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plane in der Mandschurei einzutreten und sich die Früchte der An
strengungen und Opfer, die es bisher für die Entwicklung dieses
Erdraumes geleistet hat, nicht entgehen zu lassen.
Welch außerordentliche Werte, ganz besonders durch Japans
Initiative, die Mandschurei bereits heute darstellt, mag erhellt wer
den durch einige Ziffern, die der ausgezeichnete Kenner dieser Ver
hältnisse, Dr. Mohr, unlängst veröffentlicht hat 1 :
„Japanische Sachverständige haben die Kohlen Vorräte der
Mandschurei mit 1,7 Milliarden Tonnen berechnet. Hiervon liegen
in der Nordmandschurei etwa 500000000 und in der Südmandschurei
rund 1200 000 000 Tonnen, und von diesen wieder in den von Ja
pan ausgebeuteten Feldern von Fushun etwa 950 000 000 Tonnen.
Die jährliche Förderung in den japanischen Fushun- und Yentai-
minen beträgt 7 000 000, in der chinesisch-japanischen Mine von
Penhsihu 400 000 Tonnen. Die Eisenerzvorkommen, die in den bes
seren Qualitäten 68—70 %, in den geringeren 34—40 % Eisen ent
halten, sollen 400 000 000 Tonnen umfassen. Sie liegen sämtlich in
der Südmandschurei. Produziert werden in den japanischen Eisen
werken Penshihu und Anshan jährlich 250 000 Tonnen Stabeisen,
doch soll die Produktion auf 400 000 Tonnen gesteigert werden. In
der Südmandschurei liegen auch die riesigen Ölschieferfelder, die
fünf Milliarden Tonnen Schiefer enthalten, die bei einem Ölgebalt
von 6—7 % etwa 300 000 000 bis 350 000 000 Tonnen öl liefern könn
ten. Von den 61 Millionen Hektar Bodenfläche waren 1929 erst
8 Millionen oder 13 % unter den Pflug genommen. Gleichwohl be
trug die landwirtschaftliche Produktion 1929 bereits 5 766 000 Ton
nen Soja- und andere Bohnen, 5 156 000 Tonnen Kaoliang, 3 692 000
Tonnen Hirse, 1 776 000 Tonnen Mais, 1434 000 Tonnen Weizen,
322 000 Tonnen Reis und 2 009 000 Tonnen sonstige Getreidearten,
insgesamt 20159 000 Tonnen. Die Sojabohnenproduktion macht
63 % der gesamten Weltproduktion aus. Die mit Wald bestandenen
Flächen werden auf 22 Millionen Hektar, ihr Holzbestand auf 149
Milliarden Kubikfuß Holz geschätzt. Der Außenhandel ist von
52 Millionen Taels 1907 auf 755 255 360 Taels im Jahre 1929 ge
stiegen, das sind etwa 20 % des gesamtchinesischen Außenhandels
gegenüber 5 % im Jahre 1907. Von dem Außenhandel entfielen auf
Japan 307,6 Millionen, auf China 1926 Millionen Taels. Seit 1896
sind etwa 5900 km Eisenbahnen gebaut worden, gegenüber etwa
1 Fr. F. W. Mohr: Die Grundlagen des Mandsdhureikonfliktes. (Ztschr.: Europäische Gespräche,
Hamburg 1931, S. 54 ff.)