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PVreisaucschreiben. — Erfindungen.
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ichten: bei grobem Schmirgel wird man weniger Schellack als
ckJjeinem nehmen müssen. Zu feiner Schmirgel ist nicht zu
»mpiehlen und ist stets darauf zu achten, daß derselbe mögalichst
gleichkornig ist. 9
Zur“ Herstellung solcher Schleissteine und Feilen ist es nur
röthig geetauete Stücke Holz oder Eisen mit der gehörig erwärmten
Vasse zu überziehen. Es bietet sich hierbei außerdem der Vor—
heil dar, daß man im Stande ist, die Feilen der jedesmaligen
Form der zu bearbeitenden Stücke anpassen zu können, sodaß da—
Hurch ein Mittel geboten ist, in den schwierigsten Fällen und ohne
edeutende Ausgaben den Mangel passender Werkzenge anderer Art
ersetzen zu konnen.
Einsender hat merfach Gelegenheit gehabt, sich von der Vor—
züglichkeit so hergestellter Schleifsteine und Feilen überzengen zu
onnen
auerhafteste sein, welches am laugsamsten gewachsen ist, was man
in der Engheit seiner Jahresringe erkennt., Das Zellengewebe,
vie man es (wenn sichtlich) in deu Markstrahlen wahrnimmt, soll
art und kompakt sein. Das Vaskular- und Fasergewebe muß
ejt zusammenhangen und soll au der frisch geschnittenen Fläche
lichts Wolliges zeigen, noch soll es die Zähne der Säge mit
volligem Gefaser verstopfen. Ist das Holz, farbig, so ist die
unkclere Färbung stets ein Zeichen der Stärke und Danuerhaftig—
eit. Die frisch durchschnitteite Fläche des Holzes soll fest und
länzend und etwas durchsichtig sein. Bei Holz jeder gewissen
Urt sind stets die schweren Muster die stärkeren und am längsten
saltbaren. Unter den harzigen Holzarten werden diejenigen, welche
as wenigste Harz in ihren Poren haben, und unter den nicht—
arzigen, die am mindesten Saft oder Gummi enthalten, im All⸗
emeinen als die stärkften und ausdauerndsten angesehen. Bau—
ind Arbeitsholz soll frei sein von Rissen nund Sprüugen, welche
son der Mitte ausstrahlen, ebenso von solchen, welche rund laufen
ind eine Lage von der anderen absondern. Die Fasern dürfen
icht verkrüppelt erscheinen und keine Wunden in der Holzschicht
eigen, welche überwächsen sind, und endlich keine hohlen oder
chwammigen Stellen in der Mitte oder sonst irgendwo haben,
velche auf den Beginn des Anfaulens hindeuten.
Der Perspektograph. Zur Vereinfsachnug der Her—
tellung von Perspektiven xistiren bekanntlich bis jetzt nur wenige
Hilfsinstumente; dieselben bestehen ausschließlich in verschiedenen
serspektüvischen Linenlen, welche dem Zeichner ermögkichen, bei
donstruktion einer Perspektive nach einem entfernt liegenden Flucht—
hunkte Linien zu ziehen. Wenn nun auch diese Hilfsinstrumente
n einzelnen Fuͤllen Annehmlichkeiten bieten, indem sie die müh—
ame Konstrnktion einer perspektivischen Zeichnung vereinfachen,
o bleibt doch die hauprsächlichste und schwierigste Arbeit der
igentlichen Könstruktion, die Bestimmung der Lage der einzelnen
Punkte der Perspektive dem Zeichnecr nicht erspart, eine Arbeit,
sie bei aller Gewandtheit des betreffenden Arbeitenden stets eine
iußerst mühevolle und zeitranbende ist. Es ist darum begreiflich,
daß vieljach versucht worden ist, diese Arbeit durch Hilfsinstrn—
nente weiter zu vereinfachen und zu ermöglichen, dieselbe in
ürzerer Zeit zu bewältigen; allein die bisherigen Versuche blieben
ille ohue den gewünschten Erfolg. Unserem Landsmanne und
dollegen Herrn Architekt Hermann Ritter von Aitstätten (St.
Ballen), dato in Frankfurt'a. M., Bruder von Herrn Professor
Ritter in Zurich und von Oberinspektor Ritter in Wien, ist es
azun gelungen, schreibt man dem „Wiener Bau-Techniker“, dieses
Problem in höchst siunreicher Weise zu lösen. Derselbe hat einen
Apparat erfunden, welcher es ermöglicht, auf ganz mechanischem
Wege das perspektivische Bild irgend einer geometrischen Zeichnung
jerFustellen. Die Manipulation dieses Apparates „Perspettograph“
ist ähnlich derienigen des Phautographen ode Siyrchschnabels,
ndem auch einerseits mittelst Stiftis dem Original nachgefahren
vird, während anderfeits der Bleistift des Apparates das gesuchte
Bild zeichnet. Statt wie bei jenem die Vergrößerung oder Ber—
leinerung in einfachem Verhältniß, stetlt hier der Apparat das
Bild des Orizinals in beliebiger perspektivischer Verkürzuug her.
Architekt Ritter erlänterte in der Sitzung des Fraukfurter Architekten—
uind JIugenieur-Vereins vom 10. dieses Monats die Wirksamkeit
eines Apparates durch einen Vortrag, der noch durch Vorzeigen
des Apparates selbst, sowie zahlreicher mit demselben ausgeführter
Perspektiven an Interesse und Deutlichkeit gewann. Dieselben be—
viesen, daß der Zeichner in den Stand gesetzt ist, mittelst des
Apparates sowohl ebene Figuren, als auch komplizirte Gebände
in der Hand gewohnlicher geometrischer Ansichten auf mechauischem
Wege bequem in Perspektive zu bringen. Anßerdem hat der Appa—
rat die höchst interessante Eigenschaft, auch die umgekehrte Auf—
jabe zu losen, nämlich aus perspektivischen Ansichten (z. B. Photo—
jraphieun) die gerade geometrische Ansicht mechanisch herzustellen.
