Ueber eine Ablenkung der Licht- und Schallstrahlen. 49
blicke in-M, wo: ein Strahl Sx einer entfernten Wellenquelle Q
bei % anlangt und in AB eintritt, d. h. bei x die Veranlassung
wird zur Wellenbildung in. AB. ’Auch werde noch weiter an-
genommen, dass, während der Zeit, als dieser Strahl: von %
nach M sich fortpflanzt, AB eine
Drehung um den Winkel 9 er-
leide, in Folge welcher M nach
M' kommt. Hier angelangt, em- @
pfängt der Beobachter den Ein-
druck des. ankommenden Strahls,
der ihm jedoch nicht‘ von: S”, als
dem wahren Orte der Wellenquelle
Q, sondern von x oder (’ zu kom-
meh scheinen muss: Die: Grösse j
des Ablenkungswinkels 0. bestimmt f
sich ‚auch En nach obiger For- Fig: 9:
mel, nur‘ muss beachtet. werden;
dass derselbe [428] insbesondere von dem Umstande abhängt,
unter welcher Zenithdistanz % der‘ Wellenstrahl einfällt, weil
davon und von: der Höhe: hk- der Atmosphäre nebst noch vom
Radius vr. des Planeten d selbst abhängt. Mit Beachtung dieses
Umstandes findet sich 13);
‚(—rc08%+V r? cos! x + 2hr + h*).
9.
IN
Bei unserer Erde ergiebt; sich. nach. der am, Ende‘ des
vorigen. Paragraphs aufgestellten Formel. die. rotatorische Ahb-
lenkung im Horizonte = 0,”075, im. Zenithe aber nur = 0,0073,
also nahezu zehnmal kleiner 14). Sollte es-durch Vervollkommnung
unserer sinstrumente oder auf sonst! eine. andere: Weise
einmal. dahin kommen, dass: selbst so! kleine’ Grössen bei unsern
Beobachtungen nicht. ganz zu vernachlässigen wären, so ver-
steht es. sich von selbst, dass‘ wir jede Beobachtung nach. der
betreffenden Formel. (2.) corrigiren. müssten. 15), — Der Umstand;
dass. der Unterschied zwischen der ‘horizontalen. und der‘ im
Zenithe: stattfindenden: Ablenkung: so: bedeutend, sich: heraus-
stellt, könnte uns. noch. zu einer zweiten Methode. verhelfen;
die Höhe desjenigen. Theils‘ unserer Atmosphäre,.. welcher mit
der‘ Erde noch mitrotirt, zu: bestimmen. ‘ Es hätte zu diesem
Zwecke. ein‘ Beobachter etwa. unter‘ dem: Aequator! die. -Zenith-
Ostwalds Klassiker, 161. 4