Full text: Programm der Königlich Württembergischen Technischen Hochschule in Stuttgart für das Studienjahr 1892 - 1893 (1892)

24 
25 
Praktische Geometrie. 
Vortrag I. (für sämmtliche Abteilungen). 
Im Winter 3 Vortrags- und 6 Demonstrationsstunden: 
Professor Hammer. 
1. Horizontalmessungen. Instrumente zum Errichten 
und Fällen von Senkrechten. Instrumente zum Längenmessen. 
Aufnahme und Theilung von Figuren. Flächenberechnung aus 
Originalmassen und aus Plänen. Planimeter. Messtisch. Theodolit. 
Messen von Horizontalwinkeln. Axaussteckungen. Stationirung. 
Kleintriangulirung. Anschluss an eine Landesvermessung. 
2. Höhenmessungen. Messen von Höhenwinkeln. Ni- 
vellirinstrument. Aufnahme von Längen- und Querprofilen. 
Die Demonstrationen, von welchen an jeden Theilnehmer im 
Laufe des Wintersemesters etwa 15 kommen, bilden die Vor 
bereitung auf die Übungen im Sommer. 
Vortrag II, (zunächst für Bau-Ingenieure). 
Im Sommer 4 Stunden: Professor Hammer. 
Voraussetzung: Polygonometrie und sphärische Trigonometrie. 
1. Horizontalmessungen. Specielle Behandlung des 
Theodolits. Einfluss der Axenfehler auf die Horizontalwinkel. 
Stationirung, Triangulirung mit Ausgleichung der Anschluss- 
fehler. Die Aufgaben von Pothenot und Hansen. Axaussteck 
ungen, Kreisbögen, Übergangskurven. Bussole. Fadendistanz 
messer am Theodolit und Messtisch. 
2. Höhenmessungen. Messung der Höhenwinkel mit 
Höhenkreis und Mikrometerschraube. Einfluss der Axenfehler 
des Theodolits auf die Höhenwinkel. Trigonometrische Höhen 
bestimmung mit Berücksichtigung der Erdkrümmung und der 
Refraktion. Höhenmessung mit Quecksilberbarometern und Ane- 
roiden. Tachymetrische Höhenbestimmung. Umfassende Flächen 
nivellements. Konstruktion von Höhenkurvenkarten. 
3. Generelle Vorarbeiten zu Traeirungszwecken. 
Betrieb derselben. Flüchtige Aufnahmen auf Reisen. Elemente 
der Topographie. 
Übungen zur praktischen Geometrie. 
Im Sommer 16 Stunden: Professor Hammer mit Assistenz von 
Haussmann und 
I. (für sämmtliche Abtheilungen): je 1 Nachmittag für die 
Studirenden einer Abtheilung. 
Bedingung der Zulassung: Vorausgegangener Besuch 
des Vortrags I. nebst Demonstrationen. Mit Rücksicht auf die 
graphischen Arbeiten wird ferner vorausgesetzt, dass der Unter 
richt im Planzeichnen mit Erfolg besucht wurde. 
Gegenstand der Übungen sind die sämmtlichen im Vortrag I 
behandelten Messungen. 
In den Übungen I haben ausserdem die Studirenden der 
Abtheilung für Bau-Ingenieurwesen Gelegenheit, Wassermessungen 
auszuführen. 
II. (zunächst für Bau-Ingenieure): 1 Nachmittag. 
Bedingung der Zulassung: gleichzeitiger oder vorhergegangener 
Besuch des Vortrags II. 
In diesen Übungen werden die im Vortrag II. behandelten 
Messungen ausgeführt, so dass in ihnen das Material für die 
Zahlenbeispiele des Vortrags II. gewonnen wird. 
Den Abschluss der Übungen zur praktischen Geometrie bildet 
eine 14tägige geodätische Exkursion zu Anfang der Herbst 
ferien, bei welcher die Studirenden noch mehr, als dies in den 
Übungen I. und II. möglich ist, selbständig mit den verschie 
denen Messinstrumenten arbeiten. An dieser zunächst für Bau 
ingenieure bestimmten Exkursion können sich auch Studirende 
anderer Abtheilungen, welche nur die Übungen I. besucht haben, 
betheiligen; es werden ihnen Aufgaben zur Bearbeitung über 
geben werden, welche ihren Bedürfnissen angepasst sind. 
Mark sclieidekunst. 
Im Winter 1 Stunde Vortrag mit Übungen nach Bedarf: Prof. Hammer. 
Voraussetzung: Praktische Geometrie I mit Übungen. 
Dieser Vortrag über die Elemente der Grubenmessungen 
wird von zwei zu zwei Jahren gehalten.
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.