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Mittheilungen über Submissionen. — Berichte aus verschiedenen Städten.
reines Wasser verdampft, sondern Wasser, welches aufgelöste Salze
enthält, von denen manche den Siedepunkt des Wassers bis auf
1500 C. zu erhöhen vermögen. Da ist beispielsweise das Chlor—
kalzium, dessen gesättigte Loͤsungen Wasser an der freien Luft bei
ebengenannter Temperatur erst zu kochen beginnen und deshalb eben
solche heißen Dämpfe entwickeln, die sich zur Hitzeabgabe in den
Röhren der Dampfheizung ganz vorzüglich eignen. Es verdien!
deshalb diese wichtige Verbesserung in dem Materiale zur Dampf
heizung alle Beachtüng.
Der mit 133302,651 M. auigestellte Voranschlag wurde von sämmt—
lichen Angeboten überschritten.
Durch den gelinden Winter begünstigt sind die Arbeiten am
Centralbahnhofe fast gar nicht unterbrochen und bedeutend geför—
dert worden. — «— —
Berichte aus verschiedenen Städten.
Berlin. Zur Wiederherstellung der Kolonnaden
in der Königsbrücke in Berlin waär in dem Etat für
882/83 ein Betrag von 27 000 Mark bewilligt worden, wofür
unächst die der Ausbesserung am meisten bedürftige nördliche
dolonnade wiederhergestellt werden sollte. Nachdem diese Arbeiten
vollendet, soll nunmehr auch die südliche Kolonnade in Angriff ge—
iommen werden, wofür ebenfalls eine Summe von 27 000 Mark
in den Etat für 188185 eingestellt ist.
— An den Thürmen auf dem Gendarmenmarkte in
Berlin ist die Kupfereindeckung, sowie die Dachkonstruktion der
duppeln derart schadhaft geworden, daß eine gründliche Instand—
etzung und theilweise Erneuerung des Kuppeldachs als dringendes
Bedürfniß — auch für die Erhaltung der übrigen Baukörper —
ich herausgestellt hat. Zunächst soll der Thurm an der sog. fran—
ösischen Kirche im Verlaufe des nächsten Etatsjahres in Stand
gesetzt werden, die dazu erforderlichen auschlagsmäßigen Mittel
ind in dem Etat für 1884/85 vorgesehen.
— Zum Ankauf des Hauptgebäudes der beendeten
Hygiene-Ausstellung in Berlin einschließlich des unentbehr—
lichen Zubehörs und zur Unterhaltung desselben während des ersten
Jahres ist die Summe von 300000 Mark in den Etat für
1884 / 85 eingestellt. Das Gebäude soll zur Abhaltung der jähr—
ich stattfindenden allgemeinen Kunstausstellungen und für sonstige
Ausstellungen, sowie zur vorläufigen Unterbringung des neu ge—
dildeten Hygiene-Museums dienen.
— Begründung eines Hygiene-Museums in Berlin.
Um der allgemeinen Deutschen Ausstellung auf dem Gebiete der
Hygieue und des Rettungswesens eine bleibende Frucht zu sichern
ind zugleich der Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege und
Volkswohlfahrt dauernde Anregung zu geben, ist die Begründung
eines Hygiene-Museums erfolgt. Ein erster, nicht unerheblicher
Sammlungsstamm von hygienisch wichtigen Gegenständen, insbe—
ondere auf dem Gebiete der gewerblichen und der Schul-Hyögiene,
st aus der Ausstellung der preußischen Ministerien dem Museum
verblieben; auf anderen Gebieten hat eine größere Anzahl von
Städten und Privat-Ausstellern sich zur kostenlosen Zuwendung
chrer Ausstellungsgegenstände an das Museum verstanden. Für
die künftige Unterhaltung der Sammlungen ist die Einstellung
eines fortlaufenden Betrages in den Etat nothwendig. Vorläufig
und bis zur Uebersiedlung in das für das Museum demnächst
endgültig zu bestimmende Gebäude ist zur Verwaltung und Unter—
bringung der Sammlungen in dem bisherigen Ausstellungsgebäude
und in heizbaren Stadtbahnbogen für das Etatsjahr 188485
einmalig die Summe von 8000 Mark erforderlich.
(Centr.⸗Blatt der Bauverw.)
Brüssel. Zur Einweihung des neuen Justizpalastes
schreibt uns unser dortiger Korrespondent:
In Brüssel fand am 15. Oktober in Gegenwart des Königs,
der Minister, hervorragender Vertreter der Justizbehörde und
zahlreicher Deputationen des In- und Auslandes (die deutsche
Rechtsauwaltschaft war durch Roth und Dorn aus Leipzig, Lesse
aus Berlin, Schaffrath und Wolf aus Dresden und Oppermann
aus Seipzig verlreten) die feierliche Eröffnung des neuen Justiz—
palastes, des größten und bemerkenswerthesten Monumentalbaues
dieses Fahrhunderts statt. Der Palast, in der Axe der Rus de
ia Regencé, auf einem der höchsten Punkte der Stadt, und zwar
inmittelbaran der Absenkung desselben, weithin sichtbar liegend,
vurde im Jahre 1866 begonnen. Leider war es dem Architekten
J. Poelagert, der die Pläne zu dem imposanten, schon in seinen
dußern Dimensionen einzig dastehenden Banwerke entwarf und die
Ausführung zuerst leitete, nicht vergönnt, die Vollendung des
Riesenwerkes zu sehen. Seit seinem, im Jahre —1879 erfjolgten
Tode war die Leitung des großartigen Unternehmens dem Ingenieur
Wellens anvertraut, der es nunmehr auch glücklich im Geiste
Poelaerts zu Ende geführt hat.
