Vermischtes. — Rezeptkasten. — Briefkasten.
ürchten, da der Schlamm ja meist sehr weich ist. Wohl aber muß man
den Lumpen mehrmals hindurchziehen, auch wenn er das ganze Rohr aus—
zefüllt haät, und ferner muß man dazwischen mit Wasser spülen.
Die Reinigung an Ort und Stelle auszuführen, mag in einigen Fällen
ingehen, wo die Rohre günstig liegen, aber im Allgemeinen wird es nöthig
verden, die Rohre abzunehmen.
In dieser Hinsicht ist dem Installateur überlassen, die Arbeit so ein—
ach und so praktisch zu machen, wie moöglich. Dies aber igt ihm auch die
Verpflichtung auf, die Röhren mit Rücksicht auf solche Reinigungen an—
zulegen, Reinigungsöffnungen an geeigneten und zugänglichen Stellen an—
zubringen und sich vor allem zu hüten, die Rohre so ohne Rücksicht auf
rgendwelche Vorkommnisse fest zu verbauen, gerade als ob man nie mehr
daran zu thun haben würde. Man kann jedes Abfallrohr so legen, daß
eine Reinigung leicht zu bewerkstelligen ist — komplizirte Leitungen müssen
durch die Vorrichtungen zur Reinigung sozufagen in Abtheilungen eingetheilt
werden und es muß von vornherein gerade in schwierigen Fällen zuerst dafür
gjesorgt werden, daß die Schwierigkeit überwunden werde.
Neuer Schraubenschlüssel. Herr Regierungsbaumeister Hartmann,
Privatdozent an der Königl. technischen Hochschule zu Berlin, führte vor
urzem dem Verein deuntscher Maschineningenieure einen von dem englischen
Werknieister Caleb Smyth angegebenen eigenartigen Schraubenschlüfsel vor.
Derselbe hat eine, von den bisher üblichen Schraubenschlüfsseln abweichende
Form. Das „Maul“ desselben ist nicht symmetrisch ausgebildet, sondern
in seiner oberen Seite durch einen Kreisbogen abgeschlossen, während die
intere Seite durch eine gerade Linie und eine an dieselbe sich anschließende
Kurve gebildet wird.
Die Vortheile, welche diese nene Form des Schlüssels bietet, sind
olgende: Bei dem alten Schluͤssel mit symmetrischer Oeffnung muß man
»eim Anziehen von Muttern nach einer Drehung um einen beliebigen
Winkel den Schlüssel von der Mutter abziehen und dann wieder in eine
ür das Anziehen günstige Lage bringen. Diese Hantirung ist namentlich
ꝛei schwer zugänglichen Muttern umständlich, da man oft hin- und hersuchen
nuß, bis der Schraubenschlüssel das Sechseck wiederum richtig erfaßt hat.
Bei dem vorliegenden Schlüssel erfolgt das Anziehen der Mutter in der
Weise, daß man dieselbe wie gewöhnlich in der Richtung des Zeigers der
üUhr dreht, soweit als es angeht. Will man dann den Schlüssel auf zwei
indere Seiten des Mutterfechseckes aufsetzen, so dreht man denselben zurück.
Die eigenartige Konstruktion des Maules macht es dabei überflüssig, den
Schlüssel von der Mutter abzuziehen und den Anschluß an zwei anderen
ZSeiten derselben zu suchen.
Vermischtes.
Gasausströmung. Ueber eine, vor einiger Zeit stattgehabte, schwierig
zufzufindende Gasausströmung gehen Schilling's Journal aus Stargard
in Pommern folgende Mittheilungen zu: Im Hause Heiligegeist- und
Jhnaͤstraßen⸗Ecke machte sich feit längerer Zeit ein starker Geruch bemerkbar,
pelcher bei den Hausbewohnern Uebelkeit und Unwohlsein erregte. Diese
Erscheinung, welche sich bei Eintritt des starken Frostes im Februar derart
steigerte, daß der Gesundheitszustand der betheilsigten Personen Besorgniß
erregend wurde, gelangte endlich zur Kenntniß der Gasaustaltsleitung. Ob-
vohl in dem betreffenden Hause eine Gasleitung nicht besteht und eine alte,
in das Haus berautretende Leitung als dicht befunden wurde, stellte die
Untersuchung dennoch fest, daß der üble Geruch von Gasausströmuugen her—
ühren mußte. Mau fand an verschiedenen Stellen in den Kellerräumlich—
citen Gaszuströmungen durch das Fundamentmauerwerk, und es mußte der
Sache dadurch entgegengetreten werden, daß man au der Vorderseite des
Haufes einen tiefen Graben aushob, in welchem das sich unterhalb der ge—
Forenen Erddecke fortbewegende Gas eintreten sollte, ohne in das Haus ein—
zudringen. Hierdurch Ae das Uebel soweit gehoben, daß eine Gefahr für
as Leben der Hausbewohner anscheinend nicht mehr bestand. Immerbin
edoch konnte durch diese Maßnahme die Gaseinströmung nicht völlig zurück—
Pnnen werden, so daß die Gasanstaltsleitung das Verlassen der inficirten
Räume anordnen mußte. Es wurde nun trotz des starken Frostes die Erd—
decke uͤber der Straßenleitung geöffnet und dach der Stelle gesucht, von
pescher das Gas uuterhalbe'der gefrorenen Decke fortwährend dem Hause
zugeströmt war, wobei sich zeigte, daß die Erde vor dem genaunten
Zaufse auf einer Fläche von etwa 80 [Im mit Gas so stark durchsetzt
dar, daß überall aus den Bohrlöchern eine ziemlich konstante, fußbohe
Flamme hervorbrannte. Die Arbeit des Suchens wurde durch den Umstand
vefentlich erschwert, daß die Infection der großen Fläche sebr gleichmäßig
erschien. Es gelang, festzustellen, daß die schadhafte Straßenrobrstelle sich
twän 30 mevom Haus entfernt, an dem Kandelaber am Zeugbause be—
and. Das Gas war von der Wärme des Haufses aufgesaugt und in das—
jelbe eingedrungen, hatte sich also von der Oeffnung des Rohrs am Kau—
»elaber 30 m ünter der Erde fortbewegt, ehe es ausströmen konnte.
