Submissions-Resultat. — Bautechnische Notizen. — Brief- und Fragekasten.
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Submissions Resultat.
Frankfurt a. M. Am 28. April stand bei der König—
ichen Eisenbahn⸗-Direktion hier Termin an zur Eröffnung der
zingegangenen Offerten für die Herstellung der Heizungs und
Bentilationsanlage, einschließlich der erforderlichen Leferungen, für
das Empfangsgebäude und zwei an dasselbe anschließende Ver—
valtungsgebaͤude des Zentralbahnhofs hierselbst statt, welche fol⸗
gendes Resultat ergab:
Fisenwerk Kaiserslautern: Erste Offerte 141574,90 M.: zweite
Offerte 121 583,30 M.
FJ. L. Bacon in Berlin: 142 462,05 M.
Käufer u. Co. in Mainz und Berlin. 276 000 M.
Johann Haag in Augsburg: 278841,35 M.
Rietschel u. Henneberg in Berlin: 175 699,70 Mk.
David Grove in Berlin: 167 680,30 M.
Aktiengesellschaft Schäffer u. Walker in Berlin: 167373,30 M.
Lepthin in Berlin: 154 414,60 M.
Rahles u. Limbach in Köln: 160437,15 M.
Otto Meier in Einbeck-Hamburg: Erste Offerte 207272 M.;
zweite Offerte 229 742,80 M.
Pönsgen u. Co. in Düsseldorf: 189 317,70 M.
Arnold u. Schirmer in Berlin: 183 170,25 M.
Drescher in Chemnitz (Sachsen): 176 620,95 M.
kmil Köhling in Dresden: 183 923,10 M.
Noske in Ottensen: 210 830,95 M. erste Offerte u. 185 989,75 M.
zweite Offerte.
Bechem und Post in Hagen: 169 016 M.
Fritz und Bub in Würzburg: 171304,70 M.
J. H. Reinhard in Wuͤrzburg: 196 181,35 M. erste Offerte und
193 025,35 M. zweite Offerte. J
Nach Eröffnung des Termins waren noch folgende JOfferten
eingegangen:
M. u. H. Magnus in Berlin: 151 712,27 M.
Pflaum und Gerlach in Berlin: 158 961,10 M. erste Offerte und
146 208.08 M. zweite Offerte.
reibenden Holzhändler auf sich gezogen und dürften möglicherweise be—
uufen sein, eine Umwälzung in der Art des Holztransports aus den
Fforsten nach den Flußablagen oder auch direkt nach den Konsumtions—
lätzen herbeizuführen. In der That erscheinen diese mit Leichtigkeit
ransportablen, auf 40 —50 mm starken Brettern ruhenden, zierlichen
Zchienentheile ganz dazu angethan, die ungeheuren, zum Theil unüber—
vindlichen Schwierigkeiten, welche der Transport schwerer Bauhölzer
chon von der Fällstelle bis zu den den Wald durchschneidenden prakti—
ablen Wegen darbietet, zum größten Theil, vielleicht ganz zu beseitigen.
kine vor Kurzem in dem Königlichen Forstrevier bei Joachimsthal in
der Mark angestellte Probe mit einer solchen tragbaren Eisenbahn, der
iußer einem höheren Ministerialbeamten und dem Forstpersonal auch
inige hierzu eingeladene Holzhändler beiwobnten, hat so befriedigende
Resultate ergeben, daß ein demnächstiger größerer Versuch in einemholz—
händlerisch betriebener Schlage in bestimmte Aussicht genommen ist.
Wir hoffen, diese interessante Angelegenheit von berufener Feder in un—
erem Blatte besprochen zu sehen.
Brief- und Fragekasten.
Herrn Maurermeister N. in F. bei B. Das Urtheil, welches der be—
reffende Sachverständige in Ihrem Prozesse abgegeben hat, ist ein geradezu
haarsträubendes, sodaß wir jedenfalls zur Appellation rathen. Der Sach-
»erständige sagt in seinem Gutachten, daß Ihnen der Bauherr die Idee zu
»em Projekte gegeben habe, und Sie deshalb nicht der Erfinder seien, viel⸗
mehr Ihre Arbeit nur eine rein mechanische und demnach nach Tagelohns—
ätzen zu honoriren sei Es ist ja ein netter Sachverständiger, der sich oben⸗
ein noch geprüfter Maurermeister nennt, und von dem wir die Ueberzeugung
sewonnen haben, daß er jedenfalls nicht im Eniferntesten im Stande ist, eine
jer Ihrigen auch nur annähernd gleichwerthige Arbeit zu liefern. Ware
eine Ansicht richtig, dann wäre bei jedem Bauprojekte nicht der Architelt,
ondern der Bauherr der Erfinder, da es ja unerläßlich ist, datz der Bauherr
dem Architekten mittheilt, was er bauen will und welche Räume ⁊c er wünscht.
