Die Anlage von Transmissionen in Holzbearbeitungs-Fabriken. — Mittheilungen aus der Prarxis.
Die Anlage von Transmissionen in
Holzbearbeitungs Fabriken.
Eine gute Transmission ist gerade in Holzbearbeitungs⸗
Fabriken von größter Wichtigkeit, weil es in solchen, mehr wie
hei jeder anderen Anlage, darauf ankommt, daß die Transmissionen
nicht zu schwer geliefert, die Lagerungen gut gewählt sind und das
Ganze äußerst exakt gearbeitet ist.
In richtiger Erkenntniß dieser wichtigen Punkte hat die
Firma C. Blümwe u. Sohn, Eisengießerei und Spezialfabrik
für Patent-Achsen und Holzbearbeitungsmaschinen zu Bromberg—
Prinzenthal, die Riemenscheiben, Kuppelungen und Stellringe
leicht und gefällig konstruirt, um unnütze, die Lager belastende und
Reibung und Kraftverlust erzeugende Gewichte zu vermeiden.
Die Riemenscheiben, aus bestem Gußeisen hergestellt, haben
gerade Speichen, find jedoch, trotz der möglichsten Leichtigkeit, der
ju übertragenden Kraft entsprechend gehalten. Die Schwerpunkte,
welche selbst bei den saubersten Modellen nicht ganz zu vermeiden
sind, werden genau ausbalanzirt, um der Tranusmission einen ab—
solut ruhigen Gang zu geben.
Die Kuppelungen sind Seller'sche Doppelkonus-Kuppelungen,
die sich leicht anbringen und abnehmen lassen. Sie haben keine
vorspringenden Theile, verbinden die Wellenenden genau zentrisch
und sind schließlich leichter und billiger als die üblichen Scheiben—
kuppelungen.
Die Stellringe sind aus Schmiedeeisen und haben versenkte
Stahlschrauben, also keine vorspringenden Theile.
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Enden zur doppelten Sicherheit mit einem Deckel zu verschließende
Aussparungen angegossen sind, die mit Talg gefüllt werden.
Die Wellen werden aus bestem Stahi gefertigt und gleich—
mäßig nach Musterlehren abgedreht und polirt.
Trausmissionen nach diesen Modellen gefertigt, verkauft die
Firma nur nach Stück- resp. Meterpreis. Es könnten diese Preise
dielleicht etwas hoch erscheinen; bei genauer Kalkulation wird man
edoch gerade das Gegentheil finden.
Durch die sonst übliche Gewohnheit, Transmissionen nach
Gewicht zu kaufen, fieht der Käufer in der Hauptsache auf einen
billigen Centnerpreis, wodurch andererseits der Lieferant resp.
Fabrikant aber gezwungen ist, sich auf Kosten des Bestellers durch
Wahl größerer Stärken und Gewichte zu entschädigen.
Abgesehen davon, daß sich hierdurch die nach Fertigstellung
zu kalkulirenden Stückpreise wesentlich erhöhen, wird eine bedeu—
iende Erhöhung des Kraftverlustes durch die größere Belastung
und erzeugte Reibung, sowie eine schnellere Abnutzung hervor⸗
gerufen.
g Bei jeder Transmissionsanlage sind die letzterwähnten Mängel
von weitgehendster Bedeutung, wie viel mehr aber noch bei den
mit so großer Schnelligkeit laufenden Transmissionen in Holz—
bearbeitungs-Fabriken, die 200 bis 400 Touren zu machen haben.
Diese Berechnungsmethode bietet auch den Vortheil, daß der
Reflektant sich einen genauen Ueberschlag machen kann, um fest—
tellen zu können, welchen Betrag er zur Transmissions-Beschaffung
nöthig hat.
Die Firma, welche jederzeit gern nähere Auskunft giebt und
Anschläge anfertigt, ist bestrebt, nur vorzügliche Arbeit zu liefern
und übernimmt für dieselbe jede zulässige Garantie.
Für alle einzelnen Theile übersendet die Firma auf Wunsch
spezielle Preisliste. — s« —
Mittheilungen aus der Praxis.