Verhinderung des Rauchens der Schornsteine. Bei dem Auf—
ringen des Brennstoffes auf deu Rost werden in England vielfach so—
genannte mechanische Heizer angewendet, welche in kurzen Pausfen geringe
Zrennmaterialmengen mittelst einer, von einer Welle bewegten Schausel ein—
bringen. Eine solche Einrichtung wird, nach dem „Sprechsaal“, von Proctor
ingegeben und von Baurath Weinert, empfohlen. Die Kohlen werden in
einen Kasten geschüttet, fallen durch ihre Schwere in einen Vertheiler und
verden in —28 durch eine Stange abwechselnd nach rechts und links ge—
choben; dann fallen sie auf einen Blechboden, von welchem sie eine Schaufel
ius den Rost wirft. Die Wurfbewegung entsteht durch Federkraft, welche
Almälich angespannt und plötzlich frei gegeben wird. Der Antrieb erfolgt
jon einer Welle aus durch Riemenübertragung; es ist also die Einrichtung
zur dann möglich, wenn Maschinenbetrieb vorhanden ist. Eine ähnliche
kinrichtung des mechanischen Kohlenaufgebers hat Direktor Schulz von der
ßorzellanerdeschlämmerei C. Tielsch & Co. in Meißen schon vor vielen Jahren
onstruirt und vielfach mit Erfolg angewendet.
Bäder in der Schnle. In der höhberen Bürgerschule zu Weimar
st von dem Stadtbauméister Has im Kellergeschoß eine Badceinrichtung
ingelegt worden, über welche derselbe in einer eigenen kleinen Schrift (zum
Kreisesvon 1 Mk. von Genanntem zu bezieben) uuter Anderem Folgendes
nittheilt: „Der überwölbte Baderaum von 74 zu B,am Größe ist in den
Vandflächen mit glattem Cementputz überzogen, der Fußbeden mit Aspbalt—
trich versehen, auf welchem ein Lattenrost liegt; dazu gehört eine in Wänden
ind Fußboden gleich wie vor bebandelte Kleiderablage von 60 zu R m
röße. Für Luftwechsel ist durch eine Sauge-Lüftung gesorgt, für Wasser—
bflüß unterirdisch durch Anschluß an die städtische Kanalisation. Es sind
cht VBrausen vorbanden, unter denen Zinkteller von 1Im Durchmesser stehen,
ndenen drei Kinder gleichzeitig Platz haben. Zum Ersetzen des Wassers
ient ein offener, im Baderaum aufgestellt stebender Kessel, dessen Speisung
us der städtischen Wasserleitung selbstthätig geschiebt. Der passende Wärme⸗
rad des Badewassers wird durch Mischung von heißem und kaltem Wafser
neinem kupfernem Mischgefäße erzielt; selbstverständlich ist die Anordnung
getroffen, daß auch kalte Brausebäder gegeben werden können. Die Ein—
ichtung reicht aus, um 21 Kinder gleichzeitig baden zu können. Abgesehen
on den eigentlichen Baukesten sind die Koften der Einrichtung auffallend
ering, da fie sich auf 1225 Mk. für Kessel und, Badeanlage, einschließlich
er Zinkteller, nebst 331 Mit. für Lattenböden, Bänke und den im Ankleide—
aum erforderlichen Ofen beschränken.“ — Es wäre im Interesse der ler—
jenden Jugend, welcher in den heißen Sommermonaten nicht die Mittel
ur Verfügung stehen — abgesehen von der thatsächlichen Reinigung —
den Körper in einem gesunden, reinen, kalten Bade zu erfrischen und zu
räftigen, mit Freude zu begrüßen, wenn man sich auch anderweitig ent—
Hließen wuͤrde dem Beispiele Weimars und Göttingeus lin letzterer Stadt
ind derartige Bäder auch bereits eingeführt) zu folgen, und, vorläufig,
benigstens versuchsweise in geringer Zahl, solche Schulbäder einzurichten.
zu diesen Bädern könnte ein systematischer Unterricht im Schwimmen ertheilt
ind so eine schöne und zweckmäßige Ergänzung des allgemein eingeführten
Turn-Unterrichis geschaffen werden, welche gewiß den besten Einfluß auf
as körperliche und auch moralische Gedeiben der beranwachsenden Jugend
lusüben würde. Ungünstige Erwerbsverbältnisse zwingen die Eltern oft,
n billigen, dabei ungesunden Keller-⸗, Souterrain- oder Dachräumen zu
vohnen die Kinder bleiben physisch und moralisch, im Wachsthunm zurück.
