Full text: Programm der könglichen polytechnischen Schule zu Stuttgart (1840)

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Zeichnungen von Ornamenten aller Art nach Vor- 
legeblättern; später mit Licht und Schatten. 
3) Bauzeichnen, wöchentlich 2 Stunden. 
Copiren von Baurissen nach Vorlegeblättern in 
horizontaler und verticaler Projection, — Gebäudethei 
len, als Säulen, Gesimsen; Construction re. vorerst nur 
in Linien. 
4) Baumodelliren, im Winterhalbjahr wöchentlich 
3 und im Sommerhalbjahr wöchentlich 4 Stunden. 
а) Steinschnitt. Tonnengewölbe in geraden, schie 
fen, anlaufenden und ringförmigen Mauren. Scheit 
rechte Gewölbe; Nischengewölbe; Kernbögen re. 
б) Holzverbindung. Verschiedene Arten dersel 
ben: Ueberplattung, Verkämmung, Zapfen, Ver 
satzung re. Schiften. Construction von Dach 
stühlen; Bohlendächer. 
5) Planzeichnen, wöchentlich 2 Stunden. 
Die topographischen Bezeichnungen, insbesondere 
der Culturarten und Gewässer. Die Anwendung der 
Lehmannischen Bergzeichnungslehre auf rein geometrische 
Formen. Darstellung einzelner Theile von Bergen. 
Ganze Bergparthieen re. 
Dritter Curs. 
1) Figurenzeichnen, wöchentlich 2 Stunden. 
Fortsetzung des vorigen Unterrichts. Zeichnung gan 
zer Figuren re. 
Bei Schülern, deren künftiger Beruf es mit sich 
bringt, wird in Vorlegeblättern mit Thieren, Landschaf 
ten, Pflanzen, Blumen re. abgewechselt. 
2) Orn amentenzei chnen und Modelliren, wö 
chentlich 2 Stunden. 
Zeichnung größerer Ornamente; Schattiren dersel 
ben mit Kreide, Tusch, Sepia rc. Zeichnung und Schal- 
tirung von Ornamenten nach Gyps. Anfang im Mo- 
delliren in Thon und Wachs. 
3) Bauzeichnen, wöchentlich 2 Stunden. 
Copiren von Baurissen nach getuschten Vor 
legeblättern mit besonderer Rücksicht auf Schatten 
und Licht, sowie auf Deutlichkeit der Darstellung. 
4) B aumo dellire n, im Winterhalbjahr wöchent 
lich 2, im Sommer wöchentlich 3 Stunden. 
a) St ein schnitt. Kreuz - und Klostergewölbe, 
Kuppelgewölbe; horizontale und absteigende Ring 
gewölbe re. Treppenbau. 
d) Holzverbindung. Häng- und Sprengwerke; 
Brücken; schwierigere Dachconstructionen; Kup 
peln; hölzerne Treppen. 
5) Maschinen zeichnen, wöchentlich 4 Stunden. 
Dieser Unterricht geht so viel möglich parallel mit 
dem in der Maschinenkunde, weßwegen beide Lehrer in 
beständigem Vernehmen bleiben. Er beginnt mit der 
Darstellung der wichtigsten Maschinenorgane zur Ver 
wandlung, Fortpflanzung, Regulirung und Hemmung 
von Bewegungen, und schreitet nach dem beim Artikel 
Maschinenkunde bezeichneten Gange zu ganzen Maschinen 
fort. Die Zeichnungen bestehen Anfangs blos in Umris 
sen, werden aber später getuscht und colorirt. — Er 
klärung der Vorlegeblätter (hauptsächlich nach Leblanc), 
Uebung in dem Aufnehmen von Modellen und bestehenden 
Maschinen begleiten diesen Unterricht. 
Vierter Curs. 
1) Ornamentenzeichnen und Modelliren, wö 
chentlich 2 Stunden. 
Fortsetzung des Unterrichts im Coloriren. Anlei 
tung zum Selbsterfinden und Zusammenstellen von Ver 
zierungen nach gegebenen geometrischen und Pflanzen 
formen. Fortsetzung des Modellirens.
	        
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