VBilla in Kruscy. — Ueber Holzcement⸗Dächer.
Villa in Kruscy.
Hierzu 13 Figuren.) — (Text siehe Seite 566 u ff. in Nr. 36; weitere Figuren folgen,
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Fig. 7. Schnitt a.t.
Ueber Holzcement⸗Dächer.
Eine Bedachungsart, welche in den letzten Jahrzehnten zwar
mmer mehr an Ausbreitung gewonnen hat, welche aber trotz ihrer
zroßen Vorzüge noch viel zu wenig angewendet wird, — wir
neinen die sogenannten Holzcement-Dächer — wollen wir einer
leinen Betrachtung unterziehen.
Schon im November 1882 empfahl der Königlich Preußische
Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten den ihm
interstellten Behörden, bei Bauten in seinem Ressort vorzugsweise
Holzcementdächer zur Ausführung zu bringen, auch bei landwirth—
chaftlichen Gebäuden, da sich daffelbe nunmehr als eine der besten
ind rationellsten Bedachungsarten bewährt habe und Repara—
uren vollständig ausgeschlossen seien. Der Herr Minister fügte
edoch hinzu, daß die Anfertigung dieser Dächer ausnahmslos nur
)urchaus zuverlässigen Unternehmern übertragen werden dürfe.
Was nun zunächst den Kostenpunkt eines Holzcementdaches
Fiaqg. 8. Schnitt c. é
inlangt, so werden wir unten an einem Beispiele zeigen, daß
‚war ein Pappdach bei dem Neubau eines Gebäudes einen etwas
niedrigeren Kostenaufwand beansprucht als jenes, während alle
ibrigen Bedachungsarten theurer zu stehen kommen, daß aber auch
dieset Umstand mehr als reichlich dadurch aufgewogen wird —
abgesehen von allen übrigen Vortheilen des Holzcementdaches ge—
zeñüüber dem Pappdache —, daß das Holzcementdach durchaus
eine Unterhaltungskosten und keinerlei Reparaturen beansprucht
und deshalb unbedingt als die billigste Bedachungsart, gegenüber
inderen soliden Dachdeckungen, angesehen werden muß.
Kein anderes Dach bietet außerdem eine so große Feuer—
ächerheit, namentlich gegen Flugfeuer, wie das Holzcementdach,
veil es nach außen hin absolut keine brennbaren Theile besitzt.
kbenso ist die Sicherheit gegen Sturm und Hagelschlag die denkbar
zrößte, weil sich dem ersteren nur eine sehr wenig gegen den Ho—
izont geneigte Fläche darbietet und bei letzterem kein zerstörbares
Material auf den Dachflächen vorhanden ist.