Full text: Programm des Königlich Württembergischen Polytechnikums zu Stuttgart für das Jahr 1881 auf 1882 (1881)

a) im Sommersemester (4 Stunden): die Grundprincipien 
der chemischen Verwandtschaftslehre; die Lehre von Molecülen 
und Atomen, von der Yalenz und von der Bindung der Atome 
im Molecül; die Begründung der chemischen Constitution der 
wichtigsten Verbindungen der anorganischen und organischen 
Chemie und die Methoden zur Erforschung derselben; die physi 
kalisch-chemischen Gesetzmässigkeiten und die gegenseitigen Be 
ziehungen der chemischen Atome zu einander. 
b) im Wintersemester (4Stunden): Theoretische organische 
Chemie, Specialbeschreibung der organischen Verbindungen, syste 
matischer Aufbau der Kohlenstoffverbindungen, mit Zugrundlegung; 
der Constitutionstheorie. 
c) im Sommersemester (2 Stunden): Ausgewählte Capitel. 
aus dem Gebiete der organischen Chemie. 
Chemie für Bautechniker. 
Im Winter 4, im Sommer 3 Stunden: Professor Dr. v. Marx. 
Repetition und Examinatorium 2 Stunden: Repetent Dr. Damm. 
Dieser Vortrag über allgemeine Chemie ist besonders für 
Studirende der Baufächer bestimmt. Im Vortrag werden daher 
die für Bautechniker wichtigen technischen Capitel ausführlicher 
behandelt. 
Analytische Chemie. 
2 Stunden: Professor Dr. v. Marx. 
Kenntnisse in der Chemie werden vorausgesetzt. 
Im Winter qualitative, im Sommer quantitative Analyse- 
Entwicklungsgeschichte der Chemie. 
Im Winter 1—2 Stunden, privatim: Professor Dr. Hell. 
Chemie der Nahrungs- und Genussmittel. 
2 Stunden, privatim: Repetent Dr. Gantter. 
Kenntnisse in der allgemeinen Chemie werden vorausgesetzt 
in dem Vortrag werden besprochen: Die Zusammensetzung 
und die Eigenschaften der wichtigsten Nahrungs- und Genuss 
mittel, deren Werthbestimmung, Verunreinigungen und Verfäl 
37 
schungen, Untersuchungsmethoden unter besonderer Berücksich 
tigung der neueren Literatur. 
Im Winter: Allgemeines über Ernährung und Nährwerth 
der Nahrungsmittel. Fleisch und Fleischextract. Mehl. Brod. 
■Cerealien und Leguminosen. Gemüse. Zucker. Honig. Gewürze. 
Im Sommer: Wasser, Milch, Butter, Fette und Öle, Wein, 
Bier, Branntwein, Essig, Kaffee, Thee, Chocolade. Als Anhang: 
Allgemeine Gebrauchsgegenstände. 
Den Zuhörern wird Gelegenheit zu Ausführung praktischer 
Untersuchungen auf diesem Gebiete geboten. 
Volumetrie. 
Im Sommer 2 Stunden, privatim: Repetent Dr. Gantter. 
Volumetrische Bestimmungen von flüssigen und gasförmigen 
Körpern (Titrirmethoden, Gasometrie). 
Chemische Synthese. 
Im Winter 3 Stunden, privatim: Assistent Dr. Schreiner. 
Eine systematische Behandlung aller bekannten synthetischen 
Methoden bildet zugleich eine Einführung in die neuere chemische 
Literatur. Kenntnisse in der organischen Chemie werden voraus 
gesetzt. 
Gasometrie. 
Im Winter 1 Stunde, privatim: Assistent Dr. Schreiner. 
Allgemeine gasometrische Methoden, speziell Gasanalyse. 
Repetitorium der organischen Chemie. 
Im Sommer 3 Stunden, privatim: Assistent Dr. Schreiner. 
Nach dem »Grundriss der organischen Chemie von Pinner« 
■eine kurzgefasste und möglichst übersichtliche Darstellung. Ex 
perimente. Einmal wöchentlich Examinatorium. 
Einleitung in die physikalische Chemie. 
2 Stunden, privatim: Assistent Dr. Urech. 
Definition physikalisch-chemischer Begriffe. Erklärung der 
Methoden und Apparate, mittelst welcher die bezüglichen nu 
merischen Werthe bestimmt werden. 
Zusammenstellung gesetzmässiger Ergebnisse.
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.