Full text: Deutsches Baugewerks-Blatt : Wochenschr. für d. Interessen d. prakt. Baugewerks (Jg. 49, Bd. 8, 1889)

Trockenlegung von Kellermauerwerk. — Die Martthallen in Frankfurt a. M 
206 
Finfluß bewahren, sich seinen Gesetzen und Anordnungen willig 
ügen und unter seiner Beihilfe selbst die bessernde Hand an— 
egen an alles Dasjenige, was sie als hemmend für die Ent— 
vickelung des Gewerbes erkannt haben; möchten sie immer das 
Höchste zu erstreben suchen, dessen sie fähig sind. Möchten sie 
diesen Geist, der gern bereit ist, in jeder neuen Generation und 
n jedem neu erwachten Volksleben seine ihm innewohnende gött⸗ 
iiche Kraft zur Geltung zu bringen, in ihrer Mitte, in ihren 
haͤusern und Werkstätten walten lassen, moöchten sie sich von 
hm die Ideale ihrer Thätigkeit, in denen das ganze Geheimniß 
der Entwickelung der Industrie wohnt, zeigen lassen, dann werden 
iie auch an ihrem Theile zu Deutschlands Machtstellung bei— 
ragen, die sich nicht allein auf den unbestrittenen Ruhm seiner 
Waffen, auf seine militärische Größe, sondern auch auf seine 
zewerbliche Leistungsfähigkeit gründet, dann werden sie mit er— 
solgreich fördern den Ruhm und die Ehre des Vaterlandes, das 
Gott reich segnen möge. („Deutsche Industrie-Zeitung.“) 
aum um eine Ziegeschicht tiefer beginnen läßt, als die Asphalt— 
chicht liegt, und indem man die Zugöffnungen der Luftschicht 
nicht, wie üblich, oberhalb der Asphaltschicht anlegt, sondern unter⸗ 
jalb derselben, so daß also das am Boden der Luftschicht ge— 
ammelte Wasser abfließen kann, bevor es bis über die Asphait— 
chicht gestiegen ist. Die Ueberwachung der Ausführung ist eine 
ehr einfache, da nach Fertigstellung der Asphaltschichi, wenn 
ämmtliche Mauern frei liegen, das Fehlen einer Rinne sofort 
n's Auge fällt. 
Wo es gilt, reichlichere, von außen eindringende Wasser— 
nengen abzuhalten, wird gewöhnlich das Kellermauerwerk außen 
viederholt mit Goudron gestrichen oder mit Cement geputzt, wo— 
auf eine etwa 30 em starke Lehmbekleidung folgt, vor welcher 
‚ann noch eine unter der Kellersohle liegende Röhrenentwässerung 
ingeordnet wird. An der Erdoberfläche wird ferner die schnellere 
Abführung des Tagwassers durch ein Traufpflaster bewirkt. 
Wenn trotzdem mitunter noch einzelne Wasserfaäden ihren Weg 
n die Lufttrennungsschicht finden, so hat dies seinen Grund 
neistens darin, daß der mit Kies zu füllende Graben, auf dessen 
Sohle die Entwässerungsröhren liegen, nicht bis zur Erdober⸗ 
läche Kies enthält, so daß oberhalb desselben das Wasser seinen 
Weg verfolgen kann, oder aber darin, daß das Traufpflaster am 
Bebäude nicht genügend gedichtet ist. Besonders an den Aus— 
nündungen der Abfallrohre sollte man nie versäumen, das Trauf— 
»flaster in Mörtel zu legen, da sonst bis zur vollstaͤndigen Ver— 
chlämmung des Pflasters allzu leicht bei einem eeß Wasser 
n die Luftschicht gelangt. Wo ein Rückstau in der Abzugs⸗ 
eitung nicht zu befürchten ist, empfiehlt es sich, von der Sohle 
»er Lufttrennungsschicht einen Abfluß in die Leitung herzustellen, 
a auf diese Weise der Keller vor einem Austreten des Wassers 
zurch die Luftlöcher gesichert wird. Es ist jedoch räthlich, in 
iesem Falle die Abzugsrohre mindestens etwa 25 em unter der 
Kellersohle zu verlegen. Man dankt diese vorzügliche An— 
»rdnung dem Regierungs-Baumeister Moormann in 
Berlin. 
