Die Werkstätte ist das Studienjahr hindurch den ganzen
Tag über geöffnet. Während der Sommer-Vakanz ist Gelegen
heit zu weiteren Hebungen gegeben.
IX. Studienpläne.
Für die mathematische Abtheilung sind die Studienpläne
oben angegeben. In der technischen Abtheilung ist die Wahl
der Vorlesungen und Hebungen den Studirenden im Allgemeinen
frei gelassen. Um Anhaltspunkte zu geben, folgen hier Stu
dienpläne der Fachschulen für Architektur, Ingenieurwesen, Ma
schinenbau und chemische Technik, in denen aber nur das We
sentliche aufgenommen ist, welchem jeder Studirende die für ihn
passenden weiteren Lehrgegenstände je nach seiner Vorbildung,
seinem Willen, sich höher auszubilden, und der Zeit, welche er
dieser Ausbildung widmen will, anreihen kann. In den Fach
schulen für Mathematik und Naturwissenschaften und für allge
mein bildende Fächer sind bestimmte Studienpläne nicht auf
gestellt.
A. Ärchitekturfachschu!e.
Erstes Jahr: Chemie für Bautechniker; Mineralogie und
Geognosie; praktische Geometrie mit Uebungen; technische Me
chanik mit Uebungen; Baukonstruktionslehre I. mit Uebungen;
Bauformenlehre mit Uebungen; Kunstgeschichte; Freihand- und
Ornamentenzeichnen.
Zweites Jahr: Baukonstruktionslehre II. mit Uebungen;
Baugeschichte I. mit Uebungen; Entwerfen I.; Perspective I.;
Freihand- und Ornamentenzeichnen.
Drittes Jahr: Hochbaukunde mit Uebungen; Baugeschichte
II. mit Uebungen; Entwerfen II.; Perspektive II.; Freihand- und
Ornamentenzeichnen; Baurecht.
Ein solcher dreijähriger Studiengang genügt den gewöhn
lichen Anforderungen, wie z. B. in dem Programme für die
87
Württembergischen Staatsprüfungen aufgestellt sind. Jedoch ist
solchen Studirenden, welche eine noch höhere Ausbildung erstreben,
Gelegenheit hiezu gegeben durch wiederholte Theilnahme an
den höheren Kursen der Hochbaukunde, der Uebungen zur Bau
geschichte, des Entwerfens, des Freihand- und Ornamentenzeich-
nens. Den Bedürfnissen dieser Studirenden des »vierten Jahres
kurses« wird von den betreffenden Lehrern spezielle Rechnung
getragen und werden die Aufgaben dem entsprechend gewählt.
Dergleichen grössere Aufgaben sind: Entwürfe für ganze Gebäude-
Komplexe (insbesondere industrieller und landwirthschaftlieher
Etablissements), grössere Bauten monumentaler Art, Detailaus
arbeitungen betreffend, innere und äussere Dekorationen etc.
B. IngenieurfachschuSe.
Erstes Jahr: Technische Mechanik mit Uebungen; prak
tische Geometrie; Chemie für Bautechniker; Mineralogie und
Geognosie; Baukonstruktionslehre I. mit Uebungen; Maschinenbau
für Ingenieure; Bauformenlehre mit Uebungen.
Zweites Jahr: Brückenbau I. mit Uebungen; Baukonstruk-
tionslehre II. mit Uebungen; Maschinenkonstruktionsübungen;
Baugeschichte I.; Freihandzeichnen; encyklopädisclier Vortrag
über Wasserbau und Eisenbahnbau; Eisenbahnhochbau.
DrittesJahr: Brückenkonstruktionen II.; Wasser-, Strassen -
und Eisenbahnbau mit Uebungen; Tracirung und Erdberechnung;
Baugeschichte H.
Empfehlenswerthe Lehrgegenstände sind ausser den schon
angeführten: Gesetzgebung über Bau- und Wasserrecht, Hoch
baukunde, mechanische Technologie.
C. Maschinenbaufachschule.
Erstes Jahr: Chemie für Bautechniker; technische Mecha
nik ; Maschinenbau I. mit Uebungen; Baukonstruktionen für Che
miker und Maschinenbauer; Freihandzeichnen; praktische Geo
metrie.
Zweites Jahr: Maschinenbau II. mit Uebungen; mechanische
und chemische Technologie; Brückenbau I.; Feuerungskunde.