Full text: Die östlichen schwäbischen Landesteile (1)

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sach auch beschedigung ihrer widerparthey von end- oder bey- 
urthailen muetwillig und unnottürftigelich an den oberrichter 
appelliern und wägern, sollich muetwillig unnottürftig und ver- 
meint appellation zu verhieten, so setz, orden und will ich, daß 
hinfüro ein jede parthey, die sollich muetwillig und unnottürftig 
appellation und wägerung von end- oder beyurthaylen wie oblauth 
fürnimbt, schuldig und pflichtig sein soll, deß tags seiner fürge- 
nommen appellation 1 fl. in münz hinder vogt und richter zu er- 
legen’) und seine appellation inner 30 tagen von dem tag gethaner 
seiner appellation an mich als die obergerichtsherrn zue bringen 10 
und alßdann auch ein fl. in münz deßselben tags hinder mich zu 
erlegen mit beger, der rechtfertigung sollicher seiner appelation 
fürderlich tag zue setzen und denselben tag den partheyen zu 
verkünden, dan ob die appellirend parthey solches wie oblauth in 
bestimbter zeit nit thäte, so sollen vogt und richter uff anruffen 15 
und beger der parthey, für die end- oder beyurthell gangen were, 
in recht wie sich gebürth fürfahren und procediren unangefochten 
und unverhindert der vermainten fürgenommenen appellation, wan 
sich aber in rechtfertigung der appellation mit recht finde ?), daß 
von der appellierenden parthey wol geappelliert und von amtmann 20 
D 
Welche aber mit iren dergleichen guetern uff die gemeine weeg oder 
gemeinden stossen, sollen denselben den negsten gestracks zue und sonsten 
niemand über seine acker und wißen fahren und je einer deß andern verschonen 
woran es sein kann bey straf 3 @ 5 ß. 
Begebe sich aber, das an denen orten, da also gebauen worden, einer 
ein daran stoßende merten liegen ließ, ab welcher er auch entweders uff ein 
gemeinen weeg oder die gemeind kommen konnte, soll einer dem andern nicht 
verwehren, sondern dergestalt doch zu keiner gerechtsambe zulassen. auf das 
jederman das seinig ohne nott nicht verderbt werde. 
Und wir Johann Wilhelm freyherr von und uff Hohenrechberg, Wilhelm 
und Conradt von Werdnau gebrüedern als gemeine obrigkeiten über den markt- 
flecken Duntzdorf, wollen dise obbegriffnen puncten hiemit in eraft angezogner 
habender gemeiner Ooberkeit ratificirt und bestettigt und dabei unseren bestelten 
vögten und amtleuten ernstlich ufferlegt und befohlen haben, mit sonderm vleiß 
darob zu halten und die übertretter uns jedesmal nambhaft machen und dise 
vermehrte artikel unseren gemeinen und vor dißem puhlieirten polizeiordnungen 
einzuverleiben und anzuhenken. Damit wirdt unser ernstlicher will und meinung 
vollzogen. Zur urkund haben wir unsere freiherrliche und adenliche petschaften 
ends diser schrift fürgetruckt und unß mit aigne namen unterschriben, Geben 
und, beschehen uff den funfundzweintzigisten monatstag Februari nach Christi 
unsers lieben herrn und seeligmachers geburth 1609. 
*) CO zue legen, 
3 CD erfunde.
	        

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