Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 44, Bd. 3, 1884)

ẽriindungen. — Berichtigung. — Literaturbericht. — Brief- und Fragekasten. 
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Wo eine zrößere Anzahl von Zimmern oder ein ganzes 
Wohnhaus zu eizen ist, da verschwindet der geschlossene Ofen, 
veil er zu viel Sorgsamkeit, Aufmerksamkeit und Vergeudung ver— 
irsacht. Man nimmi zur Luftheizuung seine Zuflucht, trotz der mit 
hr verknüpften Uebelstände, ihrer unregelmäßigen und bis zu einem 
Jewissen Grade unkontrollirbaren Wärme und ihrer unzureichenden 
Jentilation. Da sie weiter Nichts ist als ein eingeschlossener Ofen, 
der sich in einem Gelaßz außerhalb der zu heizenden Räume be— 
indet, aber im Stande ist, stark erhitzte Luftströme durch alle 
Zimmer eines Wohnhauses zu führen, so ist diese Methode immer 
soch verhältnißmäßig billig, aber die Ventilation ist, wie gesagt, 
uingenügend. Nichtsdestoweniger muß diese Heizmetbode vielfach 
ils eine Nothwendigkeit angewendet werden, sund es ist eine der 
»esten Kräfte würdige Frage, auf welche Weise man den Mängeln 
der Ventilation abhelfen und eine bessere Wärme-Kontrolle ein— 
ühren kann. 
Zzimmer vorsteht: die Verschlußscheibe liegt dann im Schornstein— 
ohr dicht hinter der Wand. Vermöge ihrer Schwere wird die Ver— 
chlußscheibe, sich selbst überlassen, stets die tiefste Lage einnehmen, 
d. h. die Rohröffnung freilassen. Durch eine am Hebel befjestigte 
Zchnur bewirkt man das Schließen des Apparates beim Fegen 
der Schornsteine und verhindert so das Eindringen von Ruß in 
die Zimmer. 
Beim Entfernen von Oefen genügt ein Zuziehen des Apparats 
und Befestigen der Schnur an einem Nagel ꝛc., um die Oeffnung 
»ollständig abzusperren, sodaß ein Zumauern derselben überflüssig ist. 
Der Apparat ist, wie aus Vorstehendem ersichtlich, namentlich 
jür solche Gegenden zweckmäßig, in denen eiserne Oefen ge— 
dräuchlich, und wo die Oefen nicht zur Wohnung gehören, sondern 
edesmal beim Miethwechsel weggenommen und neu auufgestellt 
werden. Daß derselbe sowohl bei Neubauten, als auch in schon 
orhandenen Schornsteinen leicht anzubringen, ersieht man vor selbst. 
Zu beziehen ist derselbe durch den Patentinhaber W. Dreesen in 
Stoppeuberg bei Essen. 
Erfindungen. 
Ein neuer Schornstein-Anfsatz. 
Zu den vielen in neuerer Zeit konstruirten Schorustein-Auf⸗ 
äßen Aist ein neuer getreten, welcher den Herren Hartmann 
unter Nri 27166 im Deutschen Reiche patentirt ist. 
Die beigegebene Figur zeigt den Aufsatz, dessen 
donstruktion insofern von allen bisherigen ab— 
weicht und eine ganz eigenartige dadurch ist, daß 
nach allen 4 Seiten Klappen angebracht sind, 
velche sich mittelst herausnehmbarer Stahlspindeln 
n Messinglagern bewegen und bei jeder Witte— 
rung leicht funktioniren. 
Dieser Patent-Schornstein-Aufsatz kann ohne 
Veränderung des Mauerwerks auf jedem vor— 
jandenen Schornstein leicht angebracht werden. 
Er verhindert jede Rauch- und Rußbelästigung 
Rei Sturm, Wirbel- und Stoßwinden, besonders aber das so un— 
semein lästige Eindringen von Ruß und Rauch in die Wohnräume, 
owie das Zurückschlagen der Flammen aus den Oefen. 
In Dresden sind bereits eine große Anzahl im Betriebe und 
ollen dieselben durchweg zur großen Zufriedenheit funktioniren. 
Das Patent ist von den Herren Zeppernickk & rεA 
Bankstraße 13, übernommen und ertheilen dieselben bereitwillig 
ede gewünschte Auskunft. Der Preis eines solchen Apparats, 
velchet durchweg aus verzinktem Eisenblech hergestellt wird und 
eshalb gegen Witterungseinflüsse vollkommen widerstandsfähig ist, 
neträgt 35 M. 
Wir sind der Ansicht, daß dieser neue Schornstein-Auffatz 
chon um deshalb vor manchem anderen den Vorzug verdient, weil 
eine Konstruktion eine einfachere und solidere ist. -r. 
Matentirter Ruß-Absperrer. 
(Hierzu 2 Fig.) 
Der beisteyend abgebildete Apparat hat den Zweck, als Ersatz 
ür Ofenrohrsteine ein leichtes festes Einsetzen der Ofenrohre zu 
»ewirken, ferner zu verhüten, daß beim Reinigen der Schornsteine 
Ruß in's Zimmer dringt und auch als Reaulirklappe für den 
Ofen zu dienen. 
Berichtigung. In voriger Nummer brachten wir ein 
zchreiben der Württembergischen Holzwaaren-Manufaktur zur 
deuntniß unserer Leser, wozu wir eine redaktionelle Anmerkung 
nachten, die aber durch ein Versehen nicht ganz abgedruckt wurde. 
