Full text: Programm der königlich Württembergischen Polytechnischen Schule zu Stuttgart für das Jahr 1863 auf 1864 (1863)

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bekannt machen. Der Vortrag dehnt sich deßhalb nur auf die 
wichtigsten chemischen Elemente und deren unorganische und 
organische Verbindungen aus, wovon diejenigen, welche in spe 
zieller Beziehung zu den Baufächern stehen, eingehender behandelt 
werden. 
Analytische Khemie. 
Zm Winter 2 Stunden, im Sommer 3 Stunden von Professor Di. Marr. 
Konversatorium über qualitative und quantitative Analyse 
mit Einschluß der Titrirmethoden und der Gasometrie. Den 
Studirenven soll damit Gelegenheit gegeben werden zur Vorberei 
tung für die betreffenden praktischen Arbeiten im chemischen Labo 
ratorium. 
Der Kurs beginnt mit Anfang des Sommersemesters und 
schließt mit dem Ende des folgenden Wintersemesters. 
Stöchiometrie. 
Im Winter 2 Stunden von Professor Dr. Marx. 
Lehre von den chemischen Aequivalenten, Beziehungen 
zwischen Aequivalentengewicht und spezifischem Gewicht, spezifischer 
Wärme und Siedepunkt, empirische und rationelle Zusammen 
setzung der chemischen Verbindungen. Der Vortrag wird durch 
eine Anzahl von Beispielen erläutert, deren Berechnung die Theil- 
nehmer vorzunehmen haben. 
praktische, chemische Uebungen. 
v. Fehling mit den Assistenten Koch und Braun. 
Kurs 1—2jährig. 
3)te praktischen Arbeiten im Laboratorium, welche unbedingt 
theoretische Kenntnisse in der allgemeinen Chemie und die Ansangs 
gründe der analytstchen Chemie voraussetzen, geben den Studiren- 
den Gelegenheit zu einer systematischen Uebung in qualitativer und 
quantitativer Analyse; die letztere umfaßt die Gewichtsanalyse 
unv die volumetrische Analyse; daran schließen sich Erzproben und 
gerichtliche Untersuchungen, sowie die Darstellung von Präparaten 
und die Anstellung von Versuchen. 
Die Hauptaufgabe ist den Studirenden Fertigkeit und Sicher 
heit in chemischen Arbeiten überhaupt beizubringen, besonders in 
chemischen Untersuchungen. Bei den bis zu einem gewissen Grade 
vorgerückteren Studirenden wird die nöthige Rücksicht auf ihren 
künftigen Beruf genommen. Das Laboratorium ist von Morgens 
8 bis Abends 5 Uhr geöffnet. 
e) Technologie. 
Mechanische Technologie. 
4 Stunden von Professor Schmidt. 
Darstellung der für die Technik wichtigsten Metalle, Bear 
beitung der Metalle und Hölzer, Verarbeitung der Faserstoffe. 
Die Vorträge werden durch den Besuch gewerblicher Etablisse 
ments unterstützt. 
Gemische Technologie. 
Im Winter 3 Stunden, im Sommer 4 Stunden von Professor Dr. Marr. 
In diesem Jahr soll die Technologie der organischen Stoffe 
behandelt werden. Der Vortrag wird sich verbreiten über Brenn 
materialien und Beleuchtung, Gespinnstfaser, Stärkmehl. Zucker, 
Alkohol, Essigsäure, Gerberei und Verarbeitung thierischer Abfälle. 
TeuerungsKunde. 
Jur Sommer 3 Stunden von Professor Schmidt. 
Vorbereitung; Heizvermögen der Brennstoffe, Berechnung 
der zum Brennen erforderlichen Luftmenge, Transmission der 
Wärme; Herde und Schornsteine. Die verschiedenen Arten der 
Heizung; Ventilation. 
Pharmakognosie. 
Im Sommer 4 Stunden von Apotheker Reihten. 
Die Eintheilung der Pflanzen nach Endlicher, die den ein 
zelnen Familien entstammenden offizinellen Droguen nach ihren 
physikalischen und chemischen Eigenschaften. Die Vorträge werden 
unterstützt durch Zeichnungen, den Gebrauch des Mikroskops und 
chemischer Reagentien. 
d) Maschinenbau. 
Maschinenbau I. 
Vortraq von Professor Müller, 4 Stunde». 
Konstruktionen von Professor Müller »nd Professor Schröter, 6 Stunden.
	        
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