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Transportable Deckenkonstruktion mit Keilverspannung. — Litteraturbericht.
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»ei den Abrechnungen der Gebäude vielfach zu Streitigkeiten
wischen dem Bauherrn und Bauunternehmer führt. So lange
»as Fußmaaß in Uebung stand und daher die Baurechnungen
zur Vereinfachung im „Riemenmaaße“ durchgeführt wurden,
hJatte die Abrundung der Mauermaaße noch einen Sinn. Als
Mauerstärke wäre richtig bei Mauern aus Stein die Dicke
»hne Verputz in em, bei solchen aus Ziegeln in Steinlängen
anzugeben und vorzuschreiben, daß in den Plänen alle Mauern
mit Rücksicht auf die wirkliche Ausführung mit ein- oder
beiderseitigem Verputz von je 2 em Stärke bezeichnet werden.
Bei statischen Berechnungen darf dann nur die Mauerstärke
ohne Verputz nach den wahren Dimensionen berücksichtigt
verden.
bedeutenden Vorzüge, erheblich billiger, wie der jeder anderen Decke,
und sind die Vorzüge bei praktischer Anwendung derart auffallend,
daß die Patentdecke Heister sich in kürzester Zeit bei allen er—
ahrenen Fachleuten Eingang verschaffen und Anerkennung finden
vird.
Wegen näherer Auskünfte verweisen wir an den Patent—
nhaber, Herrn Ch. L. Heister in Frankfurt a. M. — g.
Litter⸗ icht.
Das Zimmermannsbuch
don Th. Krauth und F. Sales Meyer, Architekten und Professoren
in Karlsruhe. Mit 131 Volltafeln und 339 Abbildungen im Text
2 Bände gr. 40. Leipzig. Verlag von E. A. Seemann.
Das Zimmermannsbuch schließt sich dem im gleichen Verlage
erschienenen Schreinerbuch, das schon in zweiter Auflage vorliegt,
ind dem Schlosserbuch derselben Verfasser in der bewährten Ge—
amtanlage ebenso wie in der Ausstattung genau an. Wie die
zenannten Lehrbücher, kommt auch dieses einem ausgesprochenen
Bedürfnisse entgegen. Die vorhandenen, das Zimmerhandwerk
»ehandelnden Bücher berücksichtigen entweder nur die koustruktive
Seite, oder bieten nur Vorlagen, nach denen sich der Handwerker
ichten soll; es fehlen aber die Grundlagen des Handwerks, die
zier dem Lernenden sowohl, wie dem schon in der Praxis stehenden
dandwerker im ganzen Umfange geboten werden; Macterial,
Werkzenge, Konstruktion und Zierformen werden in gleich aus—
ührlicher, alle Anforderungen der Praxis berücksichtigender Weise
ehandelt. Die nachstehende kurze Inhaltsübersicht wird genügen,
im den Werth und die praktische Bedeutung des Werkes in das
volle Licht zu stellen: 1. Das Material und seine Eigenschaften:
Das Holz und die Holzarten, Fehler des Holzes, die Fefstigkeit,
Flastizität und Biegsamkeit des Holzes. WDie Werkzeuge,
Maschinen und Vorrichtungen des Zimmermanns. 3. Die Be—
jandlung und Bearbeitung des Holzes: Das Fällen und Trocknen
des Holzes. Eintheilung und Benennung des Holzes. 4. Die
Holzverbindungen für sich betrachtet: die Hilfsmittel der Holz—
»erbindung, Holzverbindungen zur Verlängerung und Verbreiterung,
Verdickungen oder Verstärkungen, Verknüpfung der Hölzer als
leberblattungen, Verzapfungen ꝛc. 5. Die Anwendung der Holz—
»erbindungen zu Holzverbänden: Die Hänge- und Sprungwerke,
Wandvoerbände, Deckenverbände, Dachverbände, Dachkonstruttionen
us Holz und Eisen, desgl. mit Horizontalsparren, die aus dem
Sockeldach abgleiteten Dachformen, Dacheindeckung. 6. Künstlerische
Form und Ausschmückung der Einzelheiten: Balkenkanten uͤnd
Flächenverzierung, Balken- und Sparrenköpfe, Kopfbänder, Buge
ind Knappen, Pfosten, Hängesäulen, Docken, Hängezapfen, Giebei—
»lumen, Brüstungen, Thür- und Fensterumrahmungen und Ver—
dachungen. 7. Die dekorativen Beiwerke des Außenbaues:
Veranden, Lauben, Erker, Vordächer, Dachluken, Dachreiter,
Finfriedigungen, Thore, Schranken, Schlagbäume. 8. Einiges
zus. dem Innenbau: Fußboden; Thüren und Thiürgestelle;
Decken; Treppen; Emporen. v. Kleinere selbststäudige Zimmer
verke: Kapellen, Gartenhäuser, Laubengänge, Verkaufsbuden und
Sodawasserhäuschen; Warte-, Wirthschafts-, Ausstellungs-, Fest—
