Full text: Technische Hochschule Stuttgart. Programm für das Wintersemester 1947/48 (1947)

Studienplan für Physiker 
Das Studium der Physik wird mit der Erreichung des akademischen Grades eines Diplom- 
Physikers oder eines Dr. rer, nat. abgeschlossen. Es soll den Physiker befähigen, in den 
Laboratorien der Industrie, der Forschungsinsfitute oder der Hochschulen ätig zu sein. 
  
Eine genügend breite und gründliche Ausbildung im Experiment und in der Theorie, 
"ein Einblick in die Methoden und Probleme, dr Technik und ausreichende Kennfnisse 
In den Nachbanwissenschaffen, der Maihemafik und der Chemie, werden gefordert. 
Eine Spezialisierung auf Teile der Physik oder auf ein Grenzgebiel, wie sie später der 
Beruf meistens mit sich bringen wird, soll während des Studiums nicht angestrebt wer- 
den. Vielmehr muß der Physiker in jeder Stellung sich selbständig in neue Gebiete 
ten, Probleme formulieren, sie angreifen und lösen können, 
  
  
Jeder soll sich sein Studium nach seinen Interessen und Fähigkeiten einrichten. Damit 
selbständige Arbeit möglich ist, werden bindende Vorschrifien für die Ausbildung nicht 
‚gegeben. Pflicht ist allerdings die Ablegung einer Reihe von Prüfungen und die Te 
‚nahme an bestimmten praktischen Übungen. Wie sich aber der Student das dabei ver- 
langte Wissen und Können aneignet, bleibt ihm selbst überlassen. Daher sind die unten 
tolgenden Hinweise auf einzelne Vorlesungen und Übungen nur im Sinne von Emp- 
fehlungen zu verstehen. 
  
  
  
    
Praktische Tätigkeit in einer feinmechanischen Werkstätte von einem halben Jahr Dauer 
ist Bedingung für die. Zulassung zum Studium der Physik, (Bis auf weiteres wird der 
gegenwärtigen Zeitumstände halber auf diese Bedingung verzichtet und die praktische 
Tätigkeit nur empfohlen.) Dieses dauert im allgemeinen neun Semester und schlieht mit 
der Diplom-Prüfung ab. Durch das Diplom wird der akademische Grad eines Diplom- 
Physikers erteilt. Mit Beginn des 5. Semesters soll die Diplom-Vorprüfung erledigt sein. 
Beide Prüfungen seen sich aus einer Reihe von Teilprüfungen zusammen; solche für 
die Diplom-Vorprüfung können schon nach dem 3. Semester abgelegt werden; für die 
Diplom-Prüfung wird überdies die Anfertigung einer Diplom-Arbeit verlangt, deren 
Beginn von der Abteilung genehmigt werden muß. 
  
  
  
     
Das Diplom oder die erste Dienstprüfung für das Höhere Lehramt ist die Vorbedingung 
für die Promotion zum Dr. rer, nat. Die Promotionsarbeit kann sich an die Diplom-Arbeit 
anschließen und erfordert einige weitere Semester. Einzelheiten enthält die Promotions- 
ordnung. 
      
Diplom-Vorprüfung 
Teilprüfungen: 
1. Experimentalphysik 5 
2. Mathematik (zählt 2fach) 
3. Technische Mechanik 
4. Feinmechanik des Instrumentenbaus 
5. Anorganische und Physikalische Chemie 
1. Elektrische Mehtechnik. 
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Dazu gehören die Vorlesunge: 
  
Experimentalphysik | und I! mit Übungen 1.—2. Semester 
Seminar in Physik für 1. und 2, Semester 1:—2, Semester 
Seminar in Physik für 3. und 4. Semester 3.—4, Semester 
Höhere Mathematik | bis IV mit Übungen 
Technische Mechanik | bis IV mit Übungen 
Feinmechanik des Instrumentenbaus | und Il 
1. Semester 
‘. Semester 
;. Semester 
  
Anorganische Chemie | und II Semester 
Physikalische Chemie | und II .—2. Semester 
Einführung in die Elektrotechnik | und II 2.—3. Semester 
Weiter werden empfohlen: 
Technische Wärmelehre mit Übungen 4. Semester 
Physikalische: Grundlagen technischer Entwicklungen | 3. Semester 
Graphisches und Numerisches Rechnen 2. Semester 
und sonstige Vorlesungen über mathematische, chemische oder 
technische Gebiete, 
Vorgeschriebene Übungen sind: 
1. Physikalisches Praktikum, dreisemestrig 1.—3, Semester‘ 
2. Anorganisch-Chemisches Praktikum fürPhysiker,einsemestrig 1. Semester 
3. Physikalisch-Chemisches Praktikum für Physiker, einsemestrig 3. Semester 
4. Konstruktionsübungen zur Feinmechanik des Instrumenten- 
baus, zweisemestrig 2.—3, Semester 
5. Übungen in elektrischer Meßlechnik, zweisemestrig 3.—4, Semester 
Diplom-Hauptprüfung 
Verlangt werden: 
1. Die Diplom-Arbeit, deren Thema aus dem Gesamtgebiet der reinen und 
‚gewandten Physik oder einem Grenzgebiet eninommen sein kann (zählt 
Zach) 
  
und Teilprüfungen in 
2. Experimentalphysik 
3. Theoretischer Physik 
4. u. 5. zwei Wahlfächern, von denen eines mit dem Thema der Diplom-Arbeit zu- 
sammenhängen kann und eines auf dem Cebiet der angewandten Physik 
liegen sollte. 
Teilprüfungen in weiteren Wahlfächern können in das Diplom-Zeugnis auf- 
‚genommen werden. 
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