Trockenlegung von Kellermauerwerk. 
Die übliche Anordnung der Luft- und Asphaltschichten zur 
Abhaltung der Feuchtigkeit von Kellermauerwerk pflegt man im 
Allgemeinen als eine viel gründlichere Sicherung anzusehen, als 
diese Anlage in ihrer hergebrachten Form es in den meisten 
Fällen verdient. Solange es sich lediglich um Verhinderung 
des Aufsteigens der Erdfeuchtigkeit handelt, reicht die übliche An— 
ordnung der gut in Bewegung gesetzten senkrechten Luftschicht 
ind der wagrechten Asphaltschicht aus. Sobald jedoch die Nässe 
eiine größere ist, als die natürliche Erdfeuchtigkeit, wird sich diese 
Anordnung als unzureichend erweisen, zumal, wenn noch so— 
zenanntes Quetschwasser auftritt und also stellenweise Wasser— 
ruck stattfindet. An den wassergesättigten Stellen zieht sich 
ilsdann das Wasser durch die nicht zu verhütenden Undichtig— 
keiten des dünnen äußeren Mauerwerks hindurch, rieselt an den 
Wänden des Luftraumes herab und sammelt sich auf dessen 
Boden. Dort bleibt es in größerer oder geringerer Höhe stehen, 
da ihm der vollständige Abfluß durch die selbst beim sorgfältigsten 
Mauern in die Luftschicht fallenden Mörteltheilchen, die stellen— 
veise mehrere Centimeter hoch liegen können, versperrt wird. Das 
nnere, vor Feuchtigkeit zu schützende Mauerwerk steht in Folge 
dessen statt auf einer trockenen Asphaltschicht geradezu in einer 
Wasserlache, aus der es das Wasser begierig aufsaugt. Die 
aatürliche Folge ist, daß die Kellermauern bis zu solcher Höhe 
naß bleiben oder werden, daß die Verdunstungsflaͤche der Wasser— 
zufuhr von unten entspricht. Ist der Wasserzufluß von außen 
ttark, so wird eine größere oder geringere Menge desselben durch 
die auf der Asphaltschicht angelegten wagrechten Oeffnungen der 
Luftschicht einen Ausweg suchen und in den Keller fließen, vor— 
ausgefetzt, daß diese Oeffnungen nicht etwa vermauert sind, wo— 
zurch allerdings der Zweck der Lufttrennungsschicht vollständig 
hereitelt wäre. Ist jedoch der das Erdreich durchziehende Wasser— 
'aden nur dünn, so wird das Kellermauerwerk feucht bleiben, 
rrotzdem wahrnehmbare Ursachen der Feuchtigkeit nicht auftreten 
ind Luft und Asphaltschicht anscheinend in bester Ordnung sind. 
Abgesehen von dem von außen zutretenden Wasser findet 
in der Lufttrennungsschicht selbst in jedem Winter und Frühjahr 
eine mehr oder weniger starke Wasserbildung statt. Wie man 
leicht bei jddem Neubau beobachten kann, wird faft stets, wenn 
nach starkem Frost das Mauerwerk der nicht geheizten Räume 
iief abgekühlt ist, bei Eintritt des Thauwetters sich auf den kalten 
Wandflächen eine Eiskruste bildet, welche nach ihrem Aufthauen 
die Ursache zu allerlei räthselhaften nassen Stellen im Innern 
der Gebäude wird, wo vorher alles trocken schien. Ein solcher 
tarker Feuchtigkeitsniederschlag findet auch in der Lufttrennungs— 
chicht statt und wird dort um so ausgiebiger als die äußere 
Trennungswand monatelang durch das gefrorene Erdreich ab— 
Jekühlt bleibt. Beim Aufthauen gelangt der größte Theil dieses 
Niederschlages auf dem vorher beschriebenen Wege gleichfalls in 
»das trocken zu legende Mauerwerk. 