jallen-, Zirkusbauten, Geflügelhäuser und Taubenschläge, Tribünen,
degelbahnen, Turn- und Spieleinrichtungen. 10 unterholz—
arbeiten: Einfriedigungen, Treppen, Brücken; Sitzbänke; Ehren—
»ferten ꝛc. Außerdem enthält das Werk 24 Tabellen zur Be—
echnung der Trockengewichte, der Belastung auf Zug und Druck,
der Trägheits- und Widerstandsmomente u. a. m. — Fesselt der
Tert durch seine klare, anschauliche Art der Beschreibung, durch
inen interessanten, belebten Stil, so bilden die Illustrationen
seradezu eine Fundgrube des Lehrreichen und Schönen für den
Handwerker, wie für den Architekten. Die Textillustrationen, deren
2as Buch weit über 800 enthält, sind ebenso wie die 131 großen
Tafeln, die einen stattlichen Band für sich bilden, fast sämmtlich
»on Professor Krauth mit der Feder gezeichnet; wo er das
tonstruktive Gefüge darstellen will, da giebt er es durch Schnitte
und Parallelperspektiven mit jener klaren Anschaulichkeit, die ein be—
rufener Kritiker bei der Bauschreinerei als geradezu „verblüffend“
»ezeichnete (man vergleiche unsere Textillustration auf der nächsten
Zeite) und wie Feines er auf dekorativem Gebiete zu briugen
veiß, das mögen die Verandentheile und das Gartenhäuschen
anuf Seite 217 und 218 zeigen.
Das Bauhandwerk kann den Verfassern für ihre neue Gabe,
die der Verleger in der bekannten vorehmen Weise ausgestattei
hat, nur dankbar sein. Der Erfolg des Zimmermannsbuches
wird hinter dem des Schreiner- und Schlosserbnches nicht zurück—
bleiben. Der Preis von 20 Mark ist sehr angemessen, auch
in 10 Lieferungen à 2 Mark beziehbar. HL G
Transnertable Dechenkonstruktion mit
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Die Patentdecke 1. R. P. 66355 bezweckt vor Allem, bei
Bauten die Feuchtigkeit von dem Gebälke fernzuhalten und hier⸗
nit eine beschleunigte Fertigstellung derselben zu ermöglichen, bei
Vermeidung aller Mängel, welche ähnlichen Konstruklionen und
Erfindungen bisher die Anwenduug erschwerten.
Die Patentdecken werden aus plastischem Material (Kies-,
Schlacken- oder Bimstein-Beton, sowie aus Gips, Kieselguhr,
n 2c.) hergestellt und fertig und ausgetrocknet an die Baustelle
zeliefert.
Die Formstücke sind der jeweiligen Spannweite angemessen
ind die etwaige Differenz der letzteren wird durch Keile ausge—
Jichen. Die Keile und Einlagen erhalten ferner die so wichtige
Spannung in den Gebälken, der einzige Vortheil, den die Staaker—
Arbeiten im Gegensatz zu anderen Konstruktionen bieten. Die
Hohlräume bezwecken eine Verringerung an Gewicht und Preis
und bilden Luftkanäle, welche für die Schalldichtigkeit und in
ygienischer Beziehung nicht zu unterschätzen sind.
Die Patentdecken Heister werden daher vermöge ihrer voll—
tändigen Trockenheit, Feuersicherheit, absoluten Isolirung und
Schalldichtigkeit, Leichtigkeit, Spannkraft und Billigkeit für die
Zukunft jedem anderen Material vorgezogen werden.
Fig. Mzeigt eine Patentdecke zwischen Holzgebälk mit Unter—
kante, Balken horizontal eingelegt, um das Rohren und Verlatten
zu ersparen. Ist das Gebaͤlk gelegt, so können die Decken ent—
weder geschoßweise eingebracht, oder bis zur Fertigstellung des
Putzes, bezw. bis zur Beendigung der vorher ausfuͤhrbaren Ar—
beiten, weggelassen werden, da nach dem Einlegen, welches in
eder Jahreszeit (ohne der Gefahr der Schwammbildung ausge⸗
etzt zu sein) möglich ist, mit dem Deckenputz sofort begonnen, die
nöthige Auffüllung gleich aufgebracht und der Fußboden gelegt
verden kann.
Es ist somit, entgegen allen anderen Konstruktionen, das
Eindringen von Feuchtigkeit und ein Gefrieren während der Bau—
ausführung ausgeschlossen.
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„„Figuren 3 und 4 zeigen Varianten für Decken zwischen
Fisen⸗ und Holzgebälk, welche sich dem jeweiligen Bedürfnisse bei
ꝛeränderten Verhältnissen in Bamen anpassen, und geht aus dem
Querschnitt alles Naͤhere hervor.
Der Preis der Decken stellt sich, unter Berücksichtigung der