Der Palast selbst nimmt allein 26,000 qm ein, und mit
Hinzurechnung der weiten Plätze, der riesigen terrassenförmigen
nterbauten mit ihren großartigen Treppen- und Rampenanlagen,
auf denen man allmählich zu dem Riesenwerke aufsteigt, beträgt
das für die ganze Anlage ersorderlich gewesene Terrain 60.000 qm
In einer Versammlung des Mittelrheinischen Fabrikanten—
Vereins wurde über Portlandeement und seine Ver—
wendung ein Vortrag gehalten; in diesem ließ sich der Vor—
tragende, Fabrikant Dyckerhoff, welcher, u. A. bemerkte, daß
gegenwärtig in, Deutschland etwa 50 Fabriken bei 31/, Millionen
Faß Cement fabriziren, namentlich darüber ans, daß in den letzten
Jahren von einzelnen Cementfabriken die reine Waare mit fremden,
minderwerthigen Stoffen vermischt werde. Liegt hierin für die
Bauhandwerker, wie für die Cementhändler eine weitere Auf—
forderung, von der durch die Landes-Gewerbehalle gebotenen Ge—
legenheit zur Cementprüfung einen ausgiebigern Gebrauch zu
machen, so ist eine solche auch für die Gewerbevereine dazu ge—
geben, mit der Prüfung der Frage sich zu befassen, ob nicht ihrer—
seits nachdrücklich anf eine Vornahme von Cementprüfungen hinzu—
wirken und diese durch Uebernahme der Vermittelung von Prü—
fungsgesuchen zu fördern sei, wie dies auch mit gedeihlichem Er—
folge von Seiten der landwirthschaftlichen Vereine hinsichtlich der
Dünger- und Samenprüfungen geschieht. Je mehr die Gewerbe—
vereine mit derartigen, unmittelbar praktischen Nutzen gewähren—
den Aufgaben sich befassen, um so eher wird ihnen gelingen, all—
mählich die noch mannigfach wahrnehmbare Theilnahmlosigkeit
gegen ihre Bestrebungen zu überwinden.
Mittheilungen über Submissionen.
Frankfurt a. M. Von der hiesigen Königl. Eisenbahn—
Direktion waren zum 20. Dezember 1883 folgende Arbeiten resp.
Lieferungen in 5 Loosen oder im Ganzen für den hiesigen Central—⸗
hahnhof ausgeschrieben. Die einzelnen Loose umfassen: 1. Lie—
ferung von 6000 kbm Bruchsteinen; 2. Lieferung von 5490 Tau—
send Hintermauerungssteinen und Klinkern, 88 Tausend Verblend—
steinen und 300 Tausend porösen oder Lochsteinen; 3. Lieferung
bon 368 kbm Werkstücken aus Sandstein; 4. Lieferung von
1860 kbm Werkstücken aus Sandstein, Kalkstein oder Tuffstein;
5. die Ausführung der Maurerarbeiten, und zwar von circa
26000 kbm Mauerwerk und ca. 30000 qm Putz.
Das Resultat der Submission war folgendes:
Es waren 10 Offerten eingegangen, und zwar von
1. Lothar von Köppen in Wiesbaden:
1. Loos 48000 M.; 3. Loos 443885 M. resp. 404021 M.;
4. Loos 208456 M. resp. 170294 Mk. und 5. Loos
320613,50 M.
2. und Jamin, Fleisch, Riedinger und Brofft in
Vilbel:
1. Loos 39600 M.
3. Georg Gund in Speyer
2. Loos 173774,80 M. resp. 173113,80 M.
4. Spindler und Söhne in Königswinter:
3. Loos 1200 bis 1400 kxbm Werkstücke pro Kubikmeter
100 M. resp. 110 M.
5. Winterhelt in Miltenberg:
4. Loos 217060 M.
6. Flässel u. Co. in Dresden:
3. Loos 648110,60 Mk.; 4. Loos 316070,50 M.
7. Carl Rübenach Söhne in Frankfurt a. M.:
3. Loos 485444,35 M.; 4. Loos 197206 M. Im
Ganzen 1097559 M.
8. Grod in Brohl am Rhein:
4. Loos 192735 M.
9. G. Lönholdt in Frankfurt a. M.:
5. Loos 345310,50 M.
10. Philipp Holzmann u. Co. in Frankfurt a. M.
Im Ganzen 1142853 M. resp. 1200273 M.
Die Hessische Ludwigsbahn vergab die Maurer- und Stein—
hauerarbeiten am hiesigen Centralbahnhof für die große Güter—
halle, den Lokomotivschuppen, das Werkstattgebäude, die Rampe,
die Drehscheiben und die Aborte an die Herren Ph. Holzmann
u. Co. in Frankfurt a. M. Miteingeladen zur Submission waren
die Herren Georg Lönholdt, Gebr. Seeger und G. M. Müller.