Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 45, Bd. 4, 1885)

Wohnhaus des Herrn Direktor Zilkens in Ehrenfeld bei Köln. 
—134 
Wohnhaus des Herrn Direktor SFilkens 
in Ehrenfeld bei Köln. 
(Hierzu 12 Fig.) 
Iy. 
Für einen symmetrischen Trägerquerschnitt ermittelt sich nun 
bekanntlich die spezifische Spaunung k des Trägers aus der 
Formel: 
M' 
k — max 1 
— oder V 
— 
K 
Statische Berechnungen. 
l. Die Träger über dem mittleren Schaufenster. 
Dieselben liegen auf rund 2mm frei und werden theils gleich— 
näßig auf ihrer ganzen Länge durch die Balkenlage über dem 
Erdgeschoß und die Uebermauerung bis zur Fenstersohlbank des 
. Stockwerks, theils an den beiden Enden auf rund 0,40 m 
durch die übrigen Balkenlagen, Mauermassen ꝛc. belastet. Der 
Berechnung dieser, sowie der folgenden Träger wurden folgende 
Annahmen zu Grunde gelegt: 
a) Für den kbm Mauerwerk wurde durchschnittlich ein Ge— 
vicht von 1600 «kg angenommen, ohne Rücksicht auf die etwas 
chwereren Sandsteine, da auch die Fensterbrüstungsnischen nicht 
in Abzug gebracht sind; 
b) für den qun Balkenlage mit halbem Windelboden, Fuß— 
hoden, Deckenputz einschließlich Nutzlast sind 500 kg; 
c) für den qm Horizontalprojektion des Pfannendaches, ein— 
chließlich Schnee- und Winddruck sind 230 kg in Ansatz gebracht. 
cx) Hiernach entfallen auf diese Träger als gleichmäßige Be— 
lastung auf der ganzen Länge derselben: 
ür das (O,30 4 0,80) mhohe, 0,51 m starke Manerwerk: 
2,00. (, 30 4 0, 80). O. 51. 1600 8... . . 1795 kg 
iür die Balkenlage in rund 3 um Tiefe: 
2.00. 3.00. 6300 . . 3000, 
zusammen 4795 kg 
»der rund 4800 kg gleichmäßige Belastung in ganzer Länge des 
Trägers. 
6) Die gleichmäßige Belastung auf O,40 m von jedem Ende 
der Träger berechnet sich bei 3.330 m Höhe im 1. Stockwerk über 
dem unter «) berechneten O,51 m starkem Mauerwerk, bei 3,80 m 
dezw. 1,40 in hohem, 0,38 m starkem Mauerwerk im 2. Stock— 
werk, bezw. Dachgeschoß, nach Abzug der Fenster zu: 
2,00. 3,30. O514 (3, 80 4 140). 038] - [1,20. 
2,550. O,514 (1,10. 2,10 0,70. 0,30). 38)). 
600 . n7228 x* 
für die Balkenlagen über dem 1. und 2. Stockwerk in 
rund 3 meGebäudetiefe (vergl. die Grundrisse): 
2,00. 3,00. 2. 5300 5. ... . . . 6000, 
ür die Dachlast ebenfalls in rund 3 mm Tiefe: entfallen 
durch die Stellung der Stiele im Dachgeschoß (vergl. 
Fig. 6) rund (1,70 4 2,20) m Breite, also: 
I.70 4 2. 20. 3,00. 230 —2 
wo Wädas Widerstandsmoment des Träger-Querschnitts ist. 
Trotzdem nun bei den Hochbauausführungen der Preußischen 
Staatsverwaltung, der heutigen Walztechnik entsprechend, fast aus— 
iahmslos als zulässige Biegungs-Spannung des Walzeisens 
xSI000O kg upro qem in Rechnung gestellt wird, dürften die 
Baupolizeibehörden wohl selten für kneinen größeren Werth als 
300 kg pro qem gestatten. 
Es ergiebt sich dann als erforderliches Widerstandemoment: 
—E a — Ano 3855 in em. 
Gewählt wurden hierfür aus praktischen Gründen drei 
Träger des deutschen Normalprofils Nr. 17 mit einem aus den 
vekannten Tabellen zu entnehmenden Widerstandsmoment 
W3. 138,5- 415,5 in eim und einem Gewichte 
G 19,8 kg pro m Träger. 
Die Höhe dieser Träger ist 170, ihre Flanschbreite 78, ihre 
S„tegdicke 6,6, ihre Flanschstärke 9,9 min. 
Auf das Eigengewicht der Träger wurde deshalb keine 
Rücksicht genommen, weil das, an ihrer Stelle theilweise Hohl— 
räume zeigende Mauerwerk als voll durchgerechnet worden ist. 
Die erforderliche Auflagerfläche Püder Unterlags— 
»latten beträgt, wenn durch dieselben das Mauerwerk in Cement- 
mörtel auf Druck mit höchstens 10 kg pro dem beansprucht 
werden soll: 
R 10600 
F* J 1060 qem. 
Gewählt wurden hierfür Platten 45 em breit, 25 em lang, 
2 em stark mit einer Auflagerfläche P 45. 25 - 1125 qem. 
2. Die Träger über dem seitlichen Schaufenster. 
Dieselben liegen auf rund 1,60 mwefrei. Ihre gleichmäßige 
Belastung auf der ganzen Länge des Trägers verhält sich daher 
zu der unter 1. ermittelten Belastung wie 1,60: 2,00, daher er— 
ziebt sie sich hier zu: 
.1,60 
180 3840k8. 
Außerdem werden diese Träger auf O,20 m von jedem Ende 
ihnlich wie oben berechnet, belastet. Es ist daher zu rechnen; 
für Mauerwerk: 
1,60 [3,30. O514 (3,80 4 1,40). ,381 - [ 1.20. 2580. 
O;SIA (I,I0. 2,10 4 0,70. 0340). 0,838]] . 1600-. 5387 x8 
für die Balkenlagen über dem 1. u. 2. Stockwerk: 
.60. rund 3,.00. 2. 9300 — 4800, 
zusammen 10187 kg 
oder im Ganzen rund 10200 x&8 gleichmäßige Belastung auf 
D,20 m von beiden Enden des Trägers, also 5100 kg auf jeder 
Seite. Dachlast kommt bei der aus dem Grundriß des Dach— 
geschosses ersichtlichen Stellung der Stiele hier nicht in An— 
rechnung. 
. 26911, 
zusammen 16419 kg 
der im Ganzen rund 16400 Kg gleichmäßige Belastung des Trä— 
gers auf O,40 m von beiden Enden, also 8200 Kg für jede Seite. 
Es ergiebt sich hiernach das nachstehende Belastungsschema 
ür die Träger. 
C 
S 2 
u4 
71 
q 
* 
820 αο 
— toee 
— 
800 
4 
p 
Fig. 10. 
Die Auflagerreaktionen der Träger ermitteln sich demnach zu: 
R8200 -4 vgoe ⸗10600 kg. 
Das Maximal-Biegungsmoment des Trägers tritt für die 
Mitte desselben ein und ergiebt sich in kßem zu: 
A. 10400. 100 — 8200. 80 — 88090 30- 284000 kgem. 
233840 
2700 
* 
716 
1 
Fia. 1. 
Aus vorstehendem Belastungsschema ergeben sich dann ähnlich
	        
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