Full text: Abhandlungen

Bemerkungen zu meiner Theorie des farbigen Lichtes. 81 
8. 3. 
Des Vorerwähnten ungeachtet glaubt jedoch, wie gesagt, 
Herr Dr. Ballot demjenigen "Theil der Anwendung meines Fun- 
damentalsatzes seinen Beifall versagen zu müssen, welcher sich 
auf die Erklärung des farbigen Lichtes der Doppelsterne ete. 
bezieht. Ich glaube nichts Wesentliches zu übergehen, wenn 
ich jene Einwendungen und Bedenken unter nachfolgenden 
Hauptpunkten zusammenfasse : 
&. Erstlich behauptet Herr Dr. Ballot, dass ich dem mensch- 
lichen Auge eine viel zu grosse Empfindlichkeit für 
Farbenunterschiede zutraue und mich in dieser Beziehung 
mit Unrecht auf Herschel’s d. J. Meinungsäusserung berufe. 
. Sodann behauptet derselbe, dass wegen der Analogie 
des weissen Lichtes mit dem, was man in der Akustik 
ein Geräusch nennt, und da man bei letzterem einen 
solchen Einfluss der Bewegung bisher nicht wahrnahm, 
— auch ein solcher wenigstens beim weissen Lichte 
folgerecht geleugnet werden müsse, 
y. Ferner, dass eine Farbenänderung in Folge einer Be- 
wegung schon deshalb nicht statthaben könne, weil man 
füglich über und unter den sichtbaren Strahlen noch 
andere unsichtbare, gleichsam en reserve, anzunehmen 
genöthigt sei, die sofort bei einem durch Bewegung 
veranlassten Austreten einestheils der sichbaren Licht- 
strahlen stellvertretend eintreten, und sich ungeachtet 
ihrer Intensitätsverschiedenheiten nach Mellonz voll- 
kommen sollen ersetzen können. 
Ö. Weiteres behauptet, weniger jedoch Herr Dr. Ballot, als 
Herr Dr. Mädler, dass die hier nothwendig anzunehmende 
Geschwindigkeit bei den Gestirnen des Himmels nicht 
aufzubringen sei, und die, wenn auch [5] sonst richtige 
Theorie, deshalb auf diese Objecte keine Anwendung 
finden könne, und 
&. endlich widerspreche die einfache Erfahrung in den 
meisten Fällen den Aussagen meiner Theorie. 
Fürwahr ein. hübsches Register von Einwendungen und Be- 
denken gegen die Anwendung einer Theorie, ‚die ich noch 
gegenwärtig für eine erlaubte und. richtige halte, — und wer 
sollte da nicht sogleich eingestehen, dass, würden dieselben 
durchaus bewährt befunden, dies mehr als hinreichend wäre, 
jeden Gedanken an die Anwendbarkeit meiner Theorie auch 
Ostwalds Klassiker, 161. 6 
  
 
	        

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