Wir vervollständigen dieselbe heute dahin, daß unsere in 
r. 40 gebrachte Notiz über die Aufzug-Jaldusien von Hermann 
Veüller in Düsseldorf uns keineswegs von genanuter Firma 
zuging, sondern von einem Mitarbeiter, der jetzt die Versicheruug 
ibgiebt, jener Firma vollständig fern zu stehen und nach eigener 
leberzeugung berichtet zu haben. Wir wüuschen mit dieser Er— 
lärung speziell jener Auffassung entgegenzutreten, als wenn wir 
die in Nr. 40 gebrachte Notiz von der Düsseldorfer Firma oder 
einem Interessenten derselben erhalten hätten. Die Red. 
Literaturbericht. 
Der „Patentverwerther“, eine illnstrirte Zeitschrift 
ur Förderung und Wahrnehmung der Interessen von Erfindern 
ind Patentinhabern, welche grat is an die deutschen Gewerbevereine 
owie andere durch den Inbalt berührte Interessenten e 
on Patentanwalt Otto Sack in Leipzig redigirt wird, bringt in 
ziesmaliger Ausgabe Abbildungen und Beschreibungen über: Stiefel— 
An- und Auszieher. — Zeigerwaage. — Sicherheits-Schlüsselring. 
— Petroleum Ofen für Zimmerheizung. — Hahn mit wechselbarem 
Auslauf und Flaschendichtung. — Kartoffel- und Obstschäl-Maschine. 
— Laubsägemaschine mit Gebläse. — Drehbarer Laubsägebogen. 
— Bierglasuntersetzer für Spieltische. — Oelglaslampe mit Strahlen— 
renner. — Brod- und Gemüsehobel. — Brieikasten der Redaktion 
ür die Gewerbeverein— — g. 
Brief- und Fragekasten. 
Herrn Maurermeister K. H. in St. Sie wollen bei einer Tiefe der 
zimmer von 7,0 m und bei einer Entfernung der Balken von 0.890 m von 
Nitte zu Mitte eine Balkenstärke von 21/26 cm zur Anwendung bringen. 
Ddas erforderliche Widerstandsmoment für die zu verwendenden Balken be— 
zechnet sich, wie folgt. Jeder Balken ist belastet mit 7.0. 0,09. 600 — 3150 kg. 
vonach ein Widerstandsmoment erforderlich ist von: 
3150. 700 
R 60 * 4594. 
Ein Balken von 21/26 cm Querschnitt hat aber nur ein Widerstands⸗ 
noment von 2366, genügt also für eine Tiefe von 7,0 m nicht, sodaß, wenn 
iese Stärke der Balken Verwendung finden soll, eine Verstärkung derselben 
exfolgen muß. Ohne eine solche Verstärkung würden Balken von 24/34 cm 
Querschnitt mit W 4624 oder allenfalls von 21/36 em Querschnitt mit 
VS 4536 genügen. Wenn Sie nun die Kreuzverstrebung anwenden wollen, 
'o würden aber auf 7,0 m Tiefe nicht 2 Reihen, sondern 83 erforderlich sein 
und hierbei Flacheisen von 6 cin Breite und 1 cm Stärke genügen. Anstatt 
desselben kann auch ein Rundeisen mit Schraubengewinde und Muttern an 
deiden Enden genommen werden, welches 2,5 bis 3'cm Durchmesser hat und 
in der Mitte der Balkenhöhe angeordnet werden muß. An Stelle der Kreuz— 
oerstrebung kann auch eine Bohlenverstrebung Verwendung finden, welche 
infacher und billiger als die Kreuzverstrebung ist, bei der jedoch nur Rund— 
isen und kein Flacheisen genomnen werden darf. Die Rreite der Zimmer 
st bei der Berechnung der Balkenstärken vollständig gleichgültig und kommt 
iur die Entfernung der einzelnen Balken von einander in Betracht 
Sollte Ihnen die Bohlenverstrebung unbekannt sein, so sind wir be— 
reit, Ihnen dieselbe durch eine kleine Handskizze brieflich mitzutheilen. und 
vollen Sie uns demgemäß Nachricht geben 
In Betreff der Luftheizung machen wir Sie auf einen Artikel in 
dr. 4, 5 und 6 von diesem Jahre aufmerksam. Nach dem dort mitgetheilten 
System können Sie die Luftheizung selbst herstellen lassen, wenn Sie eine 
jeringe Licenzgebühr zahlen. Sie finden in dem betreffenden Artikel Alles 
Röthige dieserhalb angegeben. Uebrigens existiren die angefragten Firmen 
roch. Sollte Ihnen noch eine andere Firma erwünscht sein, so werden wir 
Ihnen eine solche auf Ihre Mittheilung ebenialls brieflich angeben. 
Von den angefragten Hüliskassen hat sich bis jetzt, der Kürze der Zeit 
wegen, noch eigentlich keine vewähren können. Wir würden aber immerhin 
der Eingeschriebenen Hüliskasie der Architekten zu Porlin. Friedrichstr. 214 
den Vorzug gehen 
Fig. 1. 
Fing 
Fig. 1 zeigt denselben in der Vorderansicht in geschlossenen 
ind Fig. 2 in der Hinteransicht in geöffnetem Kustande. ausge— 
üührt wird derselbe in Gußeisen. 
Der Apparat besteht aus einem nach hinten konisch zu— 
aufenden Rohrstück von 13516,5 em lichter Weite und 13 6m 
Länge aus 2 an demselben gegossenen Streben zur Aufnahme der 
Welle aus der Welle mit dem Hebel an der Vorder- und der 
Kerschlußscheibe mit der Hinterseite. 
Derselbe wird so in die Schoörnsteinwand eingemauert, daß 
eyr Ryrherrand mit dem Waandhuß abschneidet und der Pöbel im 
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PLersag von Julius Engelmaonntsin Marlin Erick non 
— KR 
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