Full text: Abhandlungen

  
  
  
  
   
      
    
   
  
  
  
  
  
  
    
  
    
    
  
   
  
     
  
    
  
   
  
  
  
  
     
    
48 Christian Doppler. 
Jometen fortgeflanzt wird, jener, mit der dies im ungebundenen 
Aether des Universums vor sich geht, gleich komme? 
9. Endlich würde die wirklich beobachtete rotatorische 
Ablenkung der Lichtstrahlen einen ganz augenscheinlichen 
Beweis für die Richtigkeit der Ansicht darbieten, dass der- 
jenige in den Atmosphären der Planeten und Cometen ent- 
haltene Aether, durch welchen die Fortpflanzung der Lichtwellen 
bedingt ist, an ihrer rotatorischen wie auch fortschreitenden 
Bewegung, gleichwie ihre Lufthüllen selber theilnimmt. Denn 
wäre dies nicht der Fall, so könnte sich überall keine rota- 
torische Ablenkung zeigen, da ja die ganze obige Deduetion 
von dieser Voraussetzung ausgeht und auch nur unter dieser 
Voraussetzung gilt. — Es fällt in der That ‚schwer, an ‚die 
Möglichkeit zu glauben, eine solche Voraussetzung noch zu 
bezweifeln. Gleichwohl hat Fresnel (siehe Annal. de Chim. et 
de Physique, t. IX, p. 57) von zwei Seiten her hart gedrängt, mit 
sichtlichem Widerwillen zwar, aber doch sich diesem Gedanken 
hingegeben. Die Wissenschaft aber, so däucht es mir, darf 
es sich niemals erlauben, oder es auch nur zulassen, dass 
dem gesunden Verstande des Menschen solch ein unnatürlicher 
Zwang einer vorgeblichen Erklärung zu Liebe angethan werde. 
Doch über diesen Punkt bietet sich vielleicht bald eine Ge- 
legenheit Mehres zu sagen . dar. 
$ 4. 
Die hier besprochene rotatorische Ablenkung eines Wellen- 
strahls findet nicht nur für einen ausserhalb des rotirenden 
Objectes 4B, Fig. 1, befindlichen Beobachter, sondern auch 
in sehr nahe verwandter Weise für einen solchen statt, der 
sich innerhalb desselben, etwa. auf der Oberfläche eines der 
oben erwähnten Planeten befände. Ja genau erwogen erscheint 
dieser Fall, wiewohl der Beobachter an der rotatorischen Be- 
wegung von AB selbst Theil nimmt, dennoch nur als ein 
specieller Fall des obigen allgemeinen, weshalb die oben 
aufgestellte Formel (1.) auch hier ihre volle Anwendung findet, 
nur mit Beachtung des besonderen Werthes von d. Auch be- 
greift man leicht, dass in diesem eigenthümlichen Falle die 
rotatorische Ablenkung meistentheils nur der Hälfte derjenigen 
gleichkommt, die unter sonst gleichen Umständen. für. einen 
Beobachter ausserhalb 4Bresultiren würde.. Denn: gesetzt, 
es hbefände sich, Fig. 9, ein Beobachter in demselben Augen- 
   
	        
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