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3) von Waiblingen und
4) von Bietigheim nach Hessenthal—Krailsheim zur Kürzung der Verbindung von der
badischen Westgrenze und dem Nordosten Deutschlands bis zur bayrischen Landes
grenze bei Ellrichshausen, gegen Ansbach und Nürnberg (welche ihre Beschreibung
mit Hall—Krailsheim schon gefunden hat);
5) Heilbronn—Eppingen, zur Verbindung von Karlsruhe mit Heilbronn—Jagstfeld und
Heilbronn—Osterburken;
6) Freudenstadt—Schiltach, zur Fortsetzung der Gäubahn ins obere Rheinthal und ins
Eisass;
7) Ludwigsburg—Beihingen zur Verbindung von 3 und 4.
8) Kisslegg—Wangen.
Die Bearbeitung der generellen Projekte war übertragen bezüglich der Bahnen:
Nr. 1, 2, 4, 6, 7 dem Oberbaurat Morlok,
Nr. 3 und 5 dem Oberbaurat v. Abel,
Nr. 8 dem Oberbaurat v. Schlierholz.
Nach Fertigstellung dieser Bahnprojekte wurden dieselben mit Gesetzen vom 22. März
1873 (unter Minister v. Wächter) und vom 11. Januar 1876 und vom 25. August 1879 (unter
Minister v. Mittnacht) zur Ausführung geleitet.
Von den früher und von vorstehend verabschiedeten Bahnen kommen nun nach der Folge
des Baubeginnes in Betracht:
~V_ Bauperiode.
Zweites Kapitel.
Allgäubahnen: Herbertingen—Leutkirch —Isny mit Altshausen—Pfullendorf und Kisslegg—Wangen.
Technischer Referent: v. Schlierholz; Administrativreferenten: v. Grundier, Rank,
Kaltenmark; Bauzeit: 1874—1880.
Die Station Herbertingen der Sigmaringer Linie wurde als Abstossstation für die Allgäu
bahnen bestimmt, von ihr ab waren dieselben erst in südöstlicher Richtung gegen Aulendorf und
Kisslegg, dann nordöstlich nach Leutkirch und südlich nach Isny abzulenken.
Vor ihrer Kreuzung mit dem Bahnhof Aulendorf hatten sich von ihr: auf Station Altshausen
eine Linie nach Pfullendorf, nach jener Kreuzung in südlicher Richtung Kisslegg—Wangen und
in südöstlicher Richtung Leutkirch—Isny abzusondern.
Die Hauptbahn war bis Saulgau in der Niederung des Schwarzachthaies, dann über die
Bomseer Hochebene über das Wellenterrain und die Gletschergebilde des Allgäus an den schon
benannten Städten und Ortschaften Waldsee, Wolfegg, Kisslegg vorüber nach Wangen, nach Leut
kirch und nach Isny zu leiten, wobei sie immerwährenden Wechsel von Erhebungen und Senkungen
zu überwinden hatte.
Diese und die von der Beschaffenheit der dortigen Erdrinde sonst entgegengestellten
Schwierigkeiten waren zu überwinden und es sind von denselben hervorzuheben eine Versenkung
im Walde Tann bei Aulendorf, wo 10000 Schachtruten ins Bodenlose versanken, und die Aus
hebung bei Weipperthofen auf 6,5 Meter Tiefe, um einen standfähigen Untergrund für den Damm
zu gewinnen.