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Baukunst. Entwicklung und Ausbildung der dorischen und jo
nischen Tempelarchitektur. Sonstige Monumente.
b. Römische Architektur. . Etruskische Baukunst als
Vorläuferin der römischen. Charakteristisches Wesen der römi
schen Architektur gegenüber der griechischen Struktur. Römi
sche Konstruktionsweise. Die Bauformen der Römer. Die Monu
mente derselben.
c. Altchristliche Baukunst. Basilikenbau in Rom und.
Ravenna. Centralbauten im weströmischen Reich. Basilikenbau
im Orient. Centralbauten im Osten und deren Ableger im
Abendland bis zur carlovingisehen Periode.
Baugeschichte II.
2 Stunden Vortrag und 4 Stunden Übungen: Professor Reinhardt.
a. Architektur des Mittelalters. Entwicklung und Aus
bildung der kirchlichen Baukunst des Mittelalters in Frankreich
vom 10.—16. Jahrhundert in Grunddisposition, Wölbung und
allgemeinem Aufbau. Betrachtung und Entwicklung der Detail
formen der hauptsächlichsten Bautheile.
Die mittelalterliche Baukunst in Deutschland (und speziell
Württemberg) in der eigenartigen Entwicklung des romanischen
Styls.
Die mittelalterliche Baukunst in Italien.
b. Renaissance in Italien. Kirchenbau: Langbau. Cen
tralbau. Profanbau.
Die Vorträge in Baugeschichte I. und II. sind stets von.
eingehenden Demonstrationen an der Wandtafel begleitet, wo
durch neben der Veranschaulichung eine Übung der Studirenden
im Skizziren bezweckt wird.
Die Übungen bestehen in der graphischen Darstellung bau
licher Anlagen und Details der betreffenden Periode, mit Ver
arbeitung des auf den Excursionen gewonnenen baugeschicht
lichen Materials.
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Entwerfen I.
6 Stunden: Oberbaurath v. Tritachler.
Anfertigung kleinerer, zunächst für Anfänger berechneter
Entwürfe von Wohngebäuden, Landhäusern, landwirtschaft
lichen Gebäuden. Bahnhöfe und Stationen, Wirtshäuser, klei
nere Monumente. Schul- und Rathhäuser, Kautäuser. Für vor
gerücktere Studirende grössere Entwürfe ähnlicher Anlagen, je
nach einem für jeden Studirenden besonders berechneten Pro
gramm.
Entwerfen II.
12 Stunden: Oberbaurath v. Leins.
Grössere Aufgaben nach gegebenen Programmen.
Konstruktionen aus dem Gebiete der mittelalterlichen
Baukunst.
2 Stunden Vortrag und 4 Stunden Übungen: Professor Riess.
Entstehung, Entwicklung und Konstruktion der mittelalter
lichen Bauformen, mit besonderer Berücksichtigung der gothi-
schen: der Profile, der Fenster und Portale, der Strebepfeiler,
Fialen u. s. f. Die mittelalterlichen Gewölbsysteme; Grundriss-
Entwicklung und Aufbau der Kirchen.
Übungen im Entwerfen einzelner Details sowohl, als auch
vollständiger Bauten.
7. Zeichnen und Modelliren.
Freihandzeichnen.
Im Winter 16 Stunden, im Sommer 16 Stunden mit Exkursionen:
Professor Kurtz.
Figurenzeichnen nach Gyps, Landschaftszeichnen nach Vor
lagen und nach der Natur, in Umriss und schattirt, mit Kreide,
Blei, Feder, Tusch und mit Farben ausgeführt.