahnhofe Winterthur, welches von Wellblech hergestellt
suind an diversen Stellen undicht geworden, durch ein Schieferdach
ersetzt. Speciell bei diesem Falle mögen nun noch soustige
Fakkoren mitgewirkt haben und zwar war das Wellblech nicht in
qutem Zustande erhalten, oder war nur auf galvanischem Wege
derzinkt worden! Die letztere Methode bietet eben nicht genügende
Garantie für die wirklich vollständige Verzinkung; es sollen die
Wellbleche, welche für Bänzwecke zur Verwendung kommen, nicht
auf galvanischem Wege, sondern auf heißem Wege verzinkt werden.
Waͤhrend bei ersterer Methode das Eisen nur mit einem
Hauch von Zink überzogen wird, ist bei der zweiten ein vollstän—
diges Bad in flüssigem Zink vorgesehen, wodurch eine entsprechend
dickere Schicht mit größerer Dichtigkeit erzielt wird. Bei diesem
Vorgange wird das Eisen zuerst reingebeizt und mit einer Löth—
flüssigkeit bestrichen, bevor es in das Zinkbad getaucht wird. Ein
Beweis, daß diese Art der Verzinkung die bessere als die galvanische
ist, düifte unter Anderem auch darin zu finden sein, daß z. B.
die deutschen Kommunal- und Staatsbehörden meist nur auf
heißem Wege verzinkte Wellbleche zu ihren Bauten verwenden,
obgleich im Allgemeinen über die Verzinkung selbst noch unter Fach—
autoritäten einander widersprechende Ansichten bestehen. An der
Berliner Stadteisenbahn sind z. B. die sämmtlichen neuen Perron—
hallen mit heiß. verzinktem Weilblech eingedeckt und werden solche
Wellblechdächer in neuester Zeit in immer größerem Maaße ver—
wendet.“ Die Mannigfaltigkeit der Verwendung derselben ist in
der That so weitgehend, daß es am Platze ist, mit, einigen Zeilen
näher auf die Brauchbarkeit für die diversen Zwecke einzugehen.
Ueber die sogenaunten galvanischen Wellbleche, wie solche ja
schon lange als VBaumaterial uns aus Frankreich und England
bekaunt geworden sind, und ihre Verwendung neben Dacheindeckungen
sonst noch eine vielseitige sein kann, wollen wir hinweggehen und
mehr das Trägerwellblech in's Auge fassen.
Dasselbe hat das Charakterische an sich, daß die Wellen
tiefer als breit sind, resp. es hat ein sehr großes Widerstands—
moment bei möglichst kleinstem Eigengewicht, in Folge dessen es
zum Tragen von Lasten vortheilhaft verwendet wird. Bekanntlich
ewähren sich bei Feuersbrünsten die zwischen T Träger eingespannten
Ziegelsteinbögen nicht, indem sich die Eisenträger durch die Hitze
serbiegen und die Gewölbe dann durch Senkungen und Verschie—
»ungen nothleiden. Anders wird sich dies aber bei Trägerwellblech
gestälten. Dies gestattet nicht nur eine niederere Konstruktions—
zjöhe für die Deckenstärke überhaupt, sondern wird, wenn richtig
nontirt, durch ausbrechendes Feuer wohl auch Ausdehnungen an—
iehmen, doch nicht defekt bis zum Einsturze. Bis zu gewissen
Spannweiten, über Korridore z. B., braucht es nur auf beide
Seitenmauern aufgelegt zu werden, und jedes Gebälk ist eutbehrlich.
Bei größern Räumen werden TTräger eingeschaltet und die übrige
Mondage giebt sich von selbst, ebenso einfach ist das Verputzen der
intern und das Ausfüllen und Belegen der obern vläche derselben.
Das Durchdringen des Schalles wird durch Letzteres vollständig
erhindert. Ueber die Feuersicherheit nud Dauerhaftigkeit solcher
Decken braucht man gewiß keinen Kommentar und die Montirung ist
o einfach, daß sie jeder Taglöhner vornehmen kann.
Wie die Decken, so können auch die Wände und zwar sogar sehr
ortheilhaft aus Trägerwellblech konstruirt werden, dieses gestattet
Wände von ziemlicher Länge („freitragend“) herzustellen, einen Vor—
heil, den jeder Bautechniker zu schätzen weiß. Von sehr großer Wichtig—
eit ist ferner die Herstellung feuersicherr Treppen aus genauntem
HPeaterial. Die Treppen find es, welche bei ausbrechendem Feuer
hen Bewohnern eines Hauses die meiste Gefahr bringen; wenn
)iese in Brand gerathen, so ist die Angst auf dem Kulminations⸗
zunkte und keine andere Rettung mehr als durch die Fenster möglich.
Die Behörden müßten daher bei allen Neubauten massive Treppen
uverlangen berechtigt sein, wodurch viel Unglück verhütet würde. Merk—
vürdigerweise sind aber gerade die Baumeister zum großen Theil
m Treppenbau von mehr oder weniger Flüchtigkeit behaftet und
die alte Holztreppe spielt selbst in bessern Häusern immer noch
eine große Rolle. Wende man sich doch lieber der massiven und
ichern Treppenkonstruktion zu, da doch seit neuerer Zeit mannig—
ache Mittel geboten stnd, mit nicht übermäßigen Herstellungskosten
chöne, massive und feuersichere Treppen erhalten zu können. Wie
eit eiuigen Jahren, hauptsächlich in Frankreich und England,
Tdreppen bis in die obersten Stockwerke aus „Beton agglommerat“