Die Feuchtigkeit der Kellerwände hat in beiden aufgeführten 
Fällen also lediglich darin ihren Grund, daß das in der Luft— 
rennungsschicht sich ansammelnde Wasser nur unvollständig ab— 
ließen kann. Diese Wasserabführung läßt sich aber ohne alle 
Mehrkosten in einfachster Weise erreichen, indem man den Luft— 
Die Markthallen in Frankfurt a. M. 
Von Dr. Schönmann in Stuttgart. 
(Hierzu eine Abbildung.) 
Frankfurt hat eine Hauptmarkthalle und daneben noch eine, für 
hren eigentlichen Zweck nur zweimal jährlich für die Dauer von je 
z Tagen, in der übrigen Zeit dem allgemeinen Marktverkehr dienende, 
rheblich kleinere Lederhalle. Die Verwaltung dieser Markthallen, 
vie überhaupt des gesammten Marktwesens, untersteht einem besonderen 
nagistratischen Amt, dem Polzei- und Verkehrsamt. 
Da mit wenigen Ausnahmen der Verkauf von Lebensmitteln 
iller Art auf öffentlichen Straßen und Plätzen verboten ist, werden 
ie Lebensmittel fast ausschließlich in den beiden Markthallen feilgeboten. 
Die Hauptmarkthalle hat eine Länge von 116,8 m und eine 
Breite von 34 mm, ist unterkellert und mit Gas- und Wasserleitung 
ersehen. Als Verkaufsplätze dienen das Erdgeschoß und eine ringsum 
aufende, 6 m breite Gallerie. Das Erdgeschoß enthält 596 zu je 
bezw. 4 mit festen Seiten und Rückwänden abgegrenzte, 2,27 qm 
roße Verkaufsstände, welche gegen eine im Voraus zu zahlende Miethe 
on monatlich 4 Mk. 50 Pf. abgegeben werden. Die nicht einge— 
heilten Plätze an beiden Giebeln der Halle werden tageweise gegen 
ine Gebühr von 10 Pf. pro qm abgegeben. Im Erdgeschoß wird 
er Handel mit Gemüse und Obst aller Art und mit Blumen betrieben. 
Veiterhin sind im Erdgeschoß die Bureaux der Marktverwaltung, ein 
Jolizeiburegu, eine Restauration ꝛc. 
Die Gallerie enthält 347 feste, 2,22 qm große Verkaufsstände, 
»eren Miethe pro Monat 3 Mk. 50 Pf. beträgt. Die Gallerieplätze 
ienen namentlich zum Verkauf von Butter, Eiern, Käse, Fleisch, Wurst, 
Fischen, Geflügel, Wildpret, Korb- und Strohwaaren ꝛc. 
Der 4m hohe Kellerraum zerfällt in 142, durch eiserne Gitter⸗ 
vände abgetheilte, verschieden große Keller, welche theils pro Tag 
5 Pf. pro com und Tag), theils pro Monat (50 Pf., 1 Mk. ꝛc. 
ro cbhm und Monat) vermiethet werden. 
Der Ausartung des Großverkaufs in Kleinverkauf wird durch 
olgende Bestimmung der Markthalle-Ordnung entgegengetreten: Um 
er mißbränchlichen, die Inhaber fester Stände schädigenden Benutzung 
er sog. Großverkaufsplätze zum Kleinverkauf entgegen treten zu können, 
ürfen am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag nachbenannte 
Marktwaaren nur in den beigefügten Mengen zum Verkauf gebracht 
berden: Artischoken 12 Stück, Blumenkohl 12 Stück, Bohnen 300 
Stück, Kartoffeln 25 kg, Meerrettige 25 Stück, Rittige 25 Stück, 
zpargel 5 Kg, Zwiebeln 25 Stück ꝛc.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.