Breifen Sie das Urtheil des Sachverständigen also getrost an; wir sind der
esten Ueberzeugung, daß Sie in der zweiten Instanz obsiegen werden, da es
icherlich keinen zweiten Sachverständigen giebt, der derselben Ansicht huldigt,
vie sie dieses Monstrum eines Sachverständigen ausgesprechen hat. Sollten
wir uns vielleicht irren, wenn wir die Ansicht äußern, daß nicht wenig Kon—
turrenzneid bei Abgabe jenes sachverständigen Gutachtens im Spiele gewesen
ein dürfte?
Herrn Bauunternehmer M. in O. Das genannte Fachblatt wird vom
Befitzer selbst redigirt. Ihre Ansicht ist auch die unsrige, daß Arroganz und
Anverfrorenheit oft im Stande ist, geistige Unbedeutendheit und Vangel an
sSinficht und Verständniß zu verdecken, wenigstens bei einer bestimmten Klasse
yon Menschen. Wäre Ihnen der betreffende Herr persönlich bekannt, Sie
vürden staunen, wie es möglich sei, daß diesem derartige Erfolge zugeiallen.
Das Räthsel löft sich einfach dadurch, daß er schlau genug war, Andere für
ich arbeiten und ihnen möglichst nielechüngen, aber sanst mäaglichst
venig zukommen zu lassen.
Herrn Zimmermeister D. in F. Um sich über das Heidelberger Tonnen—
System zu AÄbort-Anlagen und Pissoirs genau zu orientiren, werden Sie
im besten thun, fich direkt an „Die vereinigten Sanitäts-Apparaten-Fabriken
»orm. Lipowsky-Fischer (K. Maquet,“ in Heidelbera zu wenden, welche das—
elbe als Spezialität betreiben.
Herrn Zimmermeister L. in O. bei M. Das einfachste Verfahren, um
Pausen aufzuziehen, ist die Verwendung des zu diesem Zwecke von der Firma
ẽ. Schleicher und Schüll in Düren in den Handel gebrachten sogenannten
„Gummi-Tauen⸗-Rollenpapiers“. Man spannt von diesem auf einer Seite
jummirten Papier ein etwas größeres Stück, als die Pause ist, auf ein
Reisbrett und zwar mit der gummirten Seite nach oben, feuchtet diese letztere
mit einem Schwamme leicht an, legt die Pause möglichst glatt darauf und
treicht sie fest an. Zeigen sich hierbei kleine Luftblasen, so werden dieselben
zurch Nadeistiche leicht entsernt. Nach höchstens einer Stunde ist die Vause
rocken und kann abgenommen werden.
Herrn Architekt B. in K. Ihre Zuschrift haben wir erhalten und
verden Ihnen binnen Kurzem Antwort zugehen lassen. Wir machen Sie
ruch darauf aufmerksam, daß wir schon wiederholt darauf hingewiesen haben,
s sei uns unmöglich, stets in der nächsten Nummer eine Aniwort auf eine
eingegangene Frage zu geben. Ebenso sind wir außer Stande versprechen
zu können, in welcher Nummer ein uns eingesandter und von uns ange—
rommener Artikel Aufnahme finden kann. Wir haben die Gründe dafür
ereits mehrfach im Brief⸗ und Fragekasten entwidett.
Herrn Bautechniker H. in B. Baumeister ist kein Titel, der in Preußen
rgend Femandem auf Grund einer Prüfung verliehen werden kann, sondern
eder, der sich mit Bauen beschäftigt, kann sich diesen Titel beilegen. Da
iun natürlich auch Mißbrauch mit diesem Titel getrieben wird, so ziehen es
iele Fachgenossen vor, den Titel „Baumeister“ nicht zu führen, sondern
iennen sich „Architekten“, „Privat-Architekten“ ꝛe., welche Benennung dem
ines früheren preußischen , Privat-Bauͤmeisters“ ungefähr gleich zu achten
fi. Die dür den Staatsdienst geprüften Bautechniker erhalten nach dem
rsten Examen den Titel Regierungs-Bauführer“, nach dem zweiten den
Titel „Regierungs Baumeister“ Um zu diesen Prüfungen zugelassen zu
verden, ist' das Studium auf einer preußischen technischen Hochschule erfor⸗
erlich welches wiederum nur auf Grund des Maturitäts-Jeuanüsses eines
symnasiums oder eines Realgymnasiums zulässig ist.