Mahnung. Die Kuratoren von Land-⸗ wie städtischen
Kirchen begehen sehr häufig zum Nachtheile der oft werthvollen
Wand- oder Deckenge mälde den großen Fehler, daß sie, durch
die ersten warmen Frühlingstage verleitet, die Kirche einer gründ—
lichen Lüftung unterziehen zu müssen glauben, nur die in selber
sich fühlbar machende frostige Luft zu entfernen. Es werden nun
vor allem sämmtliche Thüren geöffnet, sowie auch die in den Fen—
stern befindlichen Schieber, — die warme Luft strömt zu den
Thoren ein, trifft aber während ihres Emporsteigens auf die durch—
kälteten Wände und muß naturgemäß einen entsprechenden Theil
hres Wassergehaltes in Form eines Niederschlages an selbe ab⸗
geben. Am Meisten ist dies der Fall an den Kuppeln, da die
Fensteröffnungen bedeutend niedriger angebracht und allenfallsige
Lüftungsöffnungen gegen den Dachraum zu gewöhnlich sorgfältig
nerschlossen sind; dieses sogenannte Schwitzwasser, welches, wie er—
sichtlich, nicht aus den Mauern sondern auf die Mauern kommt,
ist aber natürlich den auf den Putz aufgetragenen Farben in
höchstem Grade schädlich; es kann selbst durch von der einströmenden
duft 'mitgeführte Bakterien eine Schimmelpilzbildung eingeleitet
werden, welche baldigst ein Abblättern der gemalten Flaͤchen herbei—
führen wird. Von maßgebender Stelle aus ist deshalb dringend
davor zu warnen, Kirchen oder ähnliche Baulichkeiten im Früh—
jahre der beliebten Lüftung zu unterziehen, dieselbe darf erst statt⸗
finden, wenn ein allmäliges Durchwärmen der Gewölbe und
Wände von außen her unter dem Einflusse der länger und kräf—
tiger wirkenden Sonnenstrahlen eingetreten und auch der Feuchtig—
keitsgehalt der Luft, welcher bekanntlich im Frühjahre den höchsten
Grad erreicht, gesunken ist; den betreffenden Herrn Pfarrern ꝛc.
wäre deshalb die Beobachtung eines brauchbaren Hyarometers
dringend zu empfehlen
Fia.“
Die Lager, welche als einarmige und zweiarmige Hänge—
lager ig 1), als offene Wandkonsol-Lager, als Stehlager sür
Sockel und Säulen (Fig. 2), als Wandkonsol-Lager mit variabler
Ausladung gefertigt werden, sind auch nach Seller's Prinzip ge—
arbeitet und haben folgende Vorzüge.
Sie haben gußeiserne Schaalen von einer Länge gleich dem
vierfachen Durchmesser der Bohrung. Der Druck auf die Flächen—
einheit wird hierdurch reduzirt und auch die Abnutzung der
Schaalen und Wellen bedeutend verringert
Ueber ein neues Rauchabzug⸗System. Der Rauch
und die Feuergase, wie sie sich aus dem Brennmaterial in unseren
Defen und Kaminen entwickeln, entführen stets, auch wenn sie eine
lange, gewundene Rohrleitung zu passiren gezwungen sind, eine
zroße Menge von Wärme unbenützt in den Schornstein, welche
für Erwärmungszwecke so gut wie ganz verloren geht. Ist einmal
die Rohrleitung warm und heiß geworden, so geben die Feuergase
nur langsam und wenig Wärme mehr an dieselbe ab, da sie eines—
theils zu rasch, anderntheils in einem zu dicken Strome durchzichen.
Je länger andauernd geheizt wird, desto ungünstiger stellt sich dieses
Verhältniß, da dem entsprechend Rauch- und Schornsteinwände
um so wärmer und dadurch weniger geeignet werden, die Wärme
der Feuergase rasch anzunehmen, zu binden und weiter an die
Umgebung zu leiten. Aus stets gefeuerten Schornsteinen zeigen
die Feuergase oft noch am Austritte in's Freie eine Temperadtur
ing
Die Lagerschaalen sind in einem Kugelgelenk beweglich,
können daher jede Wellen-Vibration aufheben und jede Lage ein—
nehmen. Die, Lagermittelpunkte sind verstellbar, wodurch die
Montage erleichtert wird und es möglich ist, etwaige Senkungen
der Balken oder Träger ꝛc. auszugleichen.
Auf die Schmiervorrichtungen legt die Firma großes Gewicht.
Madelschmiergläser werden im der Minlle beictiat nährtend an den