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5. Abteilung für Mathematik und Naturwissen
schaften.
Für Kandidaten des realistischen Lehramts mathematisch-
naturwissenschaftlicher Richtung.
Zufolge der Prüfungsordnung für Kandidaten des realistischen
Lehramts vom 12. Septbr. 1898 können von der für das Hochschul
studium vorgeschriebenen Zeit sechs Semester an der Technischen Hoch
schule zugebracht werden. Von der Aufstellung besonderer Studien-
plttne wurde abgesehen. Der Abteilungsvorstand und die einzelnen
Dozenten sind jederzeit bereit, den Studierenden Ratschläge bezüglich
der Wahl der Vorlesungen zu erteilen.
6. Abteilung für Allgemein bildende Fächer.
Für Kandidaten des realistischen Lehramts sprachlich-geschichtlicher
Richtung.
Da bei vielen allgemein bildenden Fächern die Gegenstände der
Vorträge und Übungen der Natur der Sache nach sich in einem mannig
faltigeren Rahmen bewegen, ohne sich in einer bestimmten Reihenfolge
regelmässig zu wiederholen, so ist von der Aufstellung eines eigentlichen
Studienplaus abgesehen und dieser durch nachfolgende Zusammenstel
lung der vorzugsweise in Betracht kommenden Vorträge und Übungen
ersetzt worden. Die Auswahl derselben, die je nach der Vorbildung
und den verfolgten Zwecken eine verschiedene sein wird, bleibt dem
eigenen Ermessen der Studierenden überlassen. Indessen sind der Vor
stand und die Mitglieder der Abteilung gerne bereit, die Studierenden
bei der Einrichtung ihrer besonderen Studienpläne zu beraten.
286 Englische Sprache und Literatur,
287. 238. 239 Französische Sprache und Literatur,
240 Italienische Sprache und Literatur,
241—243 Geschichte und Kulturgeschichte,
244—250 Deutsche Literatur, Redeübungen,
250 Ästhetik,
251 Kunstgeschichte,
252. 253 Kunstgeschichtliche Demonstrationen,
254 Geographie,
255—257 Philosophie (priv.).
E. Chronik für das Studienjahr 1910 11.
I. Personalveränderungen.
Die Amtszeit des derzeitigen Rektors, Professors Tho in an u, endigt am
30. September 1911. Zum Rektor auf das Studieujnhr 1011/12 wurde durch
Königliche Entschließung vom 17. Juli 1911 Professor Dr. Müller ernannt.
Nach SOty^jähriger erfolgreicher Lehrtätigkeit scheidet der ordentliche Pro
fessor Baudircktor v. Beinhardt aus dem Lehrkörper der Hochschule-, durch
Königliche Entschließung vom 10. Mai 1!)11 wurde er seinem Ansuchen ent
sprechend auf 30. September 1911 in den Ruhestand versetzt und ihm aus
diesem Anlaß das Kommcnturkrcuz TI. Klasse des Friedrichsordens verliehen. Möge
os dem allerseits hochgeschätzten Kollegen, der sich den dauernden Dank der
Hochschule erworben hat, vergönnt sein, den wohlverdienten Ruhestand noch
recht lange zu genießen!
Die dadurch auf den Beginn des Winterhalbjahrs 1911/12 in Erledigung
kommende ordentliche Professur für Bangeschichte, Bauformenlehre
und Bauzeichnen haben Seine Königliche Majestät am 5. Juli 1911 dom
Architekten und Privatdozenten an der Technischen Hochschule in München
Tr.-Ong. Ernst Fi ec hier fl beitragen. Die Lehraufgabe desselben nmfaßt
auch Bauzeichnen und Bauformenlchre für Bauingenieure Der bisherige besondere
Lehrauftrag für diese Fächer kommt ln Wegfall.
Auf die erledigte ordentliche Professur für Modellieren und für Fi
guren- nnd Aktzoichnen wurde durch Königliche Entschließung vom
2. November 1910 der Bildhauer Ul fort .7 aussen in München berufen.
Dieser trat sein Amt anfangs Januar 1911 an. Den Unterricht im Modellieren
(8 Std.) erteilte bis zu den Wcihiiaehtsferien der bisherige Inhaber des Lehrstuhls.
Professor Habich hier; Figuren- und Aktzeiehnen mußte inzwischen aus-
gesetzt. bleiben.
Professor Bonatz lehnte den ihm zugekommenen ehrenvollen Ruf an die
K. Akademie der bildenden Künste und die Technische Hochschule in Dresden ab.
Aus Anlaß dieser Ablehnung wurde er von dem 4ständigen Unterricht im Ent
werfen 1 entbunden und dieser in Form eines stets widerruflichen Lehrauf
trags vom Soinmerbalbjahr 1911 an dem Architekten Martin Elsäßer hier
Obertragen. Dieser übernimmt in gleicher Weise vom Winterhalbjahr 1911 12
au den bisher zur Lehraufgabc des Baudirektors v. Beinhardt gehörigen, seinem
Nachfolger aber nicht übertragenen Unterricht in mittelalterlicher Bau-
k n n s t. mit 1 Std. Vortrag und 3 Std. Übungen.
Den Professor Schmoll v. Eisenwerth haben Seine Königliche Maje
stät am 30. Dezember 1910 mit Wirkung vom 1. Januar 1911 an im Nebenamt zum
Konservator der Sammlungen und Knnstgcgenstäude Seiner Majestät ernannt.