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mit der Jahreszahl 1626. Oben in ſchildförmig elliptiſchem Aufsatz,
der von drei geſchloſſenen Urnen flankiert und gekrönt ist, in vertieftem
Felde der Bibelſpruch 1. Kor. 15, 44 als Hinweis auf die Auferstehung.
Nimmt man an, dieſes Portal sei in der Mitte der Südoſtseite
des Friedhofs angebracht worden, so wäre der Streif links vom Haupt-
eingang erſt später hinzugekommen. Doch scheint nach dem sorgfältigen
Stadtplan von Riediger ®?) 1743 die Breite ſchon die jeßzige gewesen zu
sein. Ursprünglich bildete der Begräbnisplat annähernd ein Quadrat;
1749-53 wurde er erweitert und die hintere Abſchlukmauer bis zum
ſpäteren iſraelitiſchhen Friedhof hinausverlegt. Dieſes Oblongum hat
man 1811—13 nochmals in die Länge gezogen bis über den auf das
jetzige Rundell zulaufenden Querweg. Gleichzeitig muß eine andere Um-
wandlung erfolgt sein. Der Boden war bis dahin abſchüſsig, am tiefsten
lag wohl die Oſstecke mit der Totenkammer, jetzt Geschirrhaus. Zur An-
paſſung an das Niveau des neuen ,Militärwegs“ füllte man nun auf
und schloß das alte Portal. Endlich wurde der Friedhof 1840 ff. nach
Niederlegung eines Teils der Mauer im Norden durch Ansätze, die
ihm seine unregelmäßige Gestalt gaben, auf beinahe drei Hektar aus-
gedehnt. Der anstoßende Begräbnisplat; der Jſraeliten iſt 1824 angelegt,
ſpäter durch Hinausrücken der Südgrenze unbedeutend verbreitert worden.
In den Stadtplänen bis auf König Friedrichs Zeit erſcheint der
Hoppenlaufriedhof wohl nicht nur infolge oberflächlicher Darstellung weglos.
Der Hauptweg iſt vermutlich erst zu der Zeit, als das neue Königtum
auch sonst im alten Stuttgart Umwälzungen brachte, durch Ausſcheiden
von Gräberreihen entſtanden: die Denksteine rechts entlang kehren ihm
ihre Rückseite zu, und dies erklärt sich ungezwungen daraus, daß die älteren
davon bereits vor seiner Anlage geostet waren.
Namentlich dieſer vordere alte Friedhofteil nimmt sich durch die
Spärlichkeit und Enge der Wege, unregelmäßige Schichtung und ſtellen-
weiſe Verwahrloſung und Überwucherung der Grabstätten, entstellte Steine,
meister und Bildhauer bis 1750, Württ. Vierteljahrshefte 1882, findet sich von dem
Portal und dem Steinmetzzeichen noch nichts. Erst nach dem Erscheinen der ersten
Ausgabe der vorliegenden Studie hat Klemm im Anhang zum Kunſstinventar des
Schwarzwaldkreiſes (1897) Seite 517, Fig. 38 das obige Steinmetzeichen als „vermutliches
Meiſsterzeichen Kaſpar Kreßmaiers“ nachgetragen. Ich darf alſo die Priorität als Entdecker
beanspruchen. ~ Auf unserem nach einem Ölgemälde von Robert Heck vervielfältigten
Titelbild iſt das alte Portal wiedergegeben.
6) Verkleinerte Nachbildung — auf meinen Antrag erstmals unmittelbar nach
dem mit der Feder gezeichneten Original – in dem Werk: Herzog Karl Eugen von
Württemberg Band I 1907. (Nach einer Umzeichnung schon bei Lotter und Bach, Bilder
aus Alt-Stuttgart 1896).
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