Fuͤr unsere Unterrichts-Verwaltuug wäre es eine schöne, dankbare Aufgabe,
ije besprochene Neu⸗Einrichtung schleunigst vorzunehmen.
Handwerk und Submission. Eine Verehrerin des Submissious—
vesens ist die freifsinnige Stadtverwaltung in Berlin. Die Tischlerinnung
u Berlin bat vor drei Jabheen eine Dentschrift an den Magistrat gerichtet,
vorin sie die Uebelstäude darlegte, welche entstehen, wenn bei Submissionen
iese stets den Mindestfordernden zuerkannt werden, und wenn die Lieferungs—
rist zu kurz bemessen ist. Diese Denkschrift fand keine Beachtung. Im Neu⸗
au des Potizei-Präsidium sind unterdessen Tischlerarbeiten geliefert worden
zon einer Firma Benedix Söbhne in Laudoberg, welche der „Allgem. Tischler—
3tg.“ Anlaß zu folgender Besprechung gaben; „Ein jeder Fachmann weiß,
aß eine so zusammengeschlagene Thür nicht halten kann, danu muß mau
ich unwillkürlich fragen: Sind denn das neue Thäüren, oder hat der Berliner
Nagistrat dieselben auf alten Abbrüchen zusammenkaufen lassen?“ — Die
Allgem. Tischler-Ztg.“ macht dem Magistrat den Vorschlag, er solle doch
iese Tischlerarbeit von Benedix gegen Geld seben lassen. — In der Sitzung
er Innung wurde angeführt, daß augenblicklich bei einer Berliner Firma
90 von Benedix Söhne gelieferke Thüren für die Gefangenzellen um—
earbeitet werden, und daß die 109 em breiten Stücke derartig eingetrocknet
ind, daß jede Thür ein Pfund Kitt zur Verdeckung der Rijfe enthält.
Gummischläuche aufzubewahren. Als beste Urt der Aufbewahrung
»on Gummischlääuchen wurde, wie „Dampf“ mittheilt, kürzlich in der poly—
echnifchen Gesellschaft die Lagerung der gut gerollten Schläuche in Wafser
mpfohlen, in dem etwas Salz aufgelöst ist.
Rezeptkasten.
Billige Fußböden. Aus Kalf, Braunkoblenasche und Sand läßt
ich nach dem Mäbrischen Gewerbebl.“ eine Masse herstellen, welche sich
zu' Fußböden, felbst zur Herstellung von Dächern auf gewölbten Gehäuden
ignet. Wan löscht zu diefem Zwecke I!,zZ Raumtheil gebrannten Kalk und
mischt damit . Theil lebmfreien Sand und 8 Tbeile gröblich gesiebte
Zraunkoblenasche. Die Asche wird mit Wasser zu einem ziemlich steifen
Zrei verarbeitei, welcher etwa 15 ein (für Dächer 8 em) boch aufgetragen
vird. In Ställen muß die gut ausgetrocknete Masse mit Theer, oder an
olchen Orten überbaupt, wo der Boden der Nässe ausgesetzt ist, mit Oel—
arbe gestrichen werden. Letztere kanu dann mit Seifenwasser abgewaschen
verden, ohne daß die Feuchtigkeit eindringt.
Kitt zur Befestigung von Eisen in Stein. Zur Befestigung
on Eifen in Stein erhalt mnan nach der Wiener Bauindustrie-Zeitung
inen sebr dauerbaften und wehlfeilen Kitt, wenn man Harz schmilzt und
udasselbe so viel feingepulvertes und gesiebtes Ziegelmehl einrührt, daß
as Gemeunge, so lange es heiß ist, noch leicht fließt. Nachdem man die
Masse eingegofsen, kaun man den Zwischenräumen kleine, vorber erwärmte
Zziegelsteines einpafsen. Dieser harzige Zement. verbindet sich innig mit dem
Zarz und dem Eisen, ist im Wasser unlöslich, greift das Metall nicht an,
st wohlfeil und entschieden dem sonst gebräuchlichen Schwefel vorzuzieben.
Briefkasten.
Herrn G. in D. und P. in R. Gern entsprechen wir Ihrem
Wunsche nach Nennung einer zuwerlässigen Bezugsquelle für preiswürdige
kigarren, indem wir Ihnen als empfeblenswertbe Firma das Versandt⸗
Haͤchaͤft von H. Zimmer, Fürstenwalde, bei Berlin bezeichnen. Die
senaunte Firmaͤhat sich durch ihre Solidität einen ganz besonders guten Ruf
worben. Obige Handlung wird Ihnen gern Preislisten übersenden.