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Vom steytzen der güeter so in unbaw kommen.
4. Es ist liierinn gebreuchlich, so ainer steytzens begert,
daß man ime nach notturft und mangel deß guets steytze, nem-
lich stock, pfeel, mist, erden, und so ainer oder mehr dem nicht
5 nachkommend, wie im gesprochen würde, so steet die straf zue
einem gericht.
Vom pfandschätzen.
5. So ainer nit zahlen könnde als er versprochen hette und
würde vorm umtmann verclagt, so erlaubt man ime den bittel, dem-
10 selben muß er pfand verheißen nach des flecken brauch auf acht
tag; nach acht tagen kombt der dem man schuldig ist und fordert
die pfand, darnach kombt er in acht tagen wider, so schetzt man
im die pfand, darauf er wol zukommen kann und so man den
Schuldnern die pfand also schetzt, hat er die losung noch acht tag
15 darzue; weyters schetzt man im erstlich die fahrende haab, und
so nit sovil im hauß were, so muß ers mit der trew behalten, daß
nichts mehr vorhanden sey, nach demselben geth mau auf das
feld und schetzt bis der gleubiger häbig ist.
4. Dorfsrecht zue Gronbach.
20 Gedruckt bei Fischer a. a. 0. S. 263.
In erbfällen.
1. So mann und weyb sich zu einander verheirathen, die
vormals auch in der ehe gewest werend und kinder in vorgehender
ehe gehabt herzuebracht hetten, so haben die kind der vorgehen-
25 den ehe nit macht, die eitern zur theilung zu nöthen, sonder
mögen die eitern ligends und fahrends innhaben, nutzen und nießen
ir lebenlang, doch daß alle ligende güeter, die allso zur zeit der
gebrochen hand vorhanden gewest sind, denselben kinden ver
fangen seyen, die die bliben person in der andern ehe nit macht
30 hat weder zu versetzen, zu verkaufen, noch zu verenderu in kamen
weg ohne wissen und vergünden derselben kind oder so die kiud
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