Full text: Programm der Königlich Württembergischen Technischen Hochschule in Stuttgart für das Studienjahr 1892 - 1893 (1892)

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analytische Geometrie einführen und den Kandidaten der Real 
lehrerprüfung von pädagogischem Standpunkt aus zeigen, wie 
dies geschieht. 
Analytisch-geometrische Übungen, 
mit einer Einleitung in die Elemente der Determinantentheorie. 
3 Stunden: Professor Dr. Reuschle mit Assistenz von Repetent Köstlin. 
Graphisches Rechnen und Praxis der Kuryendiskussion. 
Im Winter 1 Stunde: Professor Dr. Reuschie. 
Ansgewählte Kapitel aus der neueren analytischen Geo 
metrie der Ebene und des Raumes. 
Im Winter 2, im Sommer 3 Stunden in seminaristischer Weise: 
Professor Dr. Reuschie. 
Descriptive Geometrie, theoretischer Theil. 
4 Standen Yortrag: Professor Dr. Reuschie. 
Projectionsmethode mit fundamentalen Übungen (vrgl. die 
Anmerkung zur analytischen Geometrie). Die unendlich fernen 
und die Zenithelemente. Das Dualitätsprincip in der Ebene und 
im Raum und dessen Yerwerthung in der darstellenden Geometrie. 
— Die Fundamentalaufgaben der Lage und des Maasses über 
Punkt, Gerade und Ebene; die Deck-Elemente. 
Polygone, Dreikant und Polyeder (Schnitte derselben durch 
Ebenen und Gerade; schiefe Parallelprojectionen und Central- 
projectionen, sowie axonometrische Darstellung derselben; Poly 
ederdurchdringungen) in Verbindung damit Collineation, Affini 
tät, Ähnlichkeit, Symmetrie, Congruenz. 
Ebene Kurven und Strahlenflächen (Cylinder- und Kegel 
flächen); Raumkurven und abwickelbare Flächen. Drehungs 
flächen (dabei: stereographische Projektion); Regelflächen; Um 
hüllungsflächen; Flächen zweiter Ordnung. Die einzelnen de- 
scriptiv-geometrischen Aufgaben, insbesondere die dualistisch sich 
gegenüberstehenden Schnittprobleme und Tangentialprobleme 
(perspektivische, beziehungsweise Schattenprobleme) werden ein 
zeln bei jeder Flächengattung abgehandelt. 
Descriptive Geometrie, praktischer Theil. 
6 Stunden Übungen: Professor Dr. Reuschle mit Assistenz von Repetent 
Köstlin. 
Sechs Stunden Übungen sind zu belegen von den Abitu 
rienten humanistischer Gymnasien und von solchen von auswärts 
kommenden Studirenden, welche keine oder wenig Vorkenntnisse 
in diesem Fach besitzen; die übrigen Studirenden, insbesondere die 
Kandidaten für die Reallehrer- u. Professoratsprüfung, besprechen 
sich mit dem Lehrer über die Zahl der zu belegenden Stunden. 
Schattenkonstruktionen und Beleuchtungskunde. 
Im Winter 4 Stunden: Professor Göller. 
Bestimmung der Schattengrenzen und Linien gleicher Licht 
stärke auf gesetzmässig gebauten Körpern. Schattiren von Archi- 
tekturtheilen. 
Schattenkonstruktionen für Maschineningenieure 
siehe unter »Maschinen-Ingenieurfächer“. 
Theoretische Perspektive. 
Im Sommer 2 Stunden: Professor Göller. 
Parallelperspektive und Centralperspektive. Theorie der 
verschiedenen Konstruktionsmethoden centralperspektivischer Bil 
der und Lösen von Aufgaben nach jeder Methode. Perspek 
tivische Konstruktion der Schattengrenzen. 
Höhere Analysis I. 
4 Stunden Vortrag? Professor Dr. v. Baur. 
Übungen und Examinatorien 2 Stunden: Repetent Köstlin. 
Grundlage: Lehre von den Ableitungen. Im Verlauf des 
Vortrags wird die Methode des Unendlichkleinen begründet. 
Anwendung der Differentialrechnung auf unbestimmte Formen, 
Reihenentwicklung, Maximum und Minimum von Funktionen 
einer und mehrerer Veränderlichen mit und ohne Nebenbediner- 
ungen. Anwendung auf die Lehre von den ebenen Kurven, Be 
rührungsebenen und Normalen krummer Flächen. 
Integralrechnung mit Anwendung auf Quadratur, Kubatur, 
Komplanation mit einfachen und Doppelintegralen.
	        
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