Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 44, Bd. 3, 1884)

Mittheilungen über Schulen. — Berichte aus verschiedenen Städten. — Rezeptenkasten. 
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uerst mit Kalk- oder Barytwasser oder mit schwefelsaurer 
Magnesia oder auch mit Kalialaun zwei- bis viermal und abwechselnd 
e mit Kaliwasserglas und zuletzt mit Kieselfluorwasserstoffsäure 
o oft vermittelst einer Brause imprägnirt, bis die Oberfläche nach 
2astündigem Austrocknen nicht mehr alkalisch reagirt. Das Wasser— 
zlas wird stets im heißen Zustande verweundet. 
Will man die Steine zugleich färben, so wendet man Metall— 
ulfate an, deren Base mit Kaliwasserglas und deren Schweifel— 
äure mit Barytwasser fixirt wird, worauf das frei gewordene 
Zali wieder durch Kieselfluorwasserstoffsäure gebunden wird. 
Hierauf werden die Gegenstände, mit einer Lösung von Pa⸗ 
raffin in Benzin oder Petroleum getränkt. 
Verbindung der Treibriemen. Die bisher übliche 
Art der Verbindung'der Treibriemen mittelst Schraube und Mutter 
hat den bedeutenden Uebelstand, daß die im Riemen herrschende 
Foße Spannuug die Verbindungsschraube allmälig lockert, wodurch 
zie Verbindung eine unsichere wird, so daß der Riemen immer— 
sort durch Nachziehen der Muttern gespannt werden muß. Dieser 
debelstand ist ja ein allgemeiner bei sämmtlichen beweglichen 
Maschinentheilen, die durch Schrauben verbunden sind. Zu diesem 
Zwecke wurden zahlreiche Vorrichtungen erfunden, um die Ver— 
hindung zwischen Schraube und Mutter zu einer unperrückharen 
zu machen, und wir zählen heute die sogenannten Mutter-Arre— 
irungen nach Hunderten, wovon jedoch sehr wenige zu brauchen 
ind.“ Speziell für die Sicherung der Schraubenmuttern, welche 
ur Verbindung beider Enden eines Treibriemens dienen, hat bis 
eetzt keine geeignete Vorrichtung existirt, und wurde die Pflicht 
des Maschinenwärters oder sonstigen mit der Beaufsichtigung der 
Maschinen betrauten Organs noch durch die Aufgabe erschwert, 
ie Schraubenmuttern öfters nachzuziehen. Diesem Uebelstaude ist 
zurch die Riemenschraube, Patent Kolb, abgeholfen. Dieselbe 
eichnet sich dadurch aus, daß die Mutter eine ovale Form besitzt 
ind an den Enden mit je einem kleinen Gewinde zur Aufnahme 
einer spitzen Stiftschraube versehen ist. Wird diese Schraube ein— 
nal feft angezogen, so ist ein Lockerwerden schon deshalb unmög— 
ich, weil die Sicherheitsschranben sich mit ihren Svpitzen fest und 
anverrückbar in's Leder bohren. 
Bei neuen Riemen, welche sich bekanntlich im Betrieb 5 bis 
3pCt. ihrer Länge strecken, ist hauptsächlich die Anwenduung von 
ꝛederlaschen, welche auf dem neuen Riemen fest zusammengeschraubt 
verden, fehr vortheilhaft; dann bringt man noch ein Stück alten 
Riemen von 5—6pCt. Länge zwischen den Enden des neuen Riemeus 
in, auf solche Weise ist man im Stande, bei Kürzung des Rie— 
neus, nach halber Lösung der einen Lasche, so lange von dem 
eingebrachten alten Riemen abzuschneiden, bis der neue Riemen 
ich'wenig oder gar nicht mehr streckt und man dann die beiden 
Fuden des neuen Riemens durch eine Lasche verbindet, wo die 
Fisparniß von Leder die Vosten der Riemenschrauben viel über— 
teigt. 
