Zur Frage der Städtereinigung und Städtelwgiene
Das System wirkt durch die Fähigkeit des Moortorfes, das Vier—
ehnfache seines Eigengewichtes an Flüssigkeiten an sich zu reißen und
n seine Zellen einzuschließen, sowie durch seinen Gehalt an 11 — 3000
Humus, welcher fäulnißhindernd ist; die stets schwachsaure Reaktion
des Torfexkrementgemisches macht jede Verbreitung gesundheitsschädlicher
Infektionskeime unmöglich seine poröse Form aber ermöglicht den Luft—
uutritt und dadurch die Oxydation und Mineralisation der in den Ex—
rementen enthaltenen organischen Substanz — des Nährbodens jener
Lebewesen. Hierbei wird aber zugleich fast der ganze Gehalt der Ex—
remente an kohlensaurem Ammoniak gebunden und das Torfexkrement—
Jemisch in die rationellste Form eines streubaren feuchttreckenen Dünger—
pulvers gebracht. Dieser Dünger wird z. B. am Rhein und in vielen
inderen Gegenden Deutschlands per Eisenbahn auf weite Distanzen
»ersendet und pro Centner mit Mark 0,50 bezahlt.
Wir veranschaulichen
dieses System von Otto
Poppe in Kirchberg
n Sachsen durch einige
zeichnungen.
Die Figuren 1, 2,3,
führen eine Massen—
ibortanlage mit selbst⸗
chätig wirkender Torf—
nullfäkalbindung in der
Ansicht, im Grundriß
und in Schnitten vor,
vie sie sich für Werk—
stätten⸗Anlagen, Kaser—
nen ꝛc. eignen. Die
Aufnahme der Stoffe
zeschieht in gleich zur Ab—
uhr eingerichteten Wagen,
on denen jeder je nach Größe
zie Entleerung von 12 Sitzen
rufnehmen kann. An Stelle
der Wagen kann auch die An—
ordnung getroffen werden, daß
die Stoffe, wie Fig. 5 und 6
eigen, in cementirten Gruben
Alufnahme finden; die Räu—
nung der Gruben
kann durch einen Ele⸗
vator oder durch Ge—
fäße mit Flaschenzug
und Laufkrahn direkt
in den Düngerwagen,
oder auch durch Hand⸗
ransport erfolgen.
Die Aufnahme des
Torfexcrement ⸗Ge—
misches kann auch,
wie Figur 7, 8 und 9
eigen, in kleinen
transportablen
Fässern, Eisentonnen
oder Karren veran⸗
aßt werden. Fig. 10,
11 und 12 stellen
eine Abortanlage mit
elbstthätig wirkender
Torfmullfäkal-Bindung
in den Etagen der Ge—
bäude dar. Die Stoffe
können durch Röhren—
anlagen ebenso gut in
Gruben, als in trans—⸗
ortablen Gefäßen ge—
nelt werden. Die
Sitze mit
Streuvorrich⸗
ung können
in beliebig
zielen Etagen
übereinander
und in jeder derselben auch in beliebiger Anzahl angebracht werden.
Fig. 13 stellt eine Massenabortanlage in sternförmiger Anordnug
vor. Auch hier kann die Sammlung der Stoffe sowohl in Gruben,
als in einzelnen Gefässen geschehen.
Ueber die Funktionirung eines Streuapparates giebt die Fig. 14
hollständig Aufschluß. Diese Konstruktionsart bedingt eine selbstthätig
virkende ne des Torfmulles, wie sie sich als unbedingt nöthig
erwiesen hat, und somit eine sofortige Bindung und Desinfektion des
Auswurfstoffes
Fig. *
Daß die transportablen Abortanlagen, welche von Otte Poppe
gzleichfalls erzeugt werden und für Schlaf- und Krankenzimmer, Hos—
hitäler ꝛc. bestimmt sind, die gleichen Vortheile rücksichtlich der Hygiene
bieten, liegt auf der Hand.
Das System ist, wie zu ersehen, verwendbar sowohl bei An—