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Mittheilungen über Ausstellungen.
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beim Niederlassen. Es ist sonderbar, während man heute in den
Ställen der reichen Engländer nirgends mehr solche Kautschukböden
ind Brüstungen vermißt, ist man doch nicht auf den Gedanken
jekommen, die Wohnräume der Menschen mit einem solchen Boden
Pubeegen Die Holztheile haben doch so viele Nachtheile und
ubequemlichkeiten an sich, daß es wohl von Interesse ist, etwas
aäher auf diesen Punkt einzugehen. Außer dem Uebelstande, daß
der schönste Parquettboden mit der Zeit uneben, rissig und dergleichen
wird, ist es ein Houymangen daß, je mehr sich die Fugen er—
weitern (was ja bei tannen Böden immer vorkommt,) ein desto
zrößerer Heerd für Staub und Unreinigkeit entsteht; daß sie ferner
derschiedene Flüssigkeiten, wie Tinte, Oel u. s. w. absorbiren, ist
ꝛbenso unangenehm wie das häufige Knarren beim Gehen. —
Nun wird man allerdings einwenden, daß man ja zur Beseitigung
dieser Uebelstände die Bodenteppiche habe u. s. w. Sind aber
diese nicht eher noch mehr der Heerd von Unreinheiten, hat man
nicht sehr viel Arbeit mit der gehörigen Reinhaltung derselben?
Auch ist nicht Jedermann in der Lage, die Böden der Wohnungen
mit Teppichen zu belegen. Für Reich und Arm wäre der Kaut—
ichukboden eine Neuerung, die in erster Linie den Hygieniker er—
freuen muß, denn alle obigen Mängel wären aufgehoben und es
würde derselbe dem Zimmer eine behagliche Wohnlichkeit, eine ge—
wisse Wärme ꝛc. verleihen und gleichsam selbst den gebräuchlichen
Teppich repräsentiren. Neben eleganter Bekleidung, welche ebenso
geräuschlos wie die schwersten Teppiche begangen werden könnte,
väre er ohne Mühe stets reinlich zu halten, es genügte das Ab—
wischen mit einem feuchten Tuch, um allen Staub im Nu zu ent—
iernen. In der Meinung, diese Frage verdiene sehr eine nähere
Prüfung, müßte nur zu untersuchen sein, ob besser Kautschuk oder
Buttapercha zu wählen wäre.
Reiches ist ein Neuaufschwung des nationalen Gewerbfileißes ge—
olgt, der nicht weniger als erstere den Neid unserer industriellen
Nachbarstaaten erregt und den deutschen Namen in der Fremde
ius einer wenig bedeutenden Stellung zu hoher Achtung und An—
erkennung gebracht hat.
Schon diese Thatsache, so meinen wir, muß jedem Patrioten
den Wunsch nahe legen, die Leistungen des nationalen Gewerb—⸗
leißes in einer der Würde des deutschen Gewerbes angemessenen,
zroßen Ausstellung sowohl dem Auslande wie dem Inlande vor
Augen zu führen, und der deutsche Gewerbestand, das wagen wir
ruf das Bestimmteste auszusprechen, hat ein redlich erworbenes
Recht, für die Erfüllung dieses patriotischen Wunsches die Sym—
pathien ganz Deutschlands, die Unterstützung des Reiches, die Pro—
ektion der verbündeten Regierungen zu erwarten.
Leider hat, nachdem die zu Anfang dieses Jahres gegebene
Anregung, das Jahr 1888 für die Veranstaltung einer deutsch—
iationalen Ausstellung in Aussicht zu nehmen, von den Inter—
»ssentenkreisen und den zunächst betheiligten behördlichen Organen
ympathisch begrüßt worden war, „der Centralverband deutscher
Industrieller zur Förderung und Wahrung nationaler Arbeit“ sich
zu der Behauptung für berechtigt gehalten, die Veranstaltung einer
Heutsch-⸗nationalen Ausstellung liege weder im Interesse noch im
Wunsche des deutschen Gewerbestandes, ja es ist sogar versucht
vorden, in der Presse die Meinung zu verbreiten, daß der Ge—
»anke, die Ausstellung im Jahre 1888 in's Leben zu rufen, aufs
das Sonderinteresse einzelner Persönlichkeiten, Vereine oder der
gleichen zurückzuführen sei.
Es gilt, dieser Behauptung nachdrücklich entgegenzutreten.
Wohl mögen einzelne große industrielle Etablissements, wie
iie notorisch in dem „Centralverband deutscher Industrieller“ die
dominirende Stellung einnehmen, der fördernden Wirkung der ge—
olanten Ausstellung nicht bedürfen, wohl mögen diese Unter—
iehmungen von einer deutsch-nationalen Ausstellung einen direkten
Bewinn nicht zu erwarten, vielmehr, da sie einer stattfindenden
ANusstellung ohne eigenen Schaden nicht fern bleiben können, in
»en Ausstellungskosten lediglich ein der Gesammtheit zu bringendes
Opfer zu erblicken haben. Aber diese eigenartige Stellung jener
zroßen Industriellen giebt ihnen doch wahrlich kein Recht, zu ver—
sangen, daß der deutsche Gewerbestand auf eine deutsch-nationale
Ausstellung und auf die, durch die Erfahrung vieler Jahrzehnte
außer Zweifel gestellten, segensreichen Wirkungen des Ausstellunas
wesens überhaupt verzichte.
Der deutsche Gewerbestand in seiner weitaus überwiegender
Mehrheit will die Ausstellung, weil er sie braucht.