Diese Riemenschranben liefert C. A. Nagel in Leipzig, Wind— 
Nühlengasse 9. 
zuch noch ungleichmäßige Zerstreuung und Konzeutratioun der 
Zonuenstrahlen, welche geradezu gefahrlich für unsere Sehkraft 
verden können, hinzu, bicten die durch die Verbleiung bedingten, 
ahlreichen Ecken und Winkel dem Staube und Schwitzwasser will— 
'ommene Ansammlungsplatze, welche, wie eingehende Unter— 
uchungen erwiesen haben, willkommene Zuchtstätten, unserer Ge— 
undheit höchst gefährlicher Pilzkolonien werden könneu. 
Der einsichtsvolle Techniker wird deßhalb derartige Fenster 
iur in Vorsälen, Treppenhausern ꝛc., nie aber in Wohn- oder 
-Zchlafzimmern auwenden, fur diese ist nur möglichst glattes, helles 
Hlas für die Fenster zu nehmen und ist selbst die Auwendung 
sorizontaler Sprossen in selben thuulichst zu vermeiden. 
Aus ähnlichem Grunde ist auch geätztes Glas, an dessen 
auher Oberfläche sich gleichfalls gesundheitsschädliche Organismen 
estsetzen können, zu verwerfen und für allenfalsige Thürfüllungen 
ind Oberlichte Milch- oder Beinglas zu nehmen. v. k. 
New-NYork. Mit einem Aufwand von Ubis 125 Millio— 
nen Franken werden in Ner-Yörk neue Wasserwerke hergestellt, 
velche die bestehende tägliche Wasserzufuhr von 450 Millionen 
titer auf 1604) Millionen Liter erhöhen sollen, so daß bei einer 
Finwohnerzahl von 197, Meillionen der tägliche Wasserverbrauch 
ruf den Einwohner ca. 900 Liter beträgt, ein Quantum, das alle 
ins bekannten Versorgungsziffern wiit übertrifft. 
Straßburg. Nachdem die Lücke in dem Festungswall, 
velche wegen der Einfahrt in den altien Bahnhof bis zur Eröff— 
iung des nenen Bahnhofes gelassen werden mußte, ausgefüllt ist, 
önnen die ueuen Befestiguügswerke Straßburgs, so schreibt die 
„Magd. Ztg.“, als beendet angesehen werden. Es erübrigt nur 
ioch, einige im nenen Wall angelegte Kasernen zu erweitern., Mit 
Vollendung der Festungswerke hatedie beinahe 10jährige lebhafte 
Banthätigkeit um so mehr nachgelassen, als auch dem mit der Ver— 
nehrung der Bevölkerung hervorgetretenen Vedürfnisse nach Privat-— 
vohnungen in den letzten vier Jahren fast ganz abaeholfen 
vorden ist. 
Wien. Umbaun der Kettenbrücke über den Donau— 
kanal. Nach einer Notiz in der „N. Fr. Pr.“ soll die in der 
Wiener Verbindungsbahn liegende Kettenbrücke in Folge eingetre— 
ener Schäden an' den Hängeketten durch eine Bogenbrücke von 
39 im Lichtweite ersetzt werden. Die Gesammtkosten dürften sich 
uuf 150— 160, 01)fl. belaufen. Der Ban dieser Brücke soll sofort 
u Augriff genommen und sollen die Pfeiler und Zubanten schon 
m Juni d. J. vollendet werden. Als Endtermin zur Fertig 
tellung ist der Monat Oktober er. in Aussicht genommen worden 
Es handelt sich hier um die Ersetzung eines Baues, der s. 8. 
einiges Aufsehen in der technischen Welt erregt hat: die von Schnirch 
in 1859/60 erbaute versteifte Kettenbrücke über den Donaukanal 
»on 83,4 m Spannweite, die erstmalige Anwendung einer Ketten— 
rücke für Eisenbahnverkehr. 
