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3) Bahnhof Marbach.
Derselbe ist 589,0 Meter lang, bei 65,0 Meter grösster Breite. Erstellt sind daselbst:
ein Verwaltungsgebäude:
Mittelbau 12,0 Meter lang, 10,0 Meter breit,
zwei Pavillons .... ä 6,0 „ „ 12,0 ,, „
ein Güterschuppen. . . . 25,0 „ „ 10,0 „ „
4) Neckarviadukt bei Marbach, zweispurig, 2 Ort- und 4 Mittelpfeiler, $ Oeffnungen,
Fachwerksträger von 7,0 Meter Flöhe und je 67,0 Meter Stützweite und 64,2 Meter
Lichtweite, Träger 1,5 resp. 2,2 Meter Abstand von Mitte zu Mitte. Fahrbahn oben.
5) Station Bei hingen (Abzweigung nach Ludwigsburg).
Mit 676,0 Meter Länge, 56,0 Meter grösster Breite. Daselbst erbaut:
ein Verwaltungsgebäude. . . . 19,0 Meter lang, 11,0 Meter breit,
ein Güterschuppen 25,0 „ „ 12,0 „ „
6) Bahnhof Bietigheim (siehe Westbahn).
c) Strecke Ludwigsburg — Bietigheim, 5,132 Kilometer lang. An grösseren Bau
werken sind auf dieser Strecke erstellt:
1) Bahnhof Ludwigsburg (siehe Westbahn).
2) Schräge Ueberbrückung der Hauptstrasse, normal 16 Meter, 17,33 Meter
im Licht weit, 18,8 Meter Stützweite, Parabelträger 2,7 Meter in der Mitte hoch,
4,5 Meter Entfernung von Mitte zu Mitte. Fahrbahn zwischen den Trägern.
3) Station Beihingen (siehe oben Ziffer 5).
"V- Bauperiode.
Sechstes Kapitel.
Gäubahn: Stuttgart—Freudenstadt.
Wie vorstehend erwähnt, war von verschiedenen Seiten im Jahre 1865 der Bahn Zuffen
hausen—Calw diejenige von Stuttgart nach Böblingen gegenübergestellt. Der Minister v. Varn-
büler hatte über letztere selbst mehrere Projekte durch den Oberbaurat v. Gaab, den Bauinspektor
Hocheisen und Baurat Abel bearbeiten lassen, um möglichst sachgemässe und unbefangene Beur
teilung der beiden Konkurrenzlinien zu ermöglichen. Nachdem die damalige Streitfrage Stuttgart—
Böblingen oder Stuttgart—Leonberg—Calw zu Gunsten letzterer Bahn gelöst war, blieb dieselbe
bis zu Anfang der siebziger Jahre zurückgestellt, w t o deren Bearbeitung zugleich mit derjenigen der
Murrthalbahn dem Baurat Morlok übertragen wurde.
Die vorgenannten Techniker hatten 1865 unter Absehen von Verlegung des Bahnhofs
Stuttgart an den Feuersee, wozu von Professor Mährlen u. A. mehrfache Vorschläge eingekommen
waren, ihren Projekten die Richtung angewiesen: vom Bahnhof an der Schlossstrasse durch den
Kriegsberg und den Hasenbergtunnel nach Vaihingen, Böblingen etc. Als die Bearbeitung desselben
Projekts vorgenommen wurde, führte dieselbe zu Einstellung eines Bahnhofs Hasenberg, an dem
südlichen Gehänge dieses Berges, welcher einen Theil der Gäubahn und eine Abzweigungsstation