Full text: Das Remstal, das Land am mittleren Neckar und die Schwäbische Alb (2)

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Vorrede deß junckherrn an seiner vest underthonen über diß 
vogtbuech. 
Lieben und getreuen underthonen! was es für ain nützlich 
hochnottwendig, auch christlich werck sei, in disem zeitlichen 
5 wesen oder politische regierunge guete hailsame gebot und ver 
bot haben, denen nach ein jeder wissen möge, was er thun, was 
er auch unsträflich lassen solle, das bedarf nit beweisens oder 
weiteren ausfierens, dieweil solchs an im selbs gewiß war und 
bei allen rechtsinnigen, vernünftigen menschen ganz unleugbar, 
10 zudem es auch die tegliche erfarung genugsam bezeugt; nun ists 
gleichwol nit one, daß ich euch sollicher erst berierter bott und 
verbott, die man sonst deß vogtbuechs artickel nennet, biß daher 
uß etlichen erheblichen Ursachen fürnemblich aber von wegen der 
Vielfältigkeit meiner anderer obligenden gescheft nit hab, wie 
15 doch breuchlich und sonst wol herkomen ist, öffentlich verkünden 
und verlesen lassen, so ich dann gleichwol auch anhero guuegsam 
gespürt und im werck selbs augenscheinlich befunden, daß bei 
euch und schier am maisten bei den verordneten und fürgesetzten 
der flecken viel Unwissenheit auch grosse vergeßlichait der ob- 
20 gedachten vogtbuechsarticulen je lenger je mehr eingerissen, auch 
ferner einreissen wollen, also ich dann zudeme von etlichen under 
euch selbs vor diser zeit auch verstanden, daß sie underthenig 
begerten, ich wolte mehrgedachte artickel von neuem wider ain 
mal günstiglichen fürhalten und verlesen lassen, damit alsojeder- 
25 man derselben der gebür erinnert und sich niemands hinfürder 
ainicher unwissenhait dißfalls mehr zu besehenen haben mecht, 
dem allem nach, so ich nun diser tagen ain wienig von vorge- 
dachten meinen gescheften miiessiger worden und auch sonst Sant 
Jergentag umb wölche zeit dann von altersher dise artickel pflegen 
30 gelesen zu werden au der hand, hab ich günstiglich nit umbgehen 
wollen alle und jede artickel, wie auch die etwa vormals durch 
den edlen und vesten Georg Ludwigen von Freyberg, mainen 
fraindlichen, geliebten junckher vatter seligen, auch also merthails 
verkündt und öffentlich verlesen worden sein, für mich zu nemen, 
35 dieselbig auf ein neus nach jetziger Sachen gestalt und erhaischen- 
der notturft zu mindern und mehren, nachmalen euch hiemit ver 
lesen und fürhalten zu lassen, derwegen seind nun hierauf alle, 
reich, arm, jung und alt, ernstlich ermant, daß ir stille seien, 
vleissig uflasen, auch volgende artickel woll mercken und zu be
	        

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