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den Obersten Jakob Friedrich Rösch, f 1841, hat noch mancher unserer
Väter durch unsere Straßen wandeln sehen; dieser Veteran, dessen
Äußeres ein lithographiertes Bildnis auf die Nachwelt bringt, ruht übrigens
auf dem Fangelsbachfriedhof. Der ehrwürdige Prälat G. F. Grieſsinger
starb hier 94jährig 1828. ~ Auf dem Hoppenlaufriedhof ist noch zu
finden der Oberhofratspräsident Chr. Fr. Freiherr v. Behr aus Pommern
(1739-1831); „er diente 75 Jahre dem Regentenhauſe“. Ferner der
Maler Eberhard Wächter, 176218352, wohl unſtreitig der namhafteſte
Württemberger, der das 90. Lebensjahr überschritten hat. Endlich der
Kanzleirat Chriſtian Gottfried Ho ff mann, 1778~1871, der als rüſtiger
Zweiundneunziger noch das Deutsche Reich erleben durfte.
Vom höchſten Alter zur blühenden Jugend hinüber führt uns das
Andenken der Kriegsgefallenen vom Jahr siebzig; wohl haben sie auf
dem Fangelsbachfriedhof ein hochragendes Ehrenmal, aber nicht wenige
von ihnen, ursprünglich 14, jett noch 12, sind hier bestattet, darunter
Träger der Namen v. Berlichingen, v. Gültlingen, v. Lütz ow
und das beneidenswerte, raſch im Tod vereinte Brüderpaar Erich und
Arel Grafen v. Taube.
Adel und Militär sind auf diesem Friedhof stark vertreten. Den
Reigen eröffnet als Höchſtgeborener der Generalmajor Prinz Hoh enl o he-
Langenburg, f 1844. Unter der Menge der gräflichen und freiherrlichen
Häuſer ſind zunächſt die alten meist reichsritterſchaftlichen Geschlechter
hervorzuheben, die in den Grenzen des jeßzigen Königreichs seit Jahr-
hunderten ansässig oder begütert, wenn auch damals noch nicht in württem-
bergiſchen Diensten waren. Am häufigsten begegnen uns da die Namen
v. Gültlingen und v. Gemmingen; ferner v. Berlichingen,
v. Freyberg, v. Gaisberg, v. Kechler, v. Liebenſtein,
v. Münchingen, v.Reiſch ach, v. Stain zum Rechtenstein, v. Sternen-
fels, v. Thumb, v. Welden u. a. Die v. Ellrichsh auſ en und
v. Massenbach sind nach Familiengütern übergeführt. Früh aus
St. Gallen eingewandert sind die ursprünglich bürgerlichen Var nbüler.
Im ſsiebenzehnten und hauptsächlich im achtzehnten Jahrhundert
erscheinen bekanntlich zahlreiche fremde, meiſt norddeutſche Adelige bei
uns im Hofdienſt und Offizierkorps, endlich in der Karlsschule. Von
solchen Familien, die freilich zum Teil wieder weggezogen oder erloſchen
Stuttgart 1879. ~ W. Heyd, Bibliographie der Württembergischen Geschichte, Bd. Il,
1896. – Geborene Stuttgarter in der Festschrift zur Einweihung des Neuen Rat
hauses, Stuttgart 1905, S. T988 mit Bildnissen auf 6 Tafeln. ~ Vgl. auch J. Hart
mann, Schillers Jugendfreunde, Stuttgart 1904 und C. Lotter, Geschichte der Muſeums
gesellschaft in Stuttgart, St. 1907.