Abteilung VII.
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gebundenem System, vier Doppeljoche mit genau
durchgeführtem Gewölbequadrat,Ourtbögen trennen
die Felder im Mittel- und in den Seitenschiffen.
Querschiff, Vierung und Chorquadrat sind mit
Hängekuppeln überdeckt; man sieht, wie stark die
Motive des Zentralbaus am Rhein wirksam sind,
vgl. Fig. 1. ln den Winkeln zwischen Querschiff
und Ostchor, und über der Vierung Türme. Die
Hauptpfeiler sind kreuzförmig mit vorgelegten Halb
säulen, die Zwischenstützen sind Säulen.
Fig. 4. Zisterzienserkirche in Eberbach.
Die Zisterzienserkirchen besitzen infolge beson
derer Bauvorschriften ausgeprägte Eigenart. Der
Orden, 1098 aus dem von Cluny hervorgegangen,
durch den h. Bernhard berühmt geworden, grün
dete zu Beginn des 12. Jahrhunderts überall neue
Klöster, für deren Bau er feste und durch rituelle
Vorschriften bedingte Grundsätze einhielt. Mit
der wachsenden Bedeutung und Zunahme ver
loren sie wohl allmählich an Schärfe, hielten
aber fest an einer dem Wesen des Ordens ent
sprechenden Einfachheit und Schlichtheit des
Baues. Jede reiche Ausstattung war verboten, pla
stische und gemalte; Türme ebenfalls, nur ein
Dachreiter war erlaubt. Durch den Kultus wurden
kleine Kapellen neben und hinter dem Altarraum
gefordert, was gegenüber den durch die Clunia-
zenser-»Gewohnheiten« verlangten Seitenkapellen zu
einsamem Gebet und ungesehener Kasteiung noch
eine Steigerung bedeutet. Nicht selten häuften
sich diese Gelasse so, daß trotz absichtlicher Spar
samkeit reiche Raumgebilde entstanden, die den
Winkel zwischen Chor und Querschiff voll aus
füllten. Bei der üblichen geradlinigen Chorabschluß
wand ergaben sich große rechtwinklig umschlos
sene Ostpartieen, wie in Walkenried und Salem.
Hier tritt der Chor noch über die östlich am Quer
schiff angereihten Kapellen heraus. Für den Kult
wird, wie bei den Cluniazensern, ein tiefer Chor
und die Vierung benötigt, die auch meist sehr
geräumig angelegt ist. Das Langhaus gehört aber
den Laien, die Kirche ist nicht in erster Linie nur
Mönchskirche wie dort, sondern auch Laienkirche.
Das Langhaus ist eine Gewölbebasilika in streng
gebundenem System, im Mittelschiff ö 1 /* Quadrate»
in den Seitenschiffen 11. Die Pfeiler sind alle
gleich, da die Gurtträger der Hauptgewölbe nicht
bis zum Boden durchgeführt, sondern von Kon
solen aufgenommen werden.
Tafel 14—24. Rippenlose (grätige) Kreuz
gewölbe.
Tafel 14. Verschiedene Formen von »römi
schen« Kreuzgewölben, d. h. von Durch
dringungen zweier Tonnen. Fig. 7 zeigt die Ge
fährlichkeit des horizontalen Scheitels.
Tafel 15. Bei quadratischen Kreuzgewölben mit
oder ohne Stich kann die Schalung in einer Rich
tung durchgelegt werden. Die beiden anderen
Kappenschalen stoßen daran an. Fig. 1 u. 2 zeigen
jedoch mehr theoretische als praktische übliche
Lösungen.
Tafel 16. Hier sind zwei Lösungen möglich,
je nachdem die breite oder die schmale Kappe als
steigender Zylinder angenommen wird. Die Schild
bögen sind Ellipsen, die Gratlinien ergeben sehr
gedrückte Spitzbögen.
Tafel 17. Bei den Kreuzgewölben mit geradem
Stich auf quadratischem Grundriß sind die Kappen
gleich, also auch die elliptischen Schildbögen, bei
rechteckigem Grundriß werden die Kappen und
Schildbögen ungleich.
Tafel 18. Durch die Stelzung der schmalen
Kappen wird die Schildbogenlinie hoch hinauf
gedrückt und für das Auge eine der Halbkreis
form der Gurten ähnliche Form erreicht. Schild
bogen und Gewölbeansatz werden von der recht
eckigen Pfeilervorlage, die Gurtbögen von der Vor
gesetzten Halbsäule aufgenommen.
Tafel 19. Hier ist jede Reminiszenz an die
Tonne aufgegeben, die Gräte sind völlig durch
geführt.
Tafel 20. Das Wichtigste für die Standfestig
keit des Kreuzgewölbes ist stets die Form der
Gratlinie. Gedrückter Spitzbogen oder Halbkreis
sind gut, Segmentbogen, wie Fig. 1 zeigt, schlecht.
Tafel 21. Bei Spitzbogenkappen ist das Auf
stellen verschieden weiter Schildbögen von gleicher
Höhe auf gleicher Basis möglich. Darin liegt ein
überragender Vorteil. Aber auch statisch ist die
Spitzbogenform weit günstiger als der Halbkreis
bogen.
Tafel 2223. Die Gewölbe wurden in der roma
nischen Zeit stets auf Schalung gemauert, die Rich
tung der Lagerfugen wurde parallel den Kappen
achsen gewählt. Dabei stoßen am Grat die Schichten
ohne Verband, oder mit einschichtigem Verband
zusammen. Besser ist die Verbindung, wenn die
Lagerfugen am Grat genau Zusammentreffen, was
nur mit gleichen Wölbsteinen erreicht werden kann;
dann kann ein guter ein- oder zweischichtiger
Verband gemacht werden. Der Kappenfuß wird
bis zu einer Höhe, die durch eine 30°-Linie vom
Krümmungsmittelpunkt bestimmt wird, in wag
rechten Schichten gemauert.