Die Markthallen in Frantfurt a. M. — Keidel's Patent-Oefen für Tauerbrand. D. R.P.
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Die Markthalle bat, wie das „Gewerbeblatt für Württemberg“
mittheilt, im Durchschnitt der Jabre 1884-.88 einen jährlichen Betriebs—
berichuß von 50 000 Mk., dleich einer Verzinsung des Baukapitals
zu etwas mehr als 7 pEt. ergeben,
Die Lederhalle bestehi gleichtalls aus Erdgescheß und Gallerie,
st jedech nicht in Stände eingetheilt und nicht unterkeltert. Die Plätze
verden tagweise abgegeben L10 Pf. pre q9m). Die Einnahmen aus
eser Halle haben in den letzten 4 Jahren durchschnittlich 110001 Mk.
betragen. Berlin hat 8 Markthallen. Die Ordnung in denselben
vird laut Vertrag zwischen dem Polizeipräsidium und dem Stadt-—
nagistrat durch die Staatspolizei aufrecht erhalten; daneben besteht
ioch eine städtische Marktpolizei. Das Standgeld für einen Verkaufs—
tand beträgt pro qm und Tag 10-50 Pfg., für den Kellerraum
ur Aufbewahrung der Waaren 10, bezw. im Monats-Abonnement
Pf. Inhaber von Verkaufsständen für Süßwasser haben außer dem
Zrandgeld noch das verbrauchte Wasser, sowie die Wassermesser-Miethe
zu bezabhlen
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Die Markthalle in Frankfurt a. M.
Keidel's Patent-Ofen für Dauerbrand mit
Vreunstoffen. D. R. P.
Unter den unendlich vielen, in neuerer Zeit angepriesen Oefen ist
uns ein Ofen aufgefallen, der uns einer besonderen Beachtung werth
erscheint; es ist dies der von der Firma Keidel & Co., Berlin W. und
Friedenau, hergestellte „Keidel's Patent-Ofen für Dauerbrand“, welcher
die Benutzung aller Brennmaterialien gestattet.
Die verschiedenen Arten der Heizöfen zerfallen in zwei Gruppen,
n die Oefen mit strahlender Wärme und in die Mantel-Oefen. Zu
den ersteren gehören die gewöbnlichen eisernen Oefen, Kanonenöfen
genannt, die meisten Regulir-Füllöfen, die sogenannten amerikanischen
Defen und in gewissem Sinne auch die Kaͤchelöfen, welche sämmtlich
in ihrer Wirkung der Hauptsache nach so gedacht sind, daß die er—
hitzte Außenfläche der Oefen durch strahlende Wärme die Raumluft
direkt erwärmt.
Dieses Prinzip der Wärmeübertragung wurde zuerst von Herrn
)r. Meidinger verlassen, welcher den Strahlofen in einigem Abftande
mit einem Mantel umgab, sodaß die zwischen dem Ofen und dem
Mantel befindliche Luft erwärmt aufstieg, die kühle Luft am Fußboden
angesaugt wurde und hierdurch eine fortwährende Zirkulation der Raum—
luft vom Fußboden nach der Decke innerhalb des Mantels herbei—
ieführt wurde.
Dieser zweiten Gruppe gehören Keidel's Patent-Oefen an. Die—
elben bestehen also aus einem Miantel und einem innerhalb desselben
»efindlichen Ofen; die Konstruktion des letzteren ist aus dem Durch—
chnitt, Fig. 1, ersichtlich. Die in denselben eingetragenen Buchstaben
eben nach der nebengedruckten Erklärung den' Zweck der einzelnen
Sfentheile an. Die Pendelplatte P ermöglicht es, die Planrosifläche
ur Haͤlite außer Betrieb zu setzen, also bei warmem Wetter mit
halbem Rost zu feuern. Zieht man zum Abschlacken an der Pendel⸗
tange Vudas untere Ende der Pendelplatte P nach vorn jo ift der
Korbrost nach vorn zu geöff—
niet, wie Vpunktirt angiebt,
ind man kann mit Leichtigkeit
»ie Schlackenstücke aus dem
dorbrofte entfernen. Durch
Heränderung der Stellung von
läßt sich die unter dem Korb—
ost liegende Planrostfläche ver⸗
indern, was sehr wichtig für
harsames Brennen ist. — Die
Zerwärmung und Entgasung
er Brennstoffe findet im Schutt⸗
aume S statt. Läßt man das
wischenstück R, den Rauch—
ylinder fort und setzt den Dek—
el Diin punktirter Lage auf, so
at man eine für viele Fälle
erwünschte, praktische, niedrige
Form des Ofens.
Die Dieren Eigen⸗
thümlichkeiten des Keidel schen
Patent-Ofens bestehen darin,
daß bei diesen Oefen gar keine
Rippen zur Verstärkung des
deizeffektes angebracht sind; nach angestellten Versuchen hat sich ergeben,
aß die Rippen ein ganz unnützer Ballast sind. Ferner mauert Herr
Keidel seine Oefen gat nicht aus sondern ersetzt die sonst in Anwendung
ommende Ausmauerung der Oefen durch einen Korbrost, wie er in
Ffig. 1 dargestellt ist. Als eine weitere Eigenthümlichkeit der Keidel'schen