Nicht nur deßhalb, sondern auch wegen der sehr kurzen 
Lebensdauer dieser eisernen Brücke würden nähere Mittheilungen 
iber die Eigenart der an den Ketten eingetretenen Schäden ein 
»esonderes Intexesse für sich in Auspruch nehmen. 
Mittheilungen über Schulen. 
Technische Fachschulen der Stadt Burxtehude. 
In der nunlängst beendeten Prüfung, an welcher seiteus des 
Verbandes Dentscher Baugewerksmeister 3 Mitglieder der Innung 
„Stader Bauhütte“ als Prüfungsmitglieder betheiligt waren, haben 
jas Prädikat „bestanden“ 13, „gut bestanden“ 44, vorzüglich gut 
»estanden“ 177Examinirende erhalten. Den Vorsitz führte Herr 
Bauinspektor Gravenhorst aus Stade, vom Kuratorium war Herr 
Landschaftsrath Brenning abgeordnet. Außerdem gehörten der 
Prüfunaskommission der Direktor und 5 Lehrer der Anstalt an. 
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Oel für Wetzsteine. Gewöhnliche Oele auf Wetzsteinen 
um Abstreichen der verschiedenen geschliffenen Werkzeuge gebraucht, 
yjaben den Uebelstand, leicht zu vertheeren und so den Stein zu 
serderben. Um dies zu vermeiden, gieße man 3 Theile bestes 
Mohnöl und 1 Theil Petroleum zusammen in eine weiße Glas— 
lasche und lasse dieses Gemenge etwa 14 Tage am Sonnenlicht 
der am warmen Ofen stehen. Das klare Oel wird daun abge— 
sossen und zu gedachtem Zwecke verwendet, die, damit benetzten 
Zteine bleiben, wenn manden Holzstaub durch Einlegen des 
Steines in einen Kasten fern hält, aut, und lassen sich his aui den 
etzten Rest benutzen. 
Verdorbene Schleifsteine brauchbar zu machen. 
ẽs ist bekaunt, daß Schleijsteine durch Aufgießen von Seifen— 
vasser ihre Fähigkeit, Stahlwerkzenge zu schleifen, absolut ver— 
ieren. Um nun so verdorbene Steine wieder in brauchbaren Zu⸗ 
tand zu versetzen, gieße man in einen Einer reines Wasser etwa 
300 GrammSchmefelsäure: das Gemisch wird dann auf den 
vorher gereinigten Schleifstein gegossen, und zwar so, daß es in 
»em Schleiftroge etwa so hoch stehen bleibt, daß der Stein etwa 
3 Tentimeter darin läuft. Nun wird der Stein etwa . Stunde 
jedreht, so daß derselbe von allen Seiten von dem Wasser bespült 
hird. Beim Eingießen der Säure muß man sehr sorgfältig ver— 
ahren, um ein Spritzen zu vermeiden, die Säure am Rande des 
chräg gehaltenen Eimers hinablaufen oder die Säure vorsichtig in 
as Wasser tropfen lassen; ich habe durch dieses Verfahren mehr— 
usls werthvolle Steine gerettet 
Berichte aus verschiedenen Städten. 
München. Miit der, bei der wohlhabenden Bevölkerungs— 
Lasse zunehmenden Mode, die Wohnungen in „ächt deutscher 
Renaissance“ auszustatten, mehrt sich hier die Auwendung 
»unter Glasfenster und Butzenscheiben. Es ist nicht zu 
seugnen, daß ein imponirender Eindrück erreicht wird, wenn wir 
ein Wohn-, Speise- oder Gesellschaftszimmer betreten, welches 
durch solche von der modernen Außenwelt abgeschlossen erscheint 
und unserer Phantasie den Genuß des Zurückdenkens in „unserer 
Väter Zeiten“ erleichtert wird, aber wir begehen damit große 
yygienische Fehler. 
Nicht nur nämlich, daß das bunte Farbenspiel unsere Augen 
belästigt und eine große Menge wohlthätigen Lichtes von den ge— 
ärhten Gläsern absorbirt wird. — hei den Butzenscheiben tritt
	        

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