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Erfindungen. — Mittheilungen aus der Praxis.
zautes großes Segelschiff, „die Seringyatam“ 90 Jahre gefahren
vorden, bis es an der Küste von New-Foundland strandete.
Und in der That hat sich im Schiffbau das Teakholz allge—
neiner Anwendung zu erfreuen, ist aber auch für andere Bauzwecke,
eben seiner fäulnißwidrigen Eigeuschaften wegen, mehr und mehr
n Aufnahme gekommen; man jertigt, da es Formveränderungen
urch Zusammentrocknen, Werfen und Reißen nur in sehr geringem
Maße uünterworfen ist, Thüren und Fenster daraus; auch in der
Wagenbauerei, Maschinenfabrikation und Böttcherei findet das Holz
»on Jahr zu Jahr großere Verwendung. Die harzige Beschaffen—
heit des schönen Holzes kann leicht auf die Dauer erhalten werden,
wenn dasselbe in Zeiträumen von einigen Jahren gqnt mit Oel
abgerieben wird. Auf diesem Harzgehalt basirt auch das geringe
SZchwindungsvermögen des Teakholzes.
Je nach der Provenienz ist auch die Qualität des Holzes
eine außerordentlich verschiedene, als das beste gilt das siamesische,
»ann folgt das Bancock und endlich das Javanesische. Das Teak—
hdolz kommt gegenwärtig sowohl geschnitten in Planken und Balken,
vie auch in Blöcken in den Handel. Die Sägewaare läßt in
Bezug auf ihre Güte viel zu wüuschen übrig, die Blöcke sind nur
rothdürstig beschlagen, und zeigen theilweis eine Menge Fehler
ind ungesunde Stellen. Hierzu kommt, daß die Prodnzenten das
Holz bis anf den Centimeter genau nach Länge und Stärke messen,
ine Usance, welche das gute und wirklich brauchbare Holz noch
wesentlich vertheuert. Ueberhaupt ist beim Ankauf des Teakholzes
rußerste Vorsicht räthlich, um einer Benachtheiligung zu entgehen.
Die rücksichtslose Ausbeutung der Wälder hat es mit sich
gebracht, daß die Küsteustriche ganz entwaldet sind. Erst in neuerer
Zeit hat die indische Regierung Veranlassung genommen große
Flächen wieder aufzuforsten, man beabsichtigt die Wälder in 40—
o»is Gljährigem Umtriebe zu bewirthschaften, in welcher Zeit die
Teakbäume eine Höhe von 174520 mmund einen Durchmesser von
OSTSG em erreichen sollen.
Nach den uneuesten WMiittheilungen, welche der österreichisch—
ungarische Konsul im Auftrage des Reichs-Kriegsministeriums
gemacht hat, sind zur Zeit in Java Wälder im Privatbesitz vor—
janden, deren schlagharen Bestand an Teakholz man auf
20000 000 Gulden Werth schätzt. Die Holzeinkäufe können bei
Privaten oder Gesellschaften besorgt werden, welchen bislang Hölzer
ruch von der niederländisch-indischen Regierung zum Schlagen
ibergeben werden. Uebrigens soll die Regierung, welche bisher
richt selbst als Verkäufer auftritt, mit der Absicht umgehen, nach
einigen Jahren selbst zum Schlagen überzugehen und regelmäßig
dolzeFeilbietungen abzuhalten geneigt sein. Zur Zeit hat der
öniglich niederländische Oberförster A. J. von Schermbeck in Pati
Res. Dyapara) auf Java das Recht, für die Regiernng über—
lüssige Hölzer zu verkaufen, doch bleibt der Regierung jederzeit
das Recht reservirt, dieselben selbst zu entnehmen, und ist selbst—
zerständlich vor Allem der Bedarf der Regierung für deren
Zwecke zu decken. Der Preis des Teakholzes beträgt gegenwärtig
j5ñH Gulden per Kubikmeter und zwar von Balken, deren Länge
von 3 bis 10 Meter nach folgenden Prozentverhältnissen variiren:
irca 35 pCt. 3— 6m lange Balken.
. 420 5— 85
2 25 2 7210
Der Preis dieses Assortiments versteht sich franco Rhede
Pamanakan. Vom Händtler bezogen stellt sich der Preis ab einer
Rhede von Nord-Java auf circa 50 Gulden, hierzu Frachtkosten
»is Triest, die in maximo 40 Gulden betragen, so daß das Holz
ich ohne Agio franco Triest auf 90 Gulden stellt. Schon' im
Jahre 18854 könnte ein QOuantum von 4000 Kubikfestmeter ab—
Jegeben werden, und ließe sich die Produktion in den nächsten
Jahren erheblich steigern. Die Dimensionen des Polzes bewegen
ich zwischen 52 15m Länae und 30—60 em im dierkantigen
Heschlaa.
»neumatischen Thürzuschlag-Hinderer, D. R.Patent Nr. 13839,
einen kleinen Apparat, der an jeder Thüre leicht angebracht werden
kann. Eine Thüre, mit diesem Apparat versehen, schließt sich
inter allen Umständen von selbst, und zwar absolut geräuschlos,
elbst dann, wenn sie mit voller Gewalt zugeworfen wird. Der
pparat besteht aus einem Cylinder, in welchem ein Kolben luft—
icht sich hin und her bewegt; beim Oeffnen der Thüre sangt der
dolben durch ein Ventil Luft in den Cylinder; beim Schließen
er Thüre wird dieselbe wieder herausgedrückt, wobei das Ventil
urch den Luftdruck in Verbindung mit einer kleinen Spiralfeder
ich schließt, so daß die Luft nur durch eine kleine Oeffnung
angsam entweichen kaun. Dem schnuellen Schließen setzt der Luft—
)ruck einen sehr großen, dem langsamen Schließen einen kaum
nerklichen Widerstand entgegen. Die Apparate sind je mit einer,
das selbstthätige Schließen der Thüre bewirkenden Feder verbunden;
die Oeffnung sür das Entweichen der Luft befindet sich als ver—
üngter Schlitz an einer seitlich angebrachten Schraube, welche
»zurch Anziehen nach Bedarf reqguliert und auch ganz verschlossen
verden kann.