Wie dringend nöthig eine weitere Förderung und Sicherung
des Exports für den deuischen Gewerbefleiß gegenwärtig ist, und
welch' günstige Wirkungen in dieser Richtung eine deutsch-nationale
Bewerbeaussiellung, namentlich für die Mittel- und Kleinindustrie
und das Handwerk, denen das vereinzelte Aufsuchen der Export—
wege am schwersten fällt, haben muß, darüber herrscht unter den
Imteressenten nur eine Stimme. Aber nicht weniger wichtig ist
die erziehliche Bedeutung der deutsch-nationalen Ausstellung für
unsern Gewerbefleiß, nicht weniger wichtig endlich ihre unzweifel—
—
Absatzberhältnisse. Was die lokalen bezw. prowinziellen Gewerbe—
Riilicit. der letten zehn Jahre in dicher Beziehung für die
betheiligten industriellen und Handwerkerkreise geleistet haben, da
von können Hunderte von intelligenten, strebsamen Gewerbetrei—
hHenden, welche durch diese Ausstellungen auf den richtigen Weg
ind zu gesichertem, blühendem Gewerbebetriebe gebracht wurden,
Zeugniß ablegen.
Die deutsch-nationale Ausstellung wird diese segensreiche
Wirkungen in noch weit höherem Maße auf den ganzen deutschen
Gewerbestand ausüben. —
Der Ausstellungsgedanke hat, wir wiederholen dies, in den
weitesten Kreifen des deutschen Gewerbes, im Norden und Süden,
im Osten und Westen des Reichs lebhafte Zustimmung gejfunden.
Die städtischen Behörden Berlins haben in öffentlicher Sitzung
bereits ihre warme Sympathie ausgesprochen und das Aeltesten⸗
Kollegium der Berliner Kaufmannschaft hat beschlossen, offiziell
die Initiative in der Sache zu ergreifen, und die Summe von
100000 Mark für die Vorarbeiten bewilligt.
Die Ausführung des Ausstellungsplanes darf sonach nach
menschlichem Ermessen wohl als gesichert bezeichnet werden.
Auch die verbündeten Regierungen — diese Hoffnung sind
wir auszusprechen berechtigt — werden dem Unternehmen ihr
örderndes Wohlwollen bereitwillig zuwenden, sobald der deutsche
Bewerbestand klar und unzweideutig seinen Willen ausspricht.
Darum handelt es sich jetzt und dazu fordern wir angesichts jener
dem Ausstellungsplane mißgünstigen Bestrebungen hierdurch den
ganzen deutschen Gewerbestand nachdrücklichst auf, damit die erste
Wirkung des Zementmörtels auf Bleiröhren.
Nach französischen Berichten befand sich eine Bleiröhre während
5—Jahren unter einem Ueberzug aus Portlandcementmörtel. Als
man das Bleirohr aufnahm, fand man dasselbe mit einer -23 mm
tarken röthlichen Schicht bedeckt, welche das Aussehen des im
Handel käuflichen Bleioxyds hatte. Man kratzte diese Schicht
orgfältig ab und trennte unter dem Mikroskop die Blei- und
Tementkoörner. Die chemische Analyse gab folgende Zusammen—
etzung:
Bleioxyd. ..
Blei
Kohlensäuren.
Wasserr
dalkspuren und in Säuren unlösliche Bestandtheile
34,89
12,33
1,53
0,99
0,26
100,00
Diese Bleioxydation ist augenscheinlich durch den Sauerstoff
der Luft herbeigesührt. Sonst beschränkt sich aber bei Bleiröhren
diese Wirkung auf eine sehr dünne Schicht an der Oberfläche,
welche die tiefer liegenden Schichten gegen Oxydation schützt. Diese
iefer sich ausbreitende Oxrydation muß man also wohl der Gegen—
vart des Kalkes zuschreiben und wird daher gut thun, Bleirohre
vrrch Umbüllungen gegen den verderblichen Einfluß des Kalkes zu
chützen.
Ueber ein neues Feuerlöschmittel berissct. das Frank—
jurter Journal, daß dasselbe ans einer Flüssigkeit bestehe, wein
n kugelförmige Flaschen gefüllt ist; zur Anwendung wird die
Flüssigkeit entweder direkt ins Feuer geschüttet, oder es wird die
Flasche so heftig gegen einen festen Gegenstand, der in oder neben
er Feuerstelle sich befindet, geschleudert, daß sie zerbricht und ihr
Inhält in's Feuer verspritzt. Das Mittel scheint seinem Namen
Star-Handgranate“ nach zu schließen amerikanischen oder englischen
Arsprungs zu sein: es wird von praktischen Proben, die in Frank—
jurt a. M. angestellt sind und günstige Resultate ergeben haben
ollen, berichtet. Nähere Auskunft ist von Herrn Civil-Ingenieur
Dill'in Frankfurt a. M. zu erlangen. (Wir verweisen auch noch auf
den in Nr. 29 aus Frankfurt a. M. gebrachten Bericht. D. Red.)
Mittheilungen über Ausstellungen.
Berliner Ausstellung von 1888. Wir erhalten
iolgende Kundgebung über obiges Unternehmen:
Der Plan, im Jahre 1888 in Berlin eine deutsch-nationale
Bewerbegausstellung zu veranstalten, ist seit Wochen im Kreise der
deutschen Gewerbetreibenden lebhaft besprochen und, wie aus allen
Theilen Deutschlands berichtet wird, mit warmer Sympathie be—
grüßt worden.
Durch eine, in der Geschichte unserer nationalen Arbeit kaum
emals erlebte Anspannung aller Kräfte hat der deutsche Gewerbe⸗
tand, während der letzten zehn Jahre in seinen Leistungen große
Fortschritte gemacht.“ Der polinischen Wiedergeburt des deutschen