Mittheilungen zu meiner Theorie des farbigen Lichtes. -143
ursprüngliche Farbe des Fixsternenlichtes mit meiner Theorie,
die nur die Farbenänderungen der Gestirne zu erklären sucht,
in keinem unmittelbaren Zusammenhange steht, so machen es
doch der wahrscheinlich gleiche Ursprung und die vermuthlich
nahezu gleiche Beschaffenheit der Fixsterne, so wie der weitere
Umstand, dass die Farbe der überwiegenden Mehrzahl und
namentlich derjenigen Fixsterne, an denen wir keinerlei Be-
wegung wahrnehmen, oder sonst ihnen beizulegen uns ver-
anlasst sehen, die weisse oder gelblichweisse ist, während wir
hinwieder gerade solche Gestirne, deren schnelle Bewegung
ausser allem Zweifel steht, z. B. die Doppelsterne, in mehr
oder weniger gefärbtem, ja mitunter selbst in brillant farbigem
Lichte prunken sehen, — diese Umstände, sage ich, machen
es nicht nur in hohem Grade wahrscheinlich, dass die Farbe
des Lichts sämmtlicher Fixsterne an sich weiss oder gelblich-
weiss ist, sondern sie sprechen noch weiteres mit grosser
UVeberredungskraft der Ansicht das Wort, dass, wenn wir
viele der Gestirme in einem anderen als weissem Licht er-
nzen sehen, dies in einer Bewegung derselben seinen Grund
haben dürfte. Ich würde mich einer unverantwortlichen Wieder-
holung schuldig machen, wollte ich hier ausführlich nochmals
darthun, in welcher überraschenden Weise die in den oben
erwähnten Memoires niedergelegten zahlreichen Beobachtungen
dieser meiner Ansicht das Wort reden, weshalb ich mich be-
gnüge, diesfalls auf meinen Vortrag vom 18. Juli 1850, welcher
in das Juliheft der akademischen Sitzungsberichte desselben
Jahres aufgenommen ist, oder auf Poggendorff’s Annalen von
1850, mich zu berufen. *) Und nun sei es mir gestattet, auf
nachfolgende [373] Mittheilungen überzugehen, welche zugleich
als eine Fortsetzung der früheren erachtet werden können.
Vor einigen Tagen nämlich erhielt ich aus Georgetown in
Nordamerika ein Schreiben, datirt vom 2. November 1851,
von Hrn. Sestini, in welchem er mich seines fortdauernden
Interesses an dieser wissenschaftlichen Angelegenheit versichert
und mir zugleich mittheilt, dass er seitdem in Amerika eine
vollständige Revision seiner früheren Beobachtungen vorge-
nommen habe. Er hatte die Güte, mir anzuzeigen, dass er
seine diesfallsigen Beobachtungen und Wahrnehmungen unter
gleichzeitiger Darlegung meiner Theorie in dem 11. und 12.
Hefte des Astronomical Journal von 1850, welches unter der
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) Nr. VIIT dieser Sammlung.