Full text: Abhandlungen

Ueber das farbige Licht der Doppelsterne ete. 11 
nannten Feuer leuchtende farbige Licht stets ein mit ziemlich 
vielen weissen Strahlen gemischtes sei, und an einem andern 
Orte seines vortrefflichen Werkes über das Licht nimmt er an, 
dass das menschliche Auge noch Farbunterschiede gewahr 
zu werden vermag, welche durch ein Entziehen von nur dem 
hunderten Theile derjenigen rothen, gelben oder blauen Strahlen 
hervorgehen, die mit den übrigen zu weissem Lichte sich zu- 
sammengesetzt finden. Ein weiterer sehr bemerkenswerther 
Umstand ist folgender. Da nämlich die Intensität oder Menge 
der verschiedenfarbigen Lichtstrahlen mit ihren Schwingungs- 
zahlen nicht in gleichem Verhältnisse steht, indem die im 
weissen Lichte enthaltenen blauen die rothen um vielleicht 
dreimal, die gelben sie gar um ‚mehr als zehnmal übertreffen, 
und da es ferner gerade die gelben Strahlen sind, die 
einerseits (bei einer Annäherung) in blaue, andererseits da- 
gegen (bei einem Entfernen) in rothe übergehen: so ist klar, 
dass selbst bei einer Verminderung von nur einem Hundertel 
der äussersten rothen oder blauen Strahlen eine wenigstens 
dreimal, im andern Fall sogar zehnmal grössere Anzahl von 
farbigen Strahlen wirksam [473] auftreten und eine schon sehr 
merkliche Färbung zu bewirken vermögen werden. Aus eben 
diesem Umstande folgt, dass die rothe und orange Färbung 
unter übrigens gleichen Umständen intensiver und dem homo- 
genen gleichnamigen Lichte näher kommen werde, wie die 
blaue und grüne, und ebenso dass zur grünen, orangen oder vio- 
letten Färbung keineswegs nothwendig alle blauen, rothen oder 
gelben Strahlen, sondern nur einige wenige derselben auszutreten 
haben, da die übrigen wieder zu weissem Lichte sich vereinigen. 
Dies vorausgesetzt findet man, Yen und. n — -— ı=- 
458 458-37 
gesetzt wird, wobei also die rothen Strahlen von der Schwingungs- 
zahl 458.37 Billionen auf 458 Billionen herabgebracht werden, 
also der hundertste "Theil der rothen Strahlen austreten, 
&% = 33 Meilen für die Sekunde, d. h. wenn ein im weissen 
Lichte leuchtender Stern sich einem Beobachter mit einer Ge- 
schwindigkeit von 33 Meilen in der Sekunde annähert oder 
sich von ihm entfernt, so erscheint er demselben im ersteren 
Falle schon merklich grün, im andern dagegen orange gefärbt. 
Dieser Zahlwerth dürfte auch so ziemlich‘ als die untere Grenze 
gelten. Bei der Voraussetzung, dass ein. ganzes Zehntel der 
rothen oder blauen Strahlen austreten, wodurch zu Folge der 
oben ausgesprochenen Umstände eine sehr starke Färbung ein- 
  
 
	        
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