Der Vortragende zeigte dies ebenfalls an einem Beispiele. Nach
illen mit dem Perspektographen erzielten Resultaten darf wohl
nit Recht behanptet werden, daß derselbe dem Architekten ganz
vesentliche Vortheile bietet, denn der Apparat stellt bei jeder, selbst
er komplizirtesten Unterlage die Perspektive mit mathematischer
Sicherheit unfehlbar in der wenigst zeitraubenden Weise her, ohne
»aß dabei die Reinheit der Zeichnung durch Hilfslinien beeinträch—
igt wird, wie dieses bei der gewöhnlichen Konstruktionsmethode
tets der Fall ist. In Folge dessen gestattet der Apparat dem
Architekten, auf bequeme Weise sich über die Wirkung des projek—
irten Gebäudes von beliebigen Standpunkten aus, insbesondere
uch über die Wirkung der Gesimse mit ihren Ausladungen ein
ibsolut genaues Bild zu verschaffen nud diese Arbeit selbst von
inem Zeichner ausführen zu lassen, welcher mit den Gesetzen der
Perspektwe nicht vertraut ist. Der Vortrag und die angestellte
Demonstration erregten das lebhafteste Interesse der sehr zahl—
eichen Versammlang, welche übereinstimmend in dem geistreich
'ombinirten Aynarate eine Erfindunn vhn hervorragender Bedentung
»rkannte.
Gzutes Holz auszufinden. Gutes Holz von jeder Klasse
voll gewisse wahrnehmbare charakteristische ÜMRerkmale haben, an
velchen man es erkennen kann. An einer und derselben Holzart
vird im Allgeneinen dgerade dassienige BVolz das sfärkste und das
Preisausschreiben.
Die Verlagsbuchhandlung von Frauz Lipperheide in Berlin
ordert zur Einsendung von EEntwürfen zu einem neuen
kitelkopf der Zeitschrift Die Modenwelt“ auf. Als
zreis für die beste Lösung der Aufgabe ist der Betrag von
(4)3) Mk. bestimmt, welcher von der Jury in jedem Fall un—
etheilt zuerkannt werden soll. Verlangt wird als Hinweis auf
en Charakter des Blattes eine allegorische figürliche Darstellung,
bie sie der gegenwärtige Titelkopf zeigt, der die Mode als sieg—
eich einherziehende, von Genien begleitete Herrscherin vorführt.
Hie konkurrirenden Arbeiten sind, mit einem Möotto und dem
damen des Berfassers versehen, bis 1. Juli d. J. an die oben—
sjenaunte Verlagsbuchhandlung einzusenden.
Der niederösterreichische Gewerbeverein schreibt auf einen
Entwurf zu einem Lüster für elektrische Glühlicht—
peleuchtung zwei Preise von 150 bezw. 100 fl. aus. Arbeiten
ind bis zum' 30. Märzed. J. einzusenden. NRäheres bei dem ge
tannten Berein in Wien L., Eschenbachgasse 115
Erfindungen im Hochbauwesen
und der damit zusammenhängenden Hweige.
Verfahren zur Herstellung künstlicher Steine
zurch Brennen von Gemischen aus Serpeutin, Speckstein, Feld—
path, Glimmer, Quarz und Glimmer von Bernhard Heß in
Zayreuth. — Pateunt Nr. 24541 vom 24. September 1882. Die
beu genaunten Mineralien werden fein gemahlen, gut mit ein—
under gemischt, mit Wasser zu einem steifen Teig geknetet, geformt,
etrocknet und dann in starker Weißgluth gebrannt. Für Ban—,
xlaster-, Trottoir- nud Mühlsteine wird ein Gemisch aus Ser—
»eutin oder Speckstein, Feldspath und Glimmer verwendet; diesem
ßemisch setzt man für Herstellung von Tischplatten ꝛc. noch etwas
enerfesten Thon hinzus Für Schleifsteine wird eine Mischung
us Serpentin, Feldspath nud Quarz, und für Schmelztiegel, Ge—
äß- und Mühlwalzen ein Gemisch aus Sveckstein und ieuerfestem
Thon benutzt.
Neuerung in der Masse und in der Art der
derstellung von Stuckornamenten von Albert Rachner
n Breslau. — Patent Nr. 24542 vom 1. Februar 1883. Eine
ius Gyps, Schlämmkreide, Dextrin, Caput mortunm und Carbol—
äure bestehende Masse wird so geformt, daß in die Form zunächst
ine dünne Schicht eingestrichen, dann eine Lage Hanffasern auf—
zelegt und auch diese mit der Masse überstrichen wird. Alsdann
verden schmale Leisten, die an den Seiten eingeschnitten und vor
Zenutzung einige Tage in Dextrinlösung gelegt sind, aufgelegt und
nit der Masse bedeckt, worauf in ganzer Breite grobe Leinewand
infgelegt und mit der Masse überzogen wird.
Zur Befestigung werden Holzschrauben durch die Leisten und
vurch in die Wand eingesetzte Holzkeile gezogen.
Verfahren zur Konservirung, Härtung und Fär—
»ung von Kunstdenkmälern aus Stein, Terracotta ꝛc.
on A. Keim KeF. Thenn in München. — Patent Nr. 24647
vom 11. März 1883. Sollen helle (weiße) Steinarten konservirt
verden. ohne ihren ursprünglichen Tolt zu pberlieren. sdo merden sie