Herrn Abonnent N. X. Wir werden in Zukunft jede uns anonym
zugehende Anfrage abfsolut nicht mehr beantworten, sondern ohne Weiteres
dem Papierkorb einverleiben. Wir meinen, wir haätten uns oft genug darüber
uusgesprochen, unter welchen Bedingungen wir bereit sind, an uns gerichtete
Aniraaen im Brief⸗ und Fragekasten zu beantworten.
Die geehrten Leser unseres Blattes bitten wir, den Brief- und Frage—
asten in ausgedehnter Weise benutzen zu wollen, jedoch können nur solche
Fragen von Abonnenten Beantwortung finden, welche au uns mit An—
sabe der vollen Adresse gestellt werden. Die Antwort erfolgt ftets unter
Thiftre. im Falle dieselbe aber au umfangreich ausfallen sollte, auch brieflich.
Die Redaktion.
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Bautechnische Notizen.
Die Heranziehung von Bauunternehmern zur An—
fkertigung von Bau⸗Entwürfen und Kostenanschlägen für
die Staats-Bauverwaltung ist nach Mittheilung der politischen
Presse seitens des Herrn Ministers der öffentlichen Arbeiten für durchaus
unangemessen erklärt worden, weil das Verfahren „nicht nur Mißdeu—
tungen der verschiedensten Art ausgesetzt und geeignet ist, die Unpartei—
lichkeit des bezügl. Baubeamten in Frage zu stellen, sondern auch eines
Beamten u eae und schon deshalb unzulässig ist, weil es in seinen
Folgen die Staatskasse mit Kosten für Arbeiten und Auslagen belastet,
die dem Beamten obliegen“. Bei dem Fall, der durch eine Disziplinar—
Untersuchung zur Kenntniß des Hrn. Ministers gekommen ist und diesem
die Veranlassung zu dem betreffenden Zirkularerlaß gegeben hat, scheint
hen Unternehmern, welche zu derartigen Arbeiten heran gezogen wurden
„on Seiten des Baubeamten jedes Mal das ausdrückliche bezw. still—
chweigende Versprechen gegeben worden zu sein daß er demnächst seinen
Finfluß für die Uebertragung des fraglichen Baues an den Unternehmer
einsetzen werde. Gegenüber dem ungünstigen Eindruck, den der betreffende
Erlaß im Publikum machen könnte, wollen wir nicht verfehlen aus—
drücklich darauf hinzuweisen, daß solche Fälle — namentlich was die
Anfertigung von Entwürfen betrifft — u. W. nur ausnahmsweise vor—
'ommen und auch dann auf eine milde Beurtheilung Anspruch erheben
önnen, weil sie einerseits aus einem menschlich nicht zu mißbilligenden
Verhältniß gegenseitigen Vertrauens zwischen Baubeamten nund be—
vährten Unternehmern hervor gehen, andererseits aber ihren Hauptgrund
n der Arbeitslast haben, die zeitweise auf den Schultern der Baubeamten
iegt. Daß jenes Verfahren im Prinzip unzulässig ist, unterliegt keinem
Zweifel: am sichersten verhütet könnte dasselbe jedoch dadurch werden,
venn man die Bauverwaltung endlich dahin organisirte, daß allen
Beamten ein entsprechendes Rüreau-Personal zur Verfügung gestellt
vürde. (Dische. Bauztg.)
Um im Gange steheude Maschinerien plötzlich anhalten
ꝛ können, ist nach dem „New-NYorker Techn.“ in den Dominion Bolt
Works zu Toronto, Canada, ein eben so finnreiches, als auch nach⸗
ahmungswürdiges Arrangement eingeführt. Ein Drahtseil ist um den
Stiel des DrosselVentiles der Dampfmaschine gewunden und hat ein
Bewicht, welches, an einem Fallhebel hängt. Durch einen elektrischen
Strom kann der letztere gusgerückt werden, so daß das Gewicht faͤllt
und mit dem Drahte das —— schließt, so daß in Folge dessen
die Maschinerie zum Stillstaude kommt. Kontakt-Knöpfe für die elek
trische Leitung sind an verschiedenen Stellen der Fabrik eingerichtet und
Jedermann zugänglich gemacht. Durch einen leichten — auf einen
derselben wird die ganze Maschinerie zum Stillstande gebracht, was be
onders in Unglücksfällen, wenn Jemand von der ————— erfaßl
vird, sehr wünschenswerth ist.
Die Feldeisenbahnen, welche in der Landwirthschaft bereits
zine Rolle spielen schreibt das „entralbl. fuͤr Holzindustrie haben nun
auch die Aufmerksamkeit der Forstbesitzer und der den Forstäbtrieb be—