Die Spannung der Zuwerfefeder wird reguliert, nachdem
»er ganze Apparat angebracht ist; ist dies dann geschehen, so
unktioniert derselbe in einer Weise, welche Nichts zu wünschen
ibrig läßt, die Thüre schließt sich in jeder Stellung ob ganz oder
vsalb offen, von selbst langsam und geräuschlos.
Dieser puenmatische Thürzuschlag-Hinderer eignet sich be—
onders für vielbenützte Thüren, als Hans-, Bürean-, Laden-,
Hlas-, Krankenzimmer-, Durchgangs- ꝛc.-Thüren; derselbe ist auch
n Stuttgart schon vielfach in Staatsgebäunden und Privathäusern
n Anwendung, unter Anderem im Maschinensaal der Kgl. Cen—
ralstelle für Gewerbe und Handel. Zu beziehen ist der Thür—
zuschlag-Hinderer von Wilhelm Lumpp in Stuttgart, welcher auch
denselben auf Wunsch anbringen läßt.
(Gewerbeblatt aus Württemberg).
Gasmotor. — D. R.P. Nr. 27119 vom 26. Juni 1883.
Anton Nadachowskti und Konrad von Korytinski in Wien. —
Mit dem Explosionscylinder ist ein zweiter Cylinder derart ver—
inigt, daß der Kolben des ersteren beim Aufschub komprimirt,
ilso einen Theil der durch die Explosion erzeugten Arbeit auf diese
iberträgt. Diese Luft wird in ein Reservoir gedrückt, aus welchem
ie in geeignetem Moment in den zweiten Cylinder tritt, um die
rufgenommene Arbeit durch Expansion abzugeben.
Dieser Luftbehälter ist in Form eines den Explosionscylinder
uimgebenden Mantelraumes gedreht, welcher schraubenartig ge—
vunden ist, um die Luft möglichst lange um die heißen Cylinder—
vände zu führen. Auch den Lufteylinder umgeben schrauben—
förmige Mantelkanäle, durch welche die Explosionsrückstände ab—
geblasen werden.
Bei der Vorwärtsbewegung des Arbeitskolbens in Folge der
Explosion findet im Luftcylinder ein Rückgang des Kolbens statt,
vodurch an dessen Rückseite Luft verdunnt wird, um auch auf
diese Weise einen Theil der Explosionskraft anszunutzen.
Ein wagerecht gelagerter Hebel wird durch eine Nuthen—
scheibe bethätigt, um die die Gaszuströmung, Zündung, Ableitung
der komprimirten Luft bewirkenden Schieber zu steuern.
Zwecks Zündung des Gemenges im Explosionscylinder ist
im Schieber eine mit einem Kolben ausgefuͤllte Bohrung vor—
zesehen. Dieser Kolben saugt Gas und Luft in die Bohrung, um
das Gemenge bei Rückgang des Schiebers in die Zündkammer zu
stoßen. Der Explosionschlinder wird durch Wussereinsprikung
eucht gehalten.
Mittheilungen aus der Praris.
Feste Holzbeizen. Die Bereitung von Beizflüssigkeiten
ietet den Handwerker, der nur in Ausnahmefällen Kenntnisse
der färbenden Substanzen und Chemikalien und ihrer Behandlung
zesitzt, nicht selten Schwierigkeiten. Es erscheint daher nicht un—
rwünscht, daß Beizen im Handel fertig, etwa in fester (Pulver-)
Form beziehbar sind, welche der Konsument nur nöthig hat mit
ꝛiner entsprechenden Wassermenge zu verdünnen, um sie anwenden
zu können. Solche Beizen in fester Form werden in England
ereits fabrikmäßig hergestellt und in den Handel gebracht. Der
Bezug derselben von dort stellt sich aber ziemlich thener. L. E. Andés
heilt in der Zeitschrift „Neueste Erfindungen und Erfahrungen“
ie einfachen Rezepte mit, welche den englischen „festen Holzbeizen“
u Grunde liegen, indem derselbe hierdurch eine Ankegung zur
herstellung solcher auch in Deutschland und Oesterreich geben will.
Dieselben sollen sehr tauglich und namentlich schon bei einmaliger
suwendung genüdgend wirksam iein
Erfindungen im Hochbauwesen
und der damit zusammenhängenden Zweige.
Pneumatischer ThürzuschlagHinderer. Das
Offenbleiben wie das für Jedermanu unangenehme Zuschlagen der
Thüren hat schon zu mancherlei Einrichtungen geführt, die alle
uehr oder weniger ihren Zweck unvollständig erfüllten, denn die
Erfahrung hat bis jetzt gelehrt, daß bei allen Thüren, welche durch
ꝛeinen Gummi-Thürzieher zugeworfen werden, der große Uebelstand:
„ein unangenehmes lautes Knallen, verbunden mit heftiger Er—
chütterung“, trotz aller dagegen angebrachten Vorrichtungen, als
Abhaltefedern, Gummipuffer, Lederkissen ꝛc. nicht zu beseitigen
var. Diesem Uebelstand ist nun gänzlich